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Im Griff der Kupferklaue

Uwe Teistler ist Klempner-, Gas- und Wasserinstallateur-, Zentralheizungs- und Lüftungsbaumeister aus Chemnitz. Als öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger der Handwerkskammer Chemnitz ist er für das Klempner- und Installateurhandwerk tätig. In dieser Funktion wird er des Öfteren damit beauftragt, unterschiedlichste Klempnerarbeiten zu begutachten. Als er zum Ortstermin auf dem Flachdach dieser streitgegenständlichen Garage stand und das angrenzende Stehfalzdach sah, lief es dem Metallprofi eiskalt über den Rücken. Umgelegte Falzverbindungen waren zusätzlich mit Hartlötnähten versehen – Kehlprofile und Einhangfalze ebenso. „Eigentlich sollte ich lediglich die Arbeiten an der Attikaabdeckung begutachten“, erinnert sich Teistler. Auch hier wurden Endböden oder Eckverbindungen mehr schlecht als recht mittels Hartlötnaht verbunden. Um die Ausdehnung der Attikaabdeckung dennoch zu gewährleisten, überzog der ausführende Handwerker die Stöße einfach mit einem kupfernen Blechstreifen.

Vom Regen in die Traufe

Uwe Teistler war ratlos. Die Anzahl der missglückten Ausführungsdetails schien endlos zu sein. Zudem wusste er nicht recht, wie er seinem Kunden die überaus schlechten Nachrichten übermitteln sollte. Die Arbeiten an der Mauerabdeckung, den Traufprofilen, der Dachrinne und dem Hauptdach mit all seinen An- und Abschlüssen entsprachen nicht im Geringsten geltenden Fachvorschriften. „Als ich meinem Kunden mitteilte, dass das gesamte Dach als ein einziger Baumangel bezeichnet werden könne, ist dieser fast aus seinen Schuhen gekippt“, so Teistler.

Aus Schaden wird man klug

Frei nach Winston Churchill gilt: Ein kluger Handwerker macht nicht alle Fehler selbst. Er gibt auch anderen eine Chance. Diese Geisteshaltung kann jedoch keine Entschuldigung für derart missglückte Ausführungsdetails sein. Dennoch muss an dieser Stelle erwähnt werden, dass für die hier gezeigten und mangelhaften Kupferarbeiten weder ein Klempner- noch ein SHK-Fachbetrieb verantwortlich war. Ferner ist es nicht Sinn und Zweck dieses Artikels, ungeübte oder unerfahrene Dach-Handwerker bloßzustellen. Vielmehr sollen die Beiträge aus der BAUMETALL-Pannenstatistik zum Diskutieren anregen. Bereits viel erreicht ist dann, wenn solche Ausführungsfehler im Kollegenkreis besprochen werden – Lerneffekte inklusive.

Guter Rat ist in diesem Falle besonders teuer. Uwe Teistler legte seinen Auftraggebern nahe, die Arbeiten komplett abreißen und anschließend den Fachregeln entsprechend neu ausführen zu lassen. Für alle Beteiligten ist dies eine kostspielige und nervenaufreibende Angelegenheit. Mit dem Hinweis, dass im Schadensfall keine Schuldfragen gestellt, sondern stattdessen Strategien zur zukünftigen Fehlervermeidung erarbeitet werden sollen, freut sich BAUMETALL auf Ihre Beiträge, die Sie gerne an redaktion@baumetall.de senden dürfen.

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