Joachim Kersting suchte nach einer motorischen Abkantbank, mit der er seinen Kantbetrieb langfristig auch für zukünftiges Wachstum aufstellen konnte. Die Entscheidung fiel auf der Euroblech 2022, wo er drei Stunden am Messstand der Schröder Group zubrachte und sich für die Powerbend Professional UD begeisterte. Seit Beginn dieses Jahres steht die Maschine in seiner Werkstatt in Bodenwerder und steigert dort die Leistungsfähigkeit des Unternehmens. Weser-Kant ist ein dreiköpfiger blechverarbeitender Betrieb im niedersächsischen Bodenwerder. Kersting und seine Kollegen haben sich dort mit ihrer Spezialisierung auf präzise gekantete Blechprodukte einen hervorragenden Ruf erarbeitet. Das Unternehmen produziert Schornsteinhauben, Abdeckungen, Fensterbänke, Trauf-, First-, Ortgangprofile und Stehfalzscharen. Auf Anfrage werden auch Baumaterialien wie Trapezbleche, Sandwichelemente oder Lichtplatten einschließlich Befestigungsmaterialien geliefert. Verwendung finden Baumetalle wie Kupfer, Aluminium, Edelstahl oder Zink. Bei Bedarf auch solche mit farbbeschichteten Oberflächen.
Außerdem werden Lochbleche und Folienbleche verarbeitet. Stahl wird dabei in Stärken bis zu 2,00 mm, Edelstahl bis 1,50 mm und Aluminium bis zu 4,00 mm geschnitten und gebogen. Ein Hersteller von Industriehallen gehört ebenso zum Weser-Kant-Kundenkreis wie viele Betriebe und Bauherren, die individuelle Lösungen benötigen.
Gerne überdimensioniert
Joachim Kersting investiert in die Zukunft seines Betriebs und setzt daher auf entsprechend leistungsstarke Maschinen. Somit bereitet er nicht nur eine reibungslose Übergabe an seinen Sohn und angehenden Meister vor. Vielmehr knüpft er damit auch an seine langjährige Philosophie an, Maschinen schonend zu behandeln und so ihre Lebensdauer zu verlängern. Er bleibt damit seiner über 20-jährigen Praxis treu, die Vollauslastung von Maschinen konsequent zu vermeiden.
Die Schröder-Schwenkbiegemaschine Powerbend Professional UD mit 3240 mm Nutzlänge biegt bis zu 3 mm starkes Stahlblech und ist somit stärker als eigentlich benötigt. Doch eine besonders robuste Maschine zu bekommen, war nicht der Hauptgrund, warum sich Kersting an den Euroblech-Stand der Schröder Group begab. Auf seiner Wunschliste standen eine bidirektionale Maschine mit Up-and-down-Biegefunktion und drehbarer Oberwange – zwei Features, die ihm sein bisheriger Biegemaschinenlieferant nicht bieten konnte.
„Als ich mir die Powerbend Professional anschaute, programmierte der Schröder-Mitarbeiter spontan Testteile nach meinen Angaben“, erinnert sich Kersting. „So bekam ich gleich einen guten Eindruck von der grafischen Steuerung der Maschine und von der positiven Service-Einstellung des Herstellers. Letzteres hat sich seit der Lieferung der Maschine im Januar dieses Jahres bestätigt. Der Service ist schnell und direkt.“ Um einen Ansprechpartner für mehrere Maschinen zu haben, entschied sich Kersting, auch noch eine Tafelschere mit motorischem Anschlag von Schröder zu beziehen, die PDC 3200x3.0.
Entlastung
Die Up-and-down-Biegewange bietet genau die erhoffte Erleichterung: Bei Gegenkantungen fällt das kraftraubende Wenden der großen Bleche weg, und darüber hinaus spart die Funktion Zeit. Dies gilt auch für die innovative Option des Saugplattenanschlags. Einmal angeschlagen führt die Maschine damit alle Büge einer Seite automatisch durch. „Wir sind hier sehr flexibel, denn wir haben drei Möglichkeiten, Bleche anzuschlagen: die Finger, den Längsanschlag und die waagerecht gestellte Biegewange – dann übernimmt der Saugplattenanschlag“, so Kersting. Ein echter Fortschritt ist auch die drehbare Oberwange. Durch diese kann im Handumdrehen zwischen Scharfschiene und Geißfüßen gewechselt werden. „Schornsteinabdeckungen biegen wir jetzt in einem Zug. Früher mussten wir die letzte Seite mit der Handabkantbank bearbeiten.“
Die Schwenkbiegemaschine von Schröder ist robust und verwindungssteif gebaut. Sie ist fast 6 t schwerer als Kerstings frühere Maschine. Dieser schätzt die motorische Zentralbombierung sehr, und ein weiterer Aspekt fördert die Genauigkeit zusätzlich. Die „POS 2000 Professional“-Steuerung der Maschine greift bei der Erstellung des Biegeprogramms auf eine Materialdatenbank zu, um den Biegewinkel mit der passenden Rückfederungskompensation anzupassen. Durch den Präzisionsgewinn und die auf Anhieb passenden Winkel ist die Einrichtung dieser Datenbank eine Mühe, die sich lohnt. 75 % der verwendeten Materialien hat Weser-Kant bereits im System hinterlegt. „Wir lernen immer noch dazu, um die Möglichkeiten der Maschine auszuschöpfen. Eine Funktion, die ich zum Beispiel klasse finde, ist das Umschlagbiegen auf Knopfdruck. Hier kann man sogar zwischen offenen und geschlossenen Umschlägen wählen“, freut sich Kersting.