Zurzeit müssen wir von vielen Vorbildern und Vordenkern Abschied nehmen, einer davon ist Franz Zambelli Sopalu‘, der Firmengründer der Zambelli-Unternehmensgruppe. Er verstarb am 22. Februar 2015 im Alter von 81 Jahren nach langer und schwerer Krankheit. Zusammen mit seinem Bruder Carlo legte Franz Zambelli Sopalu‘ 1957 den Grundstein für die Betriebsgründung zum Zwecke der Restaurierung von Kirchtürmen. Arbeiten in schwindelerregenden Höhen, die sicheres Zupacken und Mut verlangten, waren Aufgaben, die ihnen auf den Leib geschneidert schienen. Den Überblick zu genießen und am Puls der Zeit zu agieren, inspirierte die Handwerker zu immer neuen Ideen für unterschiedlichste Anwendungen im Bereich der Metallbe- und -verarbeitung, die noch mehr praktischen Nutzen und Wirtschaftlichkeit boten. Die Faszination für den Werkstoff, seine Formbarkeit, die Beschichtung, Verarbeitung und seine vielfältigen Einsatzmöglichkeiten bescherten Zambelli beständiges Wachstum. Dieses führte in den 70ern schließlich zu einer Diversifizierung in vier industrielle Bereiche. Diese bilden auch heute noch den Kern der Unternehmensgruppe: Dachentwässerung, Metalldachsysteme, Regalsysteme und industrielle Metallbearbeitung.
Innovationen made by Zambelli
Wenn man oben an der Spitze steht, dann genießt man die Weite. Da schaut man auf Rib-Roof-Metalldächer und meisterhaft installierte Zambelli-Dachentwässerungssysteme. Überall, wo Zambelli draufsteht, stecken eine geniale Idee und Spitzenprodukte made by Zambelli dahinter, die große Beachtung finden. Beispielhaft hierfür steht der neue Wiener Hauptbahnhof, dessen spektakuläre Architektur von der ca. 25 000 m2 großen Dachfläche aus Rib-Roof-Metalldachsystemen gekrönt wird, die die Bahnsteige überspannt. Spricht man hingegen von fahrbaren Regalanlagen, die in beinahe jedem größeren Archiv nicht mehr wegzudenken sind, wo es auf Platz sparende Präzision und Ordnung im Ablauf ankommt, dann steckt meistens Zambelli dahinter. Alles in allem sind dies Anwendungen, die Wissen, Können, Leistung, aber auch Mut, Zuverlässigkeit und ein sicheres Gespür für Möglichkeiten verlangen, die der Markt braucht. Daran hat sich in 50 Jahren nichts geändert. Franz Zambelli war ein Macher, der sein Unternehmen so führte und aufbaute, dass es sich mittlerweile auf dem Weltmarkt behauptet. Vorgenannte Attribute stehen für die gesamte Zambelli-Gruppe mit heute zehn Produktionswerken in sechs Ländern mit etwa 900 Mitarbeitern.
Klares Bekenntnis zum traditionellen Standort
Doch trotz dieses Wachstums hat sich Franz Zambelli über die Jahre hinweg ein Stück ehrlichen Kirchturmdenkens bewahrt. Der Ausbau seiner Produktion in Haus im Wald bei Grafenau bedeutete für ihn ein klares Bekenntnis zum traditionellen Standort in der Region Niederbayern, in der er gelebt, gearbeitet und sich sozial wie auch politisch engagiert hat. Dafür wurde er mehrfach ausgezeichnet, zuletzt 2013 von den Wirtschaftskammern Oberösterreich und Südböhmen sowie der Industrie- und Handelskammer (IHK) Niederbayern, mit dem Cross Border Award 2013 für das langfristige Engagement und den Ausbau des Standortnetzes in vorgenannten Regionen und die Auszeichnung mit dem Bayerischen Qualitätspreis „Bayerns Best 50“ des Bayerischen Wirtschaftsministeriums. Franz Zambelli wurde außerdem für sein soziales Engagement mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet und ist darüber hinaus Träger des Bayerischen Verdienstordens.
Praktiker und Lenker
Im Grunde seines Herzens ist Franz Zambelli immer ein gewissenhafter, von Ideen gefesselter Handwerker geblieben, den der Ehrgeiz packte, wenn es darum ging, eine perfekte, aber einfachere Lösung für ein Anwendungsproblem zu konzipieren. Nichts und niemand hielten ihn davon ab, diese dann professionell bis zur Serienreife zu entwickeln. Er dachte als Praktiker und lenkte als Ratgeber. Und er hatte ein untrügliches Gefühl für eine gute Idee. Zudem war er politisch wie unternehmerisch ein Wegbereiter, dessen Worte verbindlich und dessen Handschlag als Bestätigung galten. Und wenn die Freude mit ihm durchging, dann stand er kopf. Fit und lebensfroh bis ins hohe Alter. Stolz, mutig, einfallsreich, selbstbewusst, lebensfroh, so charakterisierten ihn die Vertreter von Bund und Land, der regionalen Wirtschaft, des Gemeinwesens und der Industrie, die Franz Zambelli über 50 Jahre lang kennen und schätzen gelernt haben. Sie zollen ihm gebührenden Respekt als einem Lenker und Visionär, der seine Charaktereigenschaften konsequent in seine Unternehmensphilosophie übertragen und damit schon sehr früh die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft seiner Unternehmensgruppe gestellt hat. „Geht ned, gibt’s ned“, so lautete einer seiner Wahlsprüche, mit denen er so manchen Kritiker von der Machbarkeit seiner Lösung überzeugte. Über all dem beruflichen Engagement brillieren die Charakterzüge eines standhaften, sympathischen, gläubigen und aufrichtigen Menschen mit großem sozialen Engagement und Familiensinn. Jedem begegnete er mit großer Menschlichkeit und stand in dieser Hinsicht auch seinen Mitarbeitern immer sehr nahe. Er war allen Vorbild und Ratgeber für alle.
Die Branche verliert mit Franz Zambelli einen visionären Vordenker sowie eine bedeutende Persönlichkeit. Gemeinsam mit allen, die Franz Zambelli nahestanden, wird das BAUMETALL-Team sein Andenken wahren.
So geht Weiterbildung 2015
Workshop-Reihe im Museum
Die ersten Seminare der BAUMETALL-Workshop-Reihe im Museum waren überaus erfolgreich. Für die Workshops 3, 4 und 5 sind nur noch begrenzte Plätze verfügbar:
- <b>Workshop 3: </b>Röhr und Stolberg-Anwendungstechniker Jürgen Seifert vermittelt die fachgerechte Verarbeitung von Bleiwolle. Am 10. April 2015 lernen die Teilnehmer, wie Bleifugen hergestellt werden und worauf sie bei der Abdichtung von Mauerfugen zu achten haben.
- <b>Workshop 4:</b> Am 25. September 2015 zeigt Facebuck-Pilot Frank Preuss, wie es geht: In der BAUMETALL-Flugschule verrät er, wie mithilfe einer ferngesteuerten Drohne beeindruckende Videos und Fotos entstehen. Nach einer theoretischen Einführung nehmen die Teilnehmer den Steuerknüppel selbst in die Hand.
- <b>Workshop 5:</b> Sie haben gut gearbeitet, doch keiner merkt's? Das ist schade, meint zumindest BAUMETALL-Chefredakteur Andreas Buck. Um Abhilfe zu schaffen, zeigt er am 26. September 2015, wie Fachbetriebe die Pressearbeit im Unternehmen optimieren können und worauf bei Pressetexten geachtet werden sollte.
Die BAUMETALL-Workshops finden jeweils ab 10:00 Uhr im Europäischen Klempner- und Kupferschmiedemuseum in Karlstadt statt. Die Kursgebühr beträgt 250 Euro pro Seminar. Weitere Informationen finden Sie in der beiliegenden Broschüre oder im Internet. www.baumetall.de