Springe auf Hauptinhalt Springe auf Hauptmenü Springe auf SiteSearch

Fast so genial wie Mutter Natur

Eine gigantische Libelle breitet ihre filigranen und transparenten, wie mit einem Lochmuster durchsetzten Flügel aus, eine fast 0,5 m lange Biene ruht sich auf einem Stein vom Fliegen aus, eine überdimensionale Spinne spannt ihr stählernes Netz zwischen Bäumen im Wald auf, ein riesiger Schmetterling hat sich bei einem Pool niedergelassen, eine Krähe hält ein Buch in den Krallen … Sind wir im falschen Film? Im Jurassic Park oder in einem Science-Fiction über eine von Insekten dominierte Welt nach dem Dritten und alles vernichtenden Weltkrieg?

Beim genaueren Hinschauen zeigt sich, dass all diese Wesen aus Metall sind – und dennoch verblüffend lebensecht bis ins Detail! Wo gibt es denn so was? Die einzigartigen Artefakte stammen aus der Werkstatt von Gary und Thomas Thrussel im südenglischen Cornwall. Die beiden Künstler – Vater und Sohn – knüpfen an eine technisch orientierte Tradition in der Familie an und führen sie zu ungeahnten kreativen Höhepunkten.

Naturgetreue Darstellung bis ins Detail

Schon Großvater und Urgroßvater waren Ingenieure, die mit Metall zu tun hatten, der Hang zu diesem Werkstoff liegt wohl in den Genen. Gary Thrussell arbeitet als Maschinenbauer in einer Gießerei und sein Sohn Thomas durchlief eine Ausbildung in der Metallherstellung. 1987 machte Gary sich selbstständig mit der Produktion von kleinen Skulpturen für private Sammler. Später richtete er zusammen mit Thomas die Werkstatt in Bodmin Moor ein. Hier werden Vater und Sohn von der natürlichen Umgebung, der Moorlandschaft, inspiriert.

Aus Baustahl, Kupfer, Edelstahl und Cortenstahl erschaffen sie beeindruckende Kunstwerke – und schreiben damit ihre eigenen Schöpfungsgeschichte(n). Per Schmieden, Schweißen oder anderen Techniken der Blechbearbeitung werden die mal filigranen, mal kompakten oder flächigen Objekte in Handarbeit gefertigt. Die Modelle dafür finden sie in der Natur. Ihre große Leidenschaft gilt der Darstellung von Insekten. Dafür wird jedes Tier akribisch im Detail studiert, um naturgetreue Muster zu schaffen, die im Anschluss auf Metall übertragen werden. Zunächst werden Einzelteile geformt, um die Komponenten herzustellen, die dann zur endgültigen Skulptur zusammengefügt und verbunden werden. Aus diesem Zusammenspiel von Handwerk und Kunst entstehen außergewöhnliche Plastiken.

Für außen und innen

Die Bandbreite der Motive ist beachtlich: Fische, Vögel, Bäume, Bänke, Stelen, geschmückt mit Wappen oder anderen Symbolen der lokalen Geschichte, Muscheln, Blätter, aber auch Wandbekleidungen für Innenräume mit Blumenmotiven bis hin zu abstrakten Formen für Logos und natürlich Insekten, immer wieder Insekten, Schmetterlinge, kämpfende Hirschkäfer, Spinnen … Gemeinsam ist allen die erstaunliche Originaltreue und die Liebe zum Detail, etwa bei den filigranen Flügeln oder dem naturgetreu segmentierten Leib der Libelle.

Die akribisch gefertigten Skulpturen finden ihren Platz in naturgeschichtlichen Ausstellungen und Museen, in Parks, an Spazierwegen, in oder vor gewerblichen oder öffentlichen Gebäuden sowie in privaten Gärten und Wohnhäusern. Eine Auswahl an Kunstwerken steht im Online-Shop zum Verkauf, andere Stücke werden von Kunden direkt in Auftrag gegeben.

Individuelle Projekte für den privaten und öffentlichen Raum

Vater und Sohn haben sich mit Aufträgen für öffentliche Bauten, für Kommunen oder Wohnquartiere einen Namen gemacht. Ihre Werke sind in ganz Großbritannien zu sehen. Mit den Auftraggebern wird das Projekt ausführlich besprochen, um sich ein genaues Bild von den individuellen Vorstellungen und Wünschen des Kunden zu machen. Wenn die beiden eine Skulptur für den öffentlichen Raum planen, beziehen sie die Öffentlichkeit mit ein, befragen Verantwortliche und Bürger, beschäftigen sich mit der Geschichte und dem individuellen Charakter des Ortes.

Die besonderen Eigenschaften und Merkmale fließen in das Design mit ein, denn ihr Ziel ist, dass sich die Anwohner mit dem Kunstwerk identifizieren, es mit Freude und Stolz annehmen als einen Teil ihrer lokalen Kultur und natürlich gewachsenen Umgebung. Auf diese Weise tragen sie dazu bei, dass die Orte neu belebt und aufgewertet werden.

Damit dieser Effekt nachhaltig ist, werden die Werke so robust gestaltet und ausgeführt, dass die Langlebigkeit garantiert ist und auch künftige Generationen sich noch daran erfreuen können. So macht Metall nicht nur an Dach und Fassade eine gute Figur, sondern verschönert auch unser alltägliches Umfeld im privaten oder öffentlichen Raum. Dabei sind der Kreativität kaum Grenzen gesetzt – lassen Sie sich inspirieren!

https://thrussells.com

Mehr zum Thema Skulpturen aus Metall

Aus Metall gefertigte Kunst im privaten oder öffentlichen Raum gibt es häufiger, als man gemeinhin denkt. Beeindruckende, äußerst fantasievolle Kunstwerke aus Kupfer mit vielen Details gestaltet z. B. Elena Iwanowa, die „Herrin der Kupferkunst“ (BAUMETALL 8/2016).

Wer sich selbst mithilfe traditioneller Techniken künstlerisch betätigen möchte, hat dazu die Möglichkeit im BAUMETALL-Workshop „Treiben“ mit Manfred Schulze, der für Herbst 2019 geplant ist. Manfred Schulze hat bereits dreimal den Workshop „Ziselieren und Treiben“ im Klempnermuseum durchgeführt (wir berichteten in BAUMETALL-Ausgabe 7/2017).

Jetzt weiterlesen und profitieren.

+ BM E-Paper-Ausgabe – jeden Monat neu
+ Kostenfreien Zugang zu unserem Online-Archiv
+ Themenhefte
+ Webinare und Veranstaltungen mit Rabatten
uvm.

Premium Mitgliedschaft

2 Monate kostenlos testen