Firmeninhaber Ludwig Feilmeier wusste genau, was er von einem neuen Doppelbieger erwartet. Obwohl sein Produktionswerk im bayerischen Osterhofen technisch bereits weit fortgeschritten war, störten ihn noch die Vorlaufzeiten zwischen Bestelleingang und Auftragsausführung. Für mehr Schnelligkeit und weniger Fehler wählte er die Bendex-Software, die vom Vertrieb bis an das RAS-XXL-Center durchgängig einsetzbar ist.
Die Feilmeier AG beliefert Metallbau- und Spenglerkunden im In- und Ausland mit Trapezblechen und Kantteilen, auch in kundenspezifischen Formen. Neben den fünfzehn Standardfarben und einer Holzoptik-Beschichtung sind viele Sonderausführungen im Programm. Der angebotene 24-Stunden-Lieferservice setzt schnelle Prozesse voraus.
Software mit Expertenwissen
Ist ein Kantteilauftrag eingegangen, wird im Vertrieb die Machbarkeit geprüft. Dazu wird das Profil in der Office-Software des XXL-Centers aufgezeichnet. Mit nur einem Mausklick programmiert die Software das Biegeteil und zeigt an, ob es machbar ist. Das Besondere dabei: Die Software kennt die genauen Abläufe der Maschine und kann somit automatisch für jede Kantteilgeometrie einen Biegeablauf errechnen. Sind mehrere Abläufe möglich, weist sie den günstigsten Ablauf aus.
Sobald die Machbarkeit festgestellt ist, wird der Auftrag dem Kunden über das Modul Bendex.shop bestätigt und gleichzeitig in das Softwaremodul Bendex.production übernommen. Die Software übermittelt einen Zuschnittplan direkt an eine automatische Längs-/Querteilanlage. Diese Anlage kann auf 21 Coilplätze zugreifen, die mit unterschiedlichen Materialien und Farbbeschichtungen bestückt sind. Nach dem Zuschnitt liegen die in Länge und Breite passgenau aufgeteilten Blechstreifen auf dem Auslauftisch der Coilanlage. Die Zuschneidlinie versieht zudem jeden einzelnen Materialstreifen mit den Profilinformationen und einem QR-Code auf einem Etikett.
Fast alles automatisch
Der Code wird mit einem Handscanner eingescannt. Sofort werden die Programmdaten in die Steuerung geladen und die Bearbeitung kann beginnen. Maschinenbediener Manfred Veit ist begeistert: „Mit den Tischen, die aus der Maschine herausfahren, kann ich alleine selbst 5 m lange Streifen in die Maschine einlegen.“ Beim Einziehen richtet sich der Zuschnitt automatisch aus, ehe ihn die Greiferzangen übernehmen, die das Stück halten und positionieren. Die Oberwange spannt das Blech gegen die Unterwange, ehe die obere oder untere Biegewange den programmierten Winkel erzeugt. Die Funktion des Positiv- und Negativbiegens macht ein Wenden überflüssig. Nur wenn ein Kantteil Umschläge auf beiden Seiten hat, muss der Bediener zum Wenden eingreifen. Wenn die Teile nicht länger als 3 m sind, kann man auch zwei Biegeteile nebeneinander einlegen und die fertigen Teile nacheinander aus der Maschine nehmen. Der Freiraum vor den Wangen erlaubt heute auch die Lieferung von Profilen, die früher kaum machbar waren.
Zuverlässigkeit und einfache Bedienung
Die Abrollbewegung der Biegewerkzeuge auf dem Material hinterlassen keine Kratzspuren. Für Präzision und Wiederholgenauigkeit sind Materialtabellen für jede vom Kunden verwendete Blechtype, jede Blechdicke und jede Biegelänge hinterlegt. Diese Funktion sichert Gutteile schon beim ersten Programmdurchlauf.
Dank der einfachen Bedienung sind auch neue Mitarbeiter schon nach kürzester Zeit hochproduktiv an der Maschine. Die elektrischen Antriebe aller Achsen senken nicht nur den Geräuschpegel, sondern auch die Wartungskosten, die deutlich geringer sind als bei konventionellen Hydraulikantrieben.
Ludwig Feilmeier denkt schon über die nächsten Optimierungsschritte nach. Demnächst sollen seine Stammkunden die Kantteile, Trapezbleche und Zubehörteile online bestellen können. Später soll der Shop dann auf weitere Kundengruppen ausgedehnt werden.