1001 metallische Möglichkeiten

Aluminium, ist als klassisches Baumetall das Leichtgewicht seiner Klasse. Mit 2,7 bis 2,9 g/cm³ besitzt Aluminium nur ein Drittel des spezifischen Gewichtes von Stahl. Gegenüber den Buntmetallen ergibt sich ein noch besseres Verhältnis. Das niedrigere Gewicht ermöglicht massive Energie- und Kosteneinsparungen bei Transport, Fertigung, Montage, Wartung und Unterhalt. Walzblankes Aluminium unterliegt beim Prozess der Patinabildung einer langsamen und gleichmäßigen Oberflächenvergrauung. Die Patina ist witterungsbeständig und schützt das Metall vor aggressiven Umwelteinflüssen. Eloxierte sowie farbbeschichtete Oberflächen vermindern gegenüber naturbelassenem Aluminium die Oberflächenreflexion und bieten eine Vielzahl gestalterischer Anwendungs- und Gestaltungsmöglichkeiten.

Eigenschaften

• legierbar
• leicht
• beschichtbar
• eloxierbar

Blei kann spielend leicht in Form ­gebracht. In der Klempnertechnik wird gewalztes Blei als Tafel- oder Rollenmaterial verarbeitet. Die am häufigsten eingesetzten Materialdicken liegen zwischen 1,0 und 2,5 mm. Der weiche Werkstoff besitzt eine ausgezeichnete Beständigkeit, sogar gegenüber aggressiven Stoffen wie Säuren. Die bedeutendste Quelle für Blei ist heute das Recycling alter Bleiprodukte. Bleioberflächen glänzen zunächst metallisch grau, laufen jedoch schnell an, um später eine silbergraue Patina zu bilden. Walzbleiprodukte werden in walzblanker Form oder mit farbiger Oberflächenbeschichtung angeboten. Als Fügetechnik eignen sich Schweiß- und Löttechniken sowie Falzungen.

Eigenschaften

• hoch flexibel
• leicht verformbar
• besonders langlebig
• über Jahrhunderte bewährt
• löt- und schweißbar
• falzbar

Cortenstahl, ein wetterfester Baustahl mit rostroter Oberfläche, erfreut vor allem experimentierfreudige Planer und Bauherren mit einer Vorliebe für das Besondere. Cortenstahl ist eine weit verbreitete Handelsbezeichnung für wetterfeste Baustähle. Durch Bewitterung bilden sich auf der Stahloberfläche, unter der eigentlichen Rostschicht, eine besonders dichte Sperrschicht aus festhaftenden Sulfaten oder Phosphaten. Diese Schicht schützt die Bauteile vor weiterer Korrosion. Phosphorlegierte Baustähle vom Typ Corten A (Werkstoff-Nr 1.8946) sind in Deutschland bauaufsichtlich nicht zugelassen. Dagegen haben nicht phosphorlegierte Stähle vom Typ Corten B (Werkstoff-Nr 1.8963) eine bauaufsichtliche Zulassung.

Eigenschaften

• lebendige, sich verändernde Oberfläche
• charakteristische Patina
• Ausschwemmung von rost­belastetem Wasser
• schweißbar

Das schöne an legierten Stählen ist die edle Anmutung der unterschiedlichen Oberflächenvarianten. Ob gebürstet, gestrahlt, anodisiert oder verspiegelt – Edelstahl-Oberflächendesign scheint fast grenzenlos vielseitig. In der Klempnertechnik eingesetzte Edelstähle sind besonders witterungsbeständig und hoch korrosionsfest. Fachsprachlich wird die Bezeichnung Edelstahl für Stahlsorten mit besonders hoher Reinheit verwendet, die nicht zwangsläufig hochlegiert und rostfrei sein müssen. Die Legierungsform mit ferritischen Anteilen ist weit beständiger als allgemeine Baustähle, aber preisgünstiger als die hochlegierten rost- und säurebeständigen Stähle. Somit sind die Werkstoffeigenschaften je nach Legierung sehr unterschiedlich.

Eigenschaften

• erhöhte Korrosionsbeständigkeit
• säureresistent
• geringe Längenausdehnung
• geringe Wärmeleitfähigkeit
• löt- und schweißbar
• falzbar

Es liegt in der Natur der Dinge, dass Kupferoberflächen einem ständigem Wandel unterliegen. Kupfer ist eines der lebendigsten Baumetalle, es ändert seine Oberflächenerscheinung mit zunehmendem Alter. Das ist jedoch kein Nachteil, sondern geht einher mit der Entstehung der schützenden Patina. Neu montiertes walzblankes sowie industriell vorpatiniertes Kupfer ist leicht zu verarbeiten. Der weiche Werkstoff wurde bereits von den ältesten bekannten Kulturen vor etwa 10000 Jahren verwendet. Zahlreiche Kupferlegierungen mit diversen Oberflächen schaffen größte Gestaltungsfreiräume. Mitunter sind goldene, bronzefarbene sowie bräunliche und grüne Kupferoberflächen auf dem Markt.

Eigenschaften

• hohe Zugfestigkeit
• weich- und hartlötbar
• schweißbar
• falzbar
• natürliche Oberfläche durch schützende Patina

Flexibel, und das in höchstem Maße, ist das Erscheinungsbild des Werkstoffes Titanzink. Neben der natürlichen Oberflächenvariante walzblank, sind derzeit über ein Dutzend unterschiedliche vorbewitterte Oberflächen erhältlich. Titanzink deckt dabei die gesamte naturgraue Farbskala ab. Selbst rötlich, grünlich oder bläulich schimmernde Grautöne oder anthrazit eröffnen Gestaltungshorizonte. Zink ist das Ausgangsmaterial der modernen Legierung Titanzink und war längst nicht so gut verformbar. Erst durch die Legierung von Zink mit geringen Mengen Titan und Kupfer entsteht ein vielseitig einsetzbarer Werkstoff. Titanzink besticht mit einer besseren Verformbarkeit. Auch Zugfestigkeit und Dauerstandfestigkeit fallen höher aus, dagegen ist die Wärmedehnung gegenüber Zink verringert.

Eigenschaften

• vorbewitterungsfähig
• lötbar
• falzbar
• natürliche Oberfläche
• schützende Patinabildung

Nostalgie und Moderne spielen miteinander

Beständigkeit und Eleganz zeichnen die kupfernen Fassadenelemente aus, die geradezu in idealer Weise mit den Natursteinwänden des bestehenden Gebäudes harmonieren. Die vorpatinierten und aus Kupferstreifen geflochtenen Fassadenelemente werden nachts, hinterleuchtet wodurch dem Gebäude eine exklusive Note verliehen wird. Die Oberfläche des am Eingangsbereich der Weinstube Rumpf eingesetzten Kupfers ähnelt natürlich oxidiertem Kupfer, bietet aber ein gleichmäßiges Oberflächen-Finish.

Daten & Fakten

projekt: Steinhaus Weinstube & Weingut Kruger-Rumpf, Münster-Sarmsheim

Architektur:

Molter Linnemann Architekten, Kaiserslautern

fachbetrieb: Reinhardt GmbH, Bad Rappenau-Fürfeld, https://reinhardtgmbh.com/

Material/Marke: Vorpatiniertes Kupfer / Luvata Nordic Brown Light

Das Dach als fünfte Fassade

Vorpatinierte Titanzinkdeckungen im Leistensystem prägen das Erscheinungsbild moderner Villen auf dem Landgut Drakenburg. Die klassischen Satteldächer mit einer Dachneigung von 40° sind als belüftete Konstruktion ausgebildet. Der umlaufende, gut 50 cm breite Dachrand sorgt für eine optische Einrahmung der Dachfläche. Auch die Dach-entwässerung im Traufbereich ist Dach-integriert.

Daten & Fakten

projekt: Villa / Wohnhaus, Landgut Drakenburg; Holland

Architektur: Wentink-Torsing Architekten, Baarn, Holland

Material/Marke: Vorpatiniertes Titanzink / Ned Zink Nova

Farbenspiel durch Plexiglas und Edelstahl

Gefärbtes Plexiglas verleiht dieser Edelstahlfassade eine durchaus besondere Note. Die halbtransparenten Plexiglasplatten sind direkt auf den Edelstahl-scharen aufgeklebt. Auf der Edelstahloberfläche auftreffendes Licht wird somit in unterschiedlichen Nuancen reflektiert und erzeugt ein interessantes Farbspektrum. Auf die Stockwerkshöhe abgestimmte und quer verlaufende Profile gliedern die Metallbekleidung deutlich, Anschlüsse an Simsprofile und Fensterrahmen zeugen von einer fachmännischen Ausführung.

Daten & Fakten

projekt: Wohnhausanbau, Heidenheim

Architektur: Bauflaschnerei Robert Smejkal, Heidenheim, http://flaschner-smejkal.de/

Material/Marke: Verzinnter Edelstahl / Uginox