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Alte Zöpfe oder frischer Wind?

Klempnermeister, Ausbilder und Sachverständiger Bernd Kramer aus Gerstetten befürwortet das Vorhaben, dem Klempnertag einen neuen Geist einzuhauchen. Als Reaktion auf den Beitrag „19. Deutscher Klempnertag“ aus BAUMETALL 5/17 schreibt er:

„Es ist an der Zeit, ein neues Konzept für den Deutschen Klempnertag zu entwickeln. Ich kann gut verstehen, dass es manchem Branchenvertreter schwerfällt, liebgewonnene Gewohnheiten über Bord zu werfen und alte Zöpfe abzuschneiden, doch die Zeiten ändern sich ebenso wie die Anforderungen an Großveranstaltungen. Das Sprichwort ‚Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit‘ trifft folglich auch auf den Klempnertag zu. Ich wünsche mir, dass unser Branchentreffen langfristig an alte Erfolge anknüpft und wieder zum Top-Event der Klempnerszene wird. Dazu ist es nötig, zeitgemäße Themen zu finden und ein ansprechendes Programm zu entwickeln. Nur dann wird es gelingen, möglichst viele Fachbesucher nach Würzburg zu locken. Der Klempnertag wird zukünftig nur dann zum Pflichttermin, wenn möglichst viele Informationen so aufbereitet werden, dass deren Umsetzung im Betrieb leicht vonstattengeht. Dazu gehört unter anderem auch die Weitergabe wichtiger Nachrichten aus allen Verbänden und Interessengemeinschaften der Klempner und Spengler Europas. Solch einen internationalen Veranstaltungsteil könnte der ZVSHK sogar gemeinsam mit den entsprechenden Repräsentanten planen und umsetzen.

Abschließend möchte ich Folgendes anmerken: Als Ausbilder weiß ich, dass das Thema Mitarbeiter-Weiterbildung in den allermeisten Fachbetrieben zu kurz kommt. Ich beobachte regelmäßig, wie schnell aktive Jungunternehmer am Markt agieren und schwerfällige bzw. eingefahrene Traditionsbetriebe überholen. Das muss nicht sein und der ZVSHK könnte auch hier mit entsprechenden Angeboten Abhilfe schaffen. Beispielsweise ließe sich ein neues Klempnertag-Format durch Workshops (über das gesamte Jahr hinweg) ergänzen bzw. aufwerten. Ich gehe noch einen Schritt weiter und sage: Wer seine Mitarbeiter nicht mindestens drei bis fünf bezahlte Arbeitstage im Jahr weiterbildet, macht etwas falsch! Aufgrund meiner Gutachtertätigkeit erlebe ich das leider fast wöchentlich. Zahlreiche Negativbeispiele zeigen mangelnde Fachkompetenz des Personals auf den Baustellen und teilweise sogar in der Betriebsführung auf!

Mein Fazit: Der Klempnertag ist auf einem guten Weg, sollte sein Potenzial aber weiter ausschöpfen. Nicht ohne Grund findet die Veranstaltung auch im Ausland Beachtung, was die regelmäßige Teilnahme unserer Kollegen aus der Schweiz, Österreich und Südtirol beweist. Unter dem Strich sollte das viele Kollegen dazu veranlassen, den Deutschen Klempnertag im Januar 2018 keinesfalls zu verpassen. Wir sehen uns also in Würzburg, ich bin auf jeden Fall dabei!“

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