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Mit Herzblut in Göteborg

Klempnergeselle Julian Emmert (Titelbild 2. v. l.) erreichte bei den Euroskills im schwedischen Göteborg einen hervorragenden vierten Platz. BAUMETALL sprach mit seinem Trainer Josef Bock (Titelbild l.) über das Ergebnis und den großartigen Geist, der unsere Berufsgruppe beflügelt und beim nächsten Wettbewerb auf das Siegertreppchen tragen soll.

Josef Bock: Es ist geschafft! Sowohl Klempner Julian Emmert als auch Anlagenmechaniker Lukas Bauer haben im Rahmen der Euroskills 2016 jeweils eine „Medaillon of Excellence“ erhalten. Diese Medaille ist eine Auszeichnung für die Allerbesten und darüber freue ich mich sehr.

BAUMETALL: Glückwunsch! Nicht nur an die Preisträger, die eine hervorragende Leistung gezeigt haben, sondern vor allem an Sie, Herr Bock. Wer die Euroskills und die Vorbereitung des Wettbewerbs aufmerksam verfolgt hat, kann ansatzweise erahnen, welch enormer Aufwand mit der Durchführung verbunden sein muss. Allein die Organisation der zahllosen Trainingseinheiten, die als Einzeltraining sowie als Gemeinschaftstraining, dann gemeinsam mit den Teilnehmern anderer Nationen stattfanden, muss gewaltig gewesen sein.

Das stimmt, aber genau davon lebt der Wettbewerb auch. Ich muss den Preisträgern zugestehen, dass sie einen Tick besser waren. Besonders beeindruckend war die Leistung des Erstplatzierten Klempners aus Frankreich. Er war einfach extrem gut vorbereitet. Insgesamt hat sich gezeigt, dass die Teilnehmer nur durch intensives Training bei diesen Wettbewerben Höchstleistungen erzielen können.

Trotz der erreichten Punktzahl hat Julian Emmert einen Platz auf dem Treppchen knapp verpasst.

Ihm fehlten nur drei Punkte bis zur Bronze-Medaille. Ich möchte jedoch ausdrücklich betonen, dass unser Julian einen sehr guten Job gemacht hat! Das Niveau des Wettbewerbs ist eben extrem hoch. Da führt jeder noch so kleine Kratzer sofort zu Punktabzug und der enorme Leistungsdruck erschwert die Situation für die Teilnehmer zusätzlich. Für mich ist klar, dass unser Training noch stärker intensiviert werden muss. Zukünftig werden wir noch größeren Wert auf Arbeitssorgfalt und eine dafür erforderliche Abdeckung zu schützender Bauteile legen.

Ist denn nach dem Wettbewerb auch vor dem Wettbewerb?

Natürlich! Wie bereits angedeutet läuft unsere Fehleranalyse auf Hochtouren, wobei man anstatt von Fehlern eher von einer Optimierung der Arbeitsweise sprechen sollte. Der nächste Wettbewerb für die Spengler findet übrigens im Rahmen der Euroskills 2018 in Budapest statt.

Und wer darf dann am Wettbewerb teilnehmen?

Jeder gute Spengler, der sich eine Teilnahme zutraut und 2018 nicht älter als 25 Jahre ist. Bewerbungen werden ab sofort angenommen.

Gibt es darüber hinaus weitere Pläne?

Aktuell planen wir (mit dem ZVSHK) die ersten Deutschen Klempner-Meisterschaften. Diese sollen dann im Rahmen der Get Nord 2018 in Hamburg ausgetragen werden. Außerdem streben wir die Teilnahme unserer Berufsfachgruppe auf der Worldskills 2019 im russischen Kasan an.

Woher nehmen Sie die ungeheure Energie und die Motivation?

Ich kämpfe dafür, die ZVSHK-Berufe verstärkt in die Öffentlichkeit zu tragen. Als Spenglermeister liegt mir der Beruf des Spenglers natürlich besonders am Herzen. Was mich zusätzlich motiviert, sind die vielen Freundschaften, die inzwischen durch die gemeinsamen Trainings und die Wettbewerbe entstanden sind. Die Trainer der verschiedenen Länder treffen sich regelmäßig – übrigens nicht nur auf Wettbewerben oder gemeinsamen Vorbereitungskursen. Im Sommer ist zum Beispiel eine Wandertour geplant, bei der wir unsere Erfahrungen austauschen werden.

Herr Bock, ich wünschte, es gäbe mehr Herzblutspengler wie Sie. Die Branche braucht dringend aktive Kollegen, die gemeinsam etwas bewegen wollen. Ich denke, es ist höchste Zeit, unseren Beruf gemeinsam voranzubringen. BAUMETALL ist dabei!

SHK-Bildungszentrum und Bundesleistungszentrum, Schweinfurt

Tel.: (0 97 21) 47 15 26

www.shk-schweinfurt.de

www.zvshk.de/euroskills2016

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