Maschinelle Verarbeitung des Blechkaltklebers Enkolit (TPP)
Direkt am Elbufer in Hamburg liegt die Altenwohnstätte Seniorenstift Augustinum. Der 13-geschossige, massive Ziegelbau mit einer großen, verglasten Dachkuppel in Form einer Kugelkalotte, steht an der Stelle des Elbe-Nordufers, die ursprünglich für viele Jahrzehnte eine große Kühlanlage für Fisch, das Kühlhaus Union, beherbergte. Etwa acht Jahrzehnte überragte seine markante Silhouette die Uferlinie. Als Reminiszenz an die expressionistische Ziegelarchitektur des alten Kühlhauses erweisen sich beim Neubau die charakteristischen Doppellinien der beiden oberen Dachränder. Die Attiken wurden im Bereich des Staffelgeschosses aus Beton-Fertigteilen zinnenähnlich angeordnet.
Wetter- und Gebäudeschutz
Im Lauf der Zeit entstanden in den Betonoberflächen der Attiken witterungsbedingt feine Risse. Aus diesem Grund wurde beschlossen, diese Bauteile mittels handwerksgerechter Metallabdeckungen und Verwahrungen klempnertechnisch gegen weitere schädigende Witterungseinflüsse zu schützen. Als Material für die Abdeckungen diente walzblankes 0,7-mm-Kupfer. Die einzelnen Abdeckbleche wurden beim Fachbetrieb Dietschmann & Hebold passgenau vorgefertigt. Insgesamt mussten rund 360 m Beton-Attiken geschützt werden. Die Standard-Abdeckelemente sind 4000 mm lang und 960 mm breit. Die Montage erfolgte durch die Firmen Dietschmann & Hebold, Hamburg und Jens Frauen, Geesthacht.
Maschinelle Klebetechnik
Das Aufkleben von Metallprofilen mit dem bituminösen Blechkaltkleber Enkolit bewährt sich in der Baupraxis schon über vier Jahrzehnte. Diese zuverlässige Methode wurde deshalb auch in die Fachregeln des Klempnerhandwerks aufgenommen. Bei größeren Gebäudehöhen (hier ca. 50 m) werden zusätzlich zur Klebebefestigung Hafte bzw. Haftstreifen verwendet. In der Regel wird Enkolit mittels Zahnspachtel aufgetragen. Bei größeren Bauten ist der Einsatz des Enke-Spritzenfüllers DS6 und der dazu gehörenden, druckluftbetriebenen Spritze sinnvoll.
Vor Beginn der Klebearbeiten wurden die abzudeckenden Untergründe (Bauteiloberflächen) gründlich gereinigt und zusätzliche Hafte am Betonkern gesetzt. Anschließend folgte der vorschriftsmäßige Auftrag des Klebers, wobei der Maschinensatz des Enke-Spritzenfüllers und der zugehörigen Spritze DS6 sehr hilfreich war. Mit zwei unterschiedlichen, auswechselbaren Düsen (hier 30 und 10 cm breit) wurde der Enkolit-Auftrag der Breite des jeweiligen abzudeckenden Untergrundes angepasst. Die vorgefertigten Abdeckbleche wurden anschließend mit zwei Mann sorgfältig in Position gebracht, exakt aufgelegt und fest angedrückt. Anschließend wurden die vorprofilierten Falzborde der Querstöße und im Bereich der Tropfkanten geschlossen. „Aufgrund exakter Vorfertigung der Profile“, erläutert Thomas Mayer vom Technischen Außendienst bei Enke, „konnten die an dieser Baustelle beschäftigten Bauklempner und Helfer die kompletten Metallabdeckungen und Verwahrungen innerhalb eines Monats fertigstellen“.
Zusammenfassung
Im Dachbereich des hier vorgestellten großen Bauwerks am Hamburger Museumshafen mussten die Oberflächen von Beton-Fertigteilen langzeitsicher gegen schädigende Witterungseinflüsse geschützt werden. Dies geschah durch das nachträgliche Aufbringen großformatiger, vorgefertigter Kupferabdeckungen in Klebetechnik. Der Blechkaltkleber Enkolit konnte durch den Einsatz des Enke-Spritzenfüllers DS6 sowie der dazu gehörenden Spritze nicht nur fachgerecht, sondern vor allem zeitsparend und funktionssicher aufgebracht werden.
BAUTAFEL
Planung: gmp-Architekten von Gerkan, Marg und Partner, Hamburg
Fachbetrieb: Dietschmann & Hebold, Hamburg und Jens Frauen, Geesthacht
Material: Kupfer, walzblank, 0,7 mm
Befestigung: Vollflächige Verklebung mit Enkolit-Blechkaltkleber
Ausrüstung: Enke-Spritzenfüller DS 6 und diverse Spritzenaufsätze
Autor
Hartmut Plawer
Technischer Pressedienst, Düsseldorf