Bereits vor den Turbulenzen in der Baubranche war das im Koalitionsvertrag der Bundesregierung festgelegte Ziel von 400 000 Wohnungen pro Jahr nicht zu erreichen. Bürokratische Hürden, Fachkräftemangel und Finanzierungsschwierigkeiten sind nur einige der Gründe. Angesichts zunehmender Wohnungsknappheit und steigender Bau- und Mietpreise rücken produktivitätssteigernde Maßnahmen in den Fokus. Dies kann einerseits durch den Einsatz digitaler Werkzeuge geschehen, vom digitalen Zwilling bis hin zum Einsatz von künstlicher Intelligenz und Robotik. Aber auch ein anderer vielversprechender Lösungsansatz rückt wieder in den Fokus: die serielle und modulare Bauweise mit industriell vorgefertigten Komponenten.
Der Großteil der heutigen Bauproduktion basiert auf Unikaten, entworfen für den jeweiligen Ort, als Antwort auf die Anforderungen der Nutzer, in der für Klima und Region angepassten Bauweise, gebaut von Hand wie vor 50 Jahren. Oder wie Thomas Kirmayr, Fraunhofer-Allianz Bau, formuliert: „Der Bausektor hat sich aufgrund des geringen Handlungsdrucks der letzten Jahrzehnte zu lange einer konsequenten Produktivitätssteigerung entzogen. Das ist aktuell mitentscheidend für den massiven Markteinbruch aufgrund zu hoher Baufinanzierungskosten. Stärker vorgefertigte und systembasierte Bauweisen für Neubau und Sanierung sind deshalb für einen zukunftsorientierten Sektor Bau dringend notwendig.“
Rettet serielles, modulares Bauen die Bauwirtschaft?
Im Vergleich zur traditionellen Bauweise, bei der jede Phase linear und direkt vor Ort ausgeführt wird, bietet die Modulbauweise eine schnelle und kostengünstige Lösung. Durch die Standardisierung und Optimierung der Bauprozesse verbessert die Modulbauweise die Anfälligkeit der Lieferketten und minimiert viele der traditionellen Risikofaktoren auf Baustellen. Gleichzeitig bietet die Bauweise heute – anders als noch in den 1970er-Jahren – ein hohes Maß an Anpassungsfähigkeit an individuelle Gestaltungswünsche. Das zeigen auch die ausgewählten 25 Konzepte aus dem europaweiten Ausschreibungsverfahren „Serielles und modulares Bauen 2.0“, initiiert vom Bundesbauministerium, dem Spitzenverband der Wohnungswirtschaft GdW und dem Hauptverband der Deutschen Bauindustrie, um die Vorteile des modularen und seriellen Bauens zu nutzen und schnell bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Serielles und modulares Bauen ist folglich kein Selbstzweck, sondern ein Mittel zur Produktivitätssteigerung. Denn nicht nur digitale, integrale Planungswerkzeuge wie Building Information Modeling (BIM) erleichtern die Optimierung von Konstruktion und Rohstoffeinsatz, auch auf der digitalen Baustelle erhöhen innovative Technologien wie Robotik oder künstliche Intelligenz KI die Qualität und Sicherheit vor Ort. 
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