Der Tiefenanschlag zum konischen Biegen vereinfacht die Herstellung zahlreicher Spenglerprofile. Schechtl-Anwender, die passgenaue und sich dabei überlappende Profile herstellen wollten, konnten sich bisher nur manuell weiterhelfen. Auch bei entsprechenden Nacharbeiten am Profil mussten Verarbeiter bis dato auf Handarbeit auf der Baustelle setzen – etwa dann, wenn die Überlappung zweier Profile zu eng oder zu weit ausfiel.
Der Schechtl-Tiefenaschlag zum konischen Biegen schafft diesen Problemen Abhilfe. Steckbare Profile und Kantteile können nun passgenau und effizient hergestellt und auf der Baustelle schnell montiert werden. Zeitaufwändige Bearbeitungsschritte entfallen. Laut Schechtl ist der Tiefenanschlag ideal für Anwendungen, in denen Kantlinien nicht parallel verlaufen. Vorteilhaft ist das zum Beispiel bei Traufprofilen, Abdeckungen oder Dachrinnen die im Gefälle installiert werden müssen.
Aus der Praxis für die Prasis
Die Anforderungen bei der Entwicklung des konischen Tiefenanschlages lagen bei Schechtl besonders hoch: „Wir wollten keine Kompromisslösungen eingehen oder unausgereifte Konstruktionen präsentieren, sondern unseren Kunden von Anfang an richtiges konisches Biegen bieten“, so Spenglermeister und Vertriebsleiter Christoph Jakobs. Die Schechtl-Konstrukteure haben dabei ganze Arbeit geleistet und es geschafft, eine Software und Mechanik zu entwickeln, welche einen neuen Standard setzen soll.
Konisches Biegen zu Ende zu denken ist ein durchaus komplexer Sachverhalt. Deshalb haben die Maschinenprofis aus Edling besonders darauf geachtet, dass die Software einfach und durchdacht ist. Selbst bei komplexen Profilgeometrien profitiert der Anwender von der sofort verständlichen Maschinensteuerung. Zudem hilfreich ist die Darstellung in 3D, welche nicht nur beim konischen Anschlag, sondern auch in der Standard-CNC-Software-Variante fester und integrierter Bestandteil ist. Dazu Christoph Jakobs: „Von Beginn an wird der Maschinenbediener durch die von Schechtl bekannte intuitive Steuerung durch den Herstellungsprozess geführt. Je nach Wunsch können verschiedene Profilarten erstellt werden. Parallele sowie steckbare Profile können dabei sowohl aus parallelen als auch aus konischen Zuschnitten erstellt werden.“
Von der Herausforderung zur einfachen Alltagsaufgabe
Einzelne konische Profile können jetzt dank Schechtl schnell und passgenau gefertigt werden. Das durch die Menüführung begleitete Programmieren vereinfacht darüber hinaus auch die Fertigung ganzer Kantteil-Serien und bietet dabei einen optimalen Überblick. Selbst bei Anwendungen, die über die übliche Steckbarkeit konisch zugeschnittener Profile und entsprechender Profilgeometrien hinausgehen, wird der Bediener stets durch eine Menüführung begleitet. Den ermittelten Zuschnitt findet der Anwender als Datensatz im Programm und kann diesen zum Beispiel in ein Zuschnittprogramm für eine Rollenschere übertragen bzw. später an eine Tafelschere übermitteln.
Funktionsweise und Mechanik
Rein optisch ist der Unterschied zum altbewährten Schechtl-Parallelanschlag kaum zu erkennen. Beim konischen Anschlag sind zwei Motoren für zwei Achsen verbaut. Bei den Maschinenmodellen MAX und MAB ist dies seit Längerem Standard, da so auch ein Nachrüsten vereinfacht werden kann. Zwei Anschlagpunkte links und rechts der Flachschiene dienen als Nullpunkte in Bezug auf die Neigung des Anschlagbalkens und der Kantteil-Länge. Damit die Anschlagfinger auch in passgenauer Ausrichtung zur Flachschiene bleiben können und so die Standard-Flachschiene mit Taschen für Mindest-Anschlagmaße von 8 mm erhalten bleibt, werden die Finger mit einer neuen Aufnahme „fliegend“ gelagert. Die Führung der Finger und der fliegenden Lagerung erfolgt durch neue, in der Breite einstellbare Auflagebleche.
Schechtl bietet den konischen Tiefenaschlag für die motorischen CNC-Schwenkbiegemaschinen MAX, MAX-F, MAB und MAF an. Auf dem europäischen Markt wurden die ersten Maschinen bereits ausgeliefert. Erwartungsgemäß sind auch hier die ersten Rückmeldungen zum konischen Biegen überaus positiv.