Aufgeschoben ist bekanntlich nicht aufgehoben und so konnte, nach einer Terminverschiebung, die Goldene Spenglerarbeit 2021 vor Kurzem in einem dieser wichtigen architektonischen Auszeichnung gebührenden Rahmen verliehen werden. Ob und in welcher Art dies überhaupt möglich sein würde, war aufgrund der coronabedingten Einschränkungen lange auch für das Organisationsteam des Vereins diplomierter Spenglermeister der Schweiz (VDSS) nicht absehbar. Man war aber optimistisch, die Auszeichnung im Rahmen des Herbstausfluges in Luzern doch noch mit Publikum begehen zu können.
An einem sonnigen Spätsommernachmittag trafen sich über 70 geladene Gäste im traditionsreichen Kino Bourbaki in Luzern, um die Leistung der 26 am Wettbewerb beteiligten Spenglermeister gebührend zu würdigen. Es lag eine aufgeregte Spannung in der Luft, war es doch für viele Gäste die erste Veranstaltung dieser Größe nach einer langen Pause. Somit war schon die Art des Events ein Highlight für sich und ein schöner Lichtblick nach den schwierigen und oft auch einsamen Zeiten des vergangenen Jahres.
Premierenvorstellung
Im großen Kinosaal begann die schon fast oscarreife Präsentation der eingereichten Projekte. In ihren Grußworten blickten VDSS-Präsident René Fasler und Jury-Mitglied Bernard Trächsel auf ereignisreiche Wochen und Monate zurück. Der hohen Qualität der eingereichten Bauwerke hat dies keinen Abbruch getan. Im Wettbewerb sehe man „das Beste, was in der Schweiz in den letzten drei Jahren im Bereich Spenglerkunst an der Gebäudehülle, auf dem Dach und an den Fassaden geschaffen wurde“. Dabei sind die Bauwerke so vielseitig wie die Betriebe, die sie eingereicht haben. Von innovativen Dach- und Fassadenkonstruktionen bis hin zu anspruchsvollen Arbeiten im denkmalpflegerischen Bereich wurden alle Bereiche des Spenglerhandwerks bedient.
Bewertung und Juryarbeit
Die Goldene Spenglerarbeit wird alle drei Jahre verliehen. Teilnahmeberechtigt sind alle Mitglieder des VDSS mit eidgenössischem Meisterdiplom. Mittlerweile zählt der Verein nach über 50-jährigem Bestehen über 450 Vereinsmitglieder. Beurteilt und bewertet werden die eingereichten Arbeiten von einer aktuell siebenköpfigen Jury. Dabei wird unter anderem auf folgende Kriterien besonders geachtet:
Dabei machte sich das Expertenteam bei Wind und Wetter und mit der Schutzmaske als wichtiges Daueraccessoire auf den Weg, um die eingereichten Arbeiten in der ganzen Schweiz zu bewerten.
Digitaler Fortschritt
Technisch wären einige der eingereichten Arbeiten ohne die Möglichkeit der dreidimensionalen Darstellung und Abwicklung mit CAD-Programmen oder ohne modernste Maschinentechnik wohl nicht möglich gewesen. Hierbei zeigt sich, dass auch ein so traditionsreiches Berufsfeld nicht in der Vergangenheit verharrt. Deswegen setzte der VDSS in diesem Jahr erstmalig Drohnentechnik zur Dokumentation der Arbeiten ein. Unter der Regie von Claudio Cristina produzierte ein dreiköpfiges Team „Die Goldene Spenglerarbeit, der Film“. Dieser erlebte am Verleihungstag seine Premierenvorstellung und er war großartig! In 40 Minuten werden dort alle eingereichten Arbeiten in einem bildgewaltigen und kurzweiligen Beitrag vorgestellt. Kleine Beiträge der Jurymitglieder bieten einige interessante Informationen rund um die gezeigten Bauwerke. Auch online erfreut sich das Video größter Beliebtheit und wurde alleine auf Youtube schon über 1000-mal geschaut. Man darf von einem gelungenen Debüt sprechen.
Die Sieger
In einem eigenen Video wurde die Dachlandschaft mit Japan-Flair der Arbeitsgemeinschaft der Firmen Bless Gebäudehüllen AG, Paul Gisler AG und Annen + Schibig AG dem gespannten Fachpublikum vorgestellt. Auch die Stifter des VDSS-Zehnder-Preises Alex Zehnder und seine Frau Jeanette waren unter den begeisterten Zuschauern im Saal. Alex Zehnder ließ es sich nicht nehmen, den stolzen Siegern persönlich zu gratulieren und den Ehrenpreis zu überreichen. Neben einem Geldpreis bekamen die Gewinner außerdem eine metallische Plakette, die am Siegerobjekt montiert wird.
Gemeinschaft pflegen
Nach dem offiziellen Teil erfreute sich auch der nachfolgende Empfang großer Beliebtheit. In offener und äußerst herzlicher Atmosphäre tauschten sich die Fachmänner und -frauen zu aktuellen Themen wie der Digitalisierung und Nachwuchsförderung aus. Die Präsentation des Wettbewerbes stieß auch bei den Mitgliedern auf äußerst positive Resonanz. Gleich nach der Präsentation wurde der Film in diversen Social-Media-Plattformen geteilt und geliked und in internen Firmengruppen weitergeleitet. So funktioniert moderne Vereinsarbeit!
Das BAUMETALL-Team gratuliert allen beteiligten Fachleuten zur Goldenen Spenglerarbeit 2021 sowie allen Wettbewerbsteilnehmern und den Organisatoren des VDSS zur abermals gelungenen Durchführung der Goldenen Spenglerarbeit. Das Siegerobjekt sowie eine Auswahl an eingereichten Objekten finden Sie mit einer ersten Kurzinformation auf den Folgeseiten und zeitnah auf www.baumetall.de.