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Bekleidet Wohnen

Moderner Fassadenbau aus Klempnerhand

Im Projektgeschäft haben sich Aluminiumverbundplatten längst etabliert. Wer sich näher mit moderner Architektur beschäftigt, stellt zudem fest, dass Verbundplatten immer häufiger zur Realisierung zeitlos schöner Glattblechfassaden, beispielsweise bei der Gestaltung moderner Wohnkuben, verwendet werden. Ihr Einsatz garantiert nicht nur ausgesprochen glatte Fassadenoberflächen, sonder vor allem optimale Funktionalität bei höchster technischer Sicherheit. Ob zur Fassadensanierung oder bei der Gestaltung von Neubauten – immer mehr Eigenheimbesitzer entscheiden sich für den modernen Composite-Werkstoff, der zudem eine ganze Reihe von Vorteilen bietet. Zum Beispiel werden durch die nahezu wartungsfreien Verbundplatten-Fassaden enge Sanierungszyklen und die Erneuerung von Fassadenanstrichen überflüssig.

Wie beim Einsatz auf dem Dach hat sich Aluminium auch bei der Erstellung gehobener Fassaden durchgesetzt. Die bauphysikalischen Vorteile sind gerade an der Fassade entscheidend: Leichte Bearbeitung, hohe Zähigkeit und Festigkeit, verbunden mit einer enormen Korrosionsbeständigkeit. Die bauaufsichtlich zugelassenen Reynobond-Sandwichelemente aus dem Hause Alcoa bestehen aus zwei einbrennlackierten 0,5-mm-Aluminiumblechen, welche beidseitig im Schmelzfixierverfahren auf einem Polyethylen-Kern aufgebracht sind. Durch die chemisch-mechanische Haftvermittlung entsteht eine hervorragende Ablösebeständigkeit. Ebenso wie bei den bekannten Prefalz-Aluminium-Falzbändern werden die Aluminium-Decklagen der Reynobond-Verbundplatte im Coil-Coatingverfahren zweifach einbrennlackiert. Dieses Verfahren bietet eine hohe Farbechtheit und Beständigkeit.

Enorme Chancen für den ­Klempner!

Klares Berufsbild Gebäudehülle: Es ist an der Zeit, dass sich der Klempner nicht nur um sein Image bemüht, sondern auch um die sich ihm bietenden Zukunftsmärkte. Der Markt der energetischen Gebäude­sanierung ist einer der größten Wachstumsmärkte überhaupt. Wer sich als Fachmann hier positioniert und entsprechende Kompetenz aufbaut, macht sich und seinen Fachbetrieb zukunftssicher. Die Aluminiumspezialisten von Prefa haben dies erkannt und bieten jetzt auch in Deutschland gemeinsam mit ihren Handelspartnern die Aluminium-Verbundplatte an. Vorteil dieser Vertriebsstruktur ist, dass Kleinmengen direkt und schnell geliefert werden können. So ist beispielsweise das Lager des Handelshauses Barth in Renningen stets mit 3010 x 1500mm großen Verbundplatten in den Farben Reinweiß, Anthrazit matt und Aluminium gebürstet bestückt. Bei Prefa in Marktl (Österreich) sind die Platten sogar in der Größe 4010 x 1500mm in insgesamt sieben Farben vorrätig.

Was aber zeichnet den Klempner zur Verarbeitung der Verbundplatte besonders aus? Meiner Meinung nach ist es die Kompetenz und Flexibilität bei der individuellen Fassadengestaltung sowie die hohe Ausführungsqualität aller erforderlichen Randbereiche. Darüber hinaus können Klempner Attikaabdeckungen, stabile Simse, Eckdetails und vieles mehr aus Verbundplatten oder dem entsprechenden Anschlussband herstellen. Dabei sind viele Lösungen standardisierbar und können daher einfach und preiswert realisiert werden – ein enormer Vorteil gegenüber konkurrierenden Branchen.

Einfache Handhabung

Die Verarbeitung von Verbundplatten unterscheidet sich im direkten Vergleich mit der herkömmlichen Dünnblechverarbeitung sowohl bei der Planung als auch bei der Bearbeitung. Hier bieten sich zwei Möglichkeiten:

  • Bestellung auf Maß: Die Platten werden auf Maß nach Stückliste gefertigt und geliefert.
  • Lieferung eines Standardmaßes: Die Platten werden vom Klempner zugeschnitten.

Die Verarbeitung ist denkbar einfach: Mit Schlagschere, Hand- oder Tischkreissäge werden die Platten zurechtgeschnitten. Die folierte Vorderseite liegt bei der Bearbeitung unten. Bohrungen oder Stanzungen sind ebenfalls kein Problem.

Wird das Plattenformat bereits bei der Fassadeneinteilung berücksichtigt, kann der Verschnitt insgesamt auf ein geringes Maß reduziert werden. Durch die Farb- und Formatauswahl erhält die Fassade ein entsprechendes Bild. Häufig sind auch gekantete Übergänge an der Attika oder die Herstellung gekanteter Gebäudeecken möglich. Dabei wird das Verbundmaterial durch eine rückseitige Fräsung und einen Knick im Frontblech von Hand gekantet. Vertikale Stoßfugen sind mit der Unterkonstruktion hinterlegt, horizontale Fugen bleiben offen. Eine Fugenbreite von 8mm ist Standard.

Die Unterkonstruktion

Reynobond wird in der Regel mittels Niete direkt auf einer zweiteiligen Aluminium-Systemunterkonstruktion befestigt. Die Verschraubung auf einer Holzunterkonstruktion ist eine weitere Variante. Renommierte Hersteller von Befestigungssystemen, etwa die MBE GmbH aus Menden, bieten entsprechend zugelassene Befestigungssysteme auch in Klebetechnik an. Jedoch ist zur Ausführung einer zugelassenen geklebten MBE-Variante zunächst eine Schulung mit anschließender Prüfung erforderlich.

Die Auswahl der Fassaden-Wärmedämmung sollte nach bauphysikalischen Anforderungen wie U-Wert und Wandaufbau erfolgen und bauseitige Ansprüche erfüllen. Hier bietet der Baustoffhandel eine ganze Reihe unterschiedlicher Dämmstoffe an. In der Regel wird der trockene und wettergeschützte Bereich der Dämmung zusätzlich mit einer diffusionsoffenen Unterspannbahn geschützt – wahlweise ist es möglich, entsprechend kaschierte Dämmsysteme einzusetzen. Letztendlich können Aluminium-Verbundplatten-Fassaden mit unterschiedlichsten Wärmedämmsystemen kombiniert werden. Neben Polystyrol (Styropor) und Polyurethan PUR-Hartschaum-Dämmung (aufgrund günstiger U-Wert-Zahlen gerne verwendet) sind vor allem Mineral-, Glas- oder Holzfaserdämmstoffe wegen der guten Diffusionsfähigkeit gut geeignet. Diffusionsoffene Dämmstoffe unterstützen den eindeutigen Vorteil hinterlüfteter Fassaden: Bau- und Raumfeuchtigkeit können durch die diffusionsoffene Dämmung über die Hinterlüftungsebene entweichen; die Außenhülle übernimmt den Wetterschutz.

Fazit

Aluminium-Verbundplatten sind für jeden innovativen Klempnerfachbetrieb eine Chance, in den aktuell boomenden Markt der Gebäudesanierung einzusteigen. Die Verfügbarkeit kleinerer Mengen erleichtert die Anwendung auch an kleinen Flächen – die Systeme eignen sich jedoch ebenso ausgezeichnet für „große Perspektiven“. Für Ausführungssicherheit sorgen neben der Produktqualität geschulte Berater – Techniker von Handelshäusern und Herstellern leisten dabei aktive Einstiegshilfe.

AUTOR: bruno rösch

Autor

Bruno Rösch

ist Metallbautechniker und als Architektenberater für die Prefa GmbH Aluminiumprodukte in Bergisch Gladbach tätig. Er ist für den Bereich Projektentwicklung verantwortlich.

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