Einen spannenden Beruf, künstlerisch und immer wieder neu, in dem es keine vorgefertigten Materialien und keine 08/15-Aufgaben gibt – wer sich das wünscht, der wird Spenglermeister. So wie Matthias Biber. Der 22-Jährige hat seinen Abschluss zum Spenglermeister mit Bravour und als Bester seines Jahrgangs bestanden. Und er möchte Werbung machen, junge Menschen für diesen so einzigartigen und wunderschönen Beruf begeistern, „der so viel Freude macht, so sehr befriedigt. Weil man immer draußen an der frischen Luft ist“ und nicht zuletzt, „weil man jeden Tag aufs Neue sieht, was man schafft“.
Das Dachdecker-Gen liegt in der Familie. Bereits im Jahr 1890 gründete sein Ururgroßvater Ernst F. Mehl das Traditionsunternehmen, das seit 1993 von Vater Thomas Biber, der 1984 sogar Vizeweltmeister seines Handwerks war, erfolgreich weitergeführt wird. Irgendwann sollen nun Matthias und sein drei Jahre älterer Bruder Michael, der ebenfalls das Spenglerhandwerk von der Pike auf gelernt hat, den elterlichen Betrieb in fünfter Generation übernehmen. Und dafür hat Matthias Biber viel getan. Nach seiner Lehre zum Spenglergesellen als Innungssieger im elterlichen Unternehmen schloss er jetzt die Meisterprüfung in Augsburg ab. Neben der Theorie investierte er unzählige Stunden, um in acht Monaten sein Meisterstück, eine wunderschöne, 1,40 m hohe und gut 20 kg schwere Laterne aus Glas und Kupfer, anzufertigen. „Die Kombination aus diesen beiden Werkstoffen hat mich schon immer fasziniert“, erklärt der Preisträger, der für diese praktische Arbeit eine glatte Eins bekam. Nun will der talentierte frischgebackene Spenglermeister sich erst mal einen Winter Auszeit gönnen, „um endlich einmal wieder ausgiebig Ski zu fahren“.