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Großer Hof für kleine Früchte

Seit einigen Monaten ist die neue Fabrik der Genossenschaft Sant‘Orsola in Betrieb. Fast alle Kleinobstproduzenten aus dem Trentino sind dort organisiert. Der Zusammenschluss vereinfacht es den Mitgliedern, Erdbeeren, Kirschen, Himbeeren, Blaubeeren und andere lokale Produkte zu verpacken, zu lagern, zu vermarkten und weltweit zu vertreiben. Das auf einer Fläche von 15 ha errichtete Gebäude befindet sich am Eingang der Stadt Pergine Valsugana in der italienischen Provinz Trentino. Neben großzügig dimensionierten Lager- und Logistikbereichen beherbergt der Komplex ein Versuchszentrum für den Anbau kleiner Früchte sowie einen Veranstaltungs- und Präsentationssaal, der 500 Personen Platz bietet.

Der Gebäudekomplex gleicht einer gewaltigen, mit Aluminium bekleideten Bastion

Bild: Matteo Rensi/Eurocoperture s.r.l.


Der Gebäudekomplex gleicht einer gewaltigen, mit Aluminium bekleideten Bastion
Die mit Aluminium-Profiltafeln gedeckten Dächer sind mit zahlreichen Oberlichtern, Photovoltaikmodulen und anderen Verwahrungen bzw. Durchdringungen ausgestattet

Bild: Matteo Rensi/Eurocoperture s.r.l.

Die mit Aluminium-Profiltafeln gedeckten Dächer sind mit zahlreichen Oberlichtern, Photovoltaikmodulen und anderen Verwahrungen bzw. Durchdringungen ausgestattet
Die flach geneigten Dachflächen werden zum größten Teil über innenliegende Dachrinnen aus Aluminium mit entsprechend großen Querschnitten entwässert

Bild: Matteo Rensi/Eurocoperture s.r.l.

Die flach geneigten Dachflächen werden zum größten Teil über innenliegende Dachrinnen aus Aluminium mit entsprechend großen Querschnitten entwässert

Zeitgemäße Metall-Architektur

Die neue Anlage ist weitestgehend von einer Metall-Gebäudehülle umgeben. Die architektonische Formensprache des industriellen Gebäudes wurde durch die Fachkenntnis und Professionalität des ausführenden Spengler-Fachbetriebes Eurocoperture s.r.l. zusätzlich unterstrichen. Den umfangreichen Auftrag meisterte das in Pergine Valsugana ansässige Unternehmen mit Bravour. Eurocoperture ist seit über 30 Jahren tätig. Das ursprünglich durch den Zusammenschluss von drei Handwerksbetrieben entstandene Unternehmen beschäftigt aktuell 24 Mitarbeiter. Diese produzieren in einer gut ausgestatteten Werkstatt Metallprofile und kümmern sich vor Ort um Metallbedachungen und Fassadenbekleidungen sowie um Regenwassersammel- und -entwässerungssysteme.Bei der Realisierung des Genossenschaftsneubaus hat Eurocoperture ein überaus umfangreiches Auftragsvolumen abgewickelt: Die Ausgestaltung diverser Betonoberflächen samt darüber liegender Schichtaufbauten gehörte ebenso zum Auftragsumfang wie die Montage farbbeschichteter Aluminiumverbundplatten. Letztere wurden speziell für diesen Auftrag in einer Sonderfarbe produziert.

Professionelles Objektmanagement und starkes Team

Aufgrund des sehr engen Zeitplans und entsprechender Lieferzeiten bildete Eurocoperture ein Arbeitsteam, das sich ausschließlich mit dem Projekt befasste. Somit wurde der normale Ablauf des Alltagsgeschäfts nicht beeinträchtigt. Das spezialisierte Team garantierte zudem während der gesamten Bauzeit maximale Verfügbarkeit ohne zeitliche Begrenzung. Die gesamten Arbeiten wurden so trotz teilweise widriger Witterungsbedingungen in nur einem Jahr durchgeführt und abgeschlossen. Chefingenieur Giovannini Mattia vom Technischen Büro der Eurocoperture entwarf die Konstruktionsdetails und führte alle Berechnungen durch, die zur einwandfreien Funktion der Gebäudehülle erforderlich waren. Er organisierte die Baustelle und leitete den gesamten Verwaltungsteil. Als externer Mitarbeiter leistete Spenglermeister Andreas Hofer (ein international tätiger Experte aus Südtirol) technische Unterstützung. Die Führung der Baustellenteams verantwortete Giuseppe Less. Der Mitinhaber der Firma Eurocoperture blickt auf mehr als 50 Jahre Erfahrung in der Blechbearbeitung zurück. Der 70-jährige Vollblutprofi war ständig auf der Baustelle präsent. Sein Sohn Massimo Less, ein sehr aufmerksamer und vorausschauender junger Mann, koordinierte die Montageteams, deren Engagement während der gesamten Bauphase gleichbleibend stark ausgeprägt war. Überhaupt haben alle Mitarbeiter im Rahmen des Eurocoperture-Projektes großartige Arbeit geleistet. Die Abkantpressen, Stanzmaschinen und anderen Einrichtungen des Unternehmens waren fast ununterbrochen in Betrieb, um die tägliche Produktion aller notwendigen Teile sicherzustellen. Einen wesentlichen Beitrag dazu leisteten Tomas Ognibeni vom Technischen Büro sowie die Produktionsleiter Cristian Ognibeni und Walter Less. Ohne die Namen all derer nennen zu können, die mitgearbeitet haben, bedankt sich Eurocoperture bei allen Mitarbeitern für das besondere Engagement und den damit verbundenen Einsatz. Dies betrifft auch die Teams der Partnerbetriebe Lamtex s.r.l. und Pasquazzo s.r.l., die ebenfalls am Projekt beteiligt waren.

Fliegende Werkstatt: Im Container sind Material und Rollformer untergebracht

Bild: Matteo Rensi/Eurocoperture s.r.l.

Fliegende Werkstatt: Im Container sind Material und Rollformer untergebracht
Die bis zu 41 m langen Profiltafeln werden vor Ort gefertigt

Bild: Matteo Rensi/Eurocoperture s.r.l.

Die bis zu 41 m langen Profiltafeln werden vor Ort gefertigt
In Reih‘ und Glied fügen sich die Scharen aneinander

Bild: Matteo Rensi/Eurocoperture s.r.l.

In Reih‘ und Glied fügen sich die Scharen aneinander
Perfektes Entwässerungsdetail: Der Alu-Stutzen entstand per Drücktechnik

Bild: Matteo Rensi/Eurocoperture s.r.l.

Perfektes Entwässerungsdetail: Der Alu-Stutzen entstand per Drücktechnik
An den Fassaden wurden mehrheitlich Winkelstehfalz-Schare montiert

Bild: Matteo Rensi/Eurocoperture s.r.l.

An den Fassaden wurden mehrheitlich Winkelstehfalz-Schare montiert

Zahlen und Fakten

20 000 m²: Die Dachflächen wurden mit farbbeschichteten Aluminiumprofilen der Marke Bemo gedeckt. Die vor Ort hergestellten Profile sind für geringe Dachneigungen geeignet. Sie wurden in der Container-Werkstatt bis zu einer Länge von 41 m profiliert. Die Rollformer wurden dazu auf speziellen Konsolen an ver­zinkten Stahlprofilen befestigt. Die Profile konnten somit unmittelbar nach der Herstellung auf dem Mineralwolle-Dämmpaket, unter dem eine spezielle Dampfsperre verlegt wurde, montiert werden.

1400 m Schweißnaht: Zusammengefügte Bauteile, Verbindungsstellen wie Rinnen, Wassersammelkästen, Einführungen und andere Dachdurchdringungen wurden im TIG-Schweißverfahren* stoffschlüssig miteinander verbunden. * USA: Tungsten Inert-Gaswelding (TIG) oder Gas Tungsten Arc Welding (GTAW). Entspricht der in Europa ebenfalls geläufigen Bezeichnung Wolfram-Inertgas-Schweißen (WIG-Schweißen). 11 000 m²: Die Fassadenbekleidung aus Aluminium wurde vorwiegend im Winkelstehfalzsystem ausgeführt. Unterschiedliche Winkel und Neigungsrichtungen geben den Fassaden entsprechende Struktur. Die Fassadenelemente wurden auf einer Metallunterkonstruktion aus Konsolen, Eckprofilen und Profiltafeln montiert. Alle Fassadenbereiche verfügen über eine Mineralwolle-Isolierung und entsprechende Funktionsmembranen. Bei der Entwicklung des Fassadenaufbaus wurde der Brandschutzaspekt besonders berücksichtigt.

1200 m²: Zur Bekleidung einzelner Fassadenbereiche mit Lärchenholz wurden entsprechende Bretter in verschiedenen Formen und Breiten geschnitten. Spezielle Unterkonstruktionen aus Aluminiumprofilen ermöglichten die Realisierung ausgefallener geometrischer Formen.

100 t. Die Menge der verbauten Aluminiumverbundplatten an den Fassaden ist enorm. Auch hier gehörten Unterkonstruktionen sowie der Einbau der Wärmedämmung zum Auftragsumfang:

  • 30 000 Arbeitsstunden für den gesamten Bau,
  • ca. 4500 m3 Mineralwolle,
  • ca. 200 000 Schrauben verschiedener Typen.
  • Netzwerktreffen in der Messehalle

    Wie entsteht eigentlich ein Fachbeitrag wie dieser? Ganz einfach! BAUMETALL traf Mauro Ognibeni und seine Frau Graziella Gremes beim Messerundgang auf der Dach+Holz in Stuttgart. Das Paar schilderte begeistert, welch enormen Ausmaße die Spenglerarbeiten ihres jüngsten Projektes aufwiesen, und zeigten einige Fotos auf einem Tablet-Computer. Schnell war klar: Das ist ein Artikel für BAUMETALL. Und noch schneller überreichten die Kollegen aus Italien einen USB-Stick mit zahlreichen Fotos. Dazu Mauro Ognibeni: „Die Arbeit war sehr anstrengend, hat uns aber große Freude bereitet. Deshalb möchten wir unsere Erfahrungen mit den BAUMETALL-Lesern teilen. Wir lesen BAUMETALL seit mehreren Jahren und haben dadurch viele Ideen zur Verbesserung unserer Professionalität sowie zum Ausbau der Zusammenarbeit mit Spenglern in ganz Europa entwickelt.“ Hat Ihnen dieser Artikel gefallen und möchten auch Sie Ihre Baustellenerfahrungen mit Ihren Kollegen teilen? Unabhängig davon, ob sich Ihr Projekt durch ein Superlativ oder ein besonders gelungenes Bauelement auszeichnet – BAUMETALL freut sich über Informationen zu Ihrem perfekten Vordach ebenso wie über Dokumentationen und Hintergrundberichte zu gelungenen Dachgauben oder Schornsteinverwahrungen. Zögern Sie also nicht...

    Rücksprünge und Hinterschneidungen lockern die großen Flächen auf

    Bild: Matteo Rensi/Eurocoperture s.r.l.

    Rücksprünge und Hinterschneidungen lockern die großen Flächen auf
    Auch die aus Lärchenholz bestehenden Designelemente gehörten zum Auftrag

    Bild: Matteo Rensi/Eurocoperture s.r.l.

    Auch die aus Lärchenholz bestehenden Designelemente gehörten zum Auftrag
    Aluscharen und Holzleisten wurden auf einer Metallunterkonstruktion montiert

    Bild: Matteo Rensi/Eurocoperture s.r.l.

    Aluscharen und Holzleisten wurden auf einer Metallunterkonstruktion montiert
    Harmonisches Farbkonzept dank Sonderbeschichtung

    Bild: Matteo Rensi/Eurocoperture s.r.l.

    Harmonisches Farbkonzept dank Sonderbeschichtung
    Der Scharverlauf passt sich formschön an das Gelände an

    Bild: Matteo Rensi/Eurocoperture s.r.l.

    Der Scharverlauf passt sich formschön an das Gelände an
    Raffiniert: Das auf der vertieften Fassadenebene befestigte Firmenlogo

    Bild: Matteo Rensi/Eurocoperture s.r.l.

    Raffiniert: Das auf der vertieften Fassadenebene befestigte Firmenlogo

    Bild: Matteo Rensi/Eurocoperture s.r.l.

    Bautafel

    Objekt: Villaggio dei Piccoli Frutti, Pergine Valsugana, Trentino, Italien

    Baubeginn: Juli 1917

    Einweihung: April 2019

    Fachbetrieb: Eurocoperture s.r.l.

    Ausführung: Aluminiumbekleidung mit Bandblechen und Profiltafeln an Dach und -Fassadenflächen ­Unterkonstruktionen, Wärmedämmung und Lärchenholzfassaden

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