Ein Rautenpanzer aus vorbewittertem Titanzink. Wie ein schuppiger Panzer umspannen kleinformatige Titanzink-Rauten den modernen Anbau eines Wohnhauses im niederländischen Hulshorst (ca. 30 km süd-westlich von Zwolle). Vorpatiniertes Titanzink der Marke Ned Zink in der Oberflächenqualität Nova verleiht dem Gebäude seinen eindrucksvollen Charakter in einem natürlichen Farbton. Dabei überzeugt die durch eine chemische Oberflächenbehandlung im Anschluss an den Walzprozess entstandene titangraue Optik. Diese, künstlich hergestellte Patina, verleiht den Rauten die unvergleichliche, homogene Ausstrahlung. Wie alle Ned Zink Nova Produkte verfügen auch die Klein-Rauten im Format 330 x 330 mm werkseitig über einen temporären Oberflächenschutz. Dieser Schutz verhindert kleinere Beschädigungen oder Verschmutzungen während Verarbeitung und Montage. Das Ergebnis ist ein optimales Erscheinungsbild nach der Fertigstellung inklusive erhöhter Verarbeitungsfreundlichkeit, nach dem Motto „Sofort schön!“.
Zur Montage der Rauten ist eine exakte Ausrichtung erforderlich. Daher empfiehlt, es sich lange Wasserwaagen einzusetzen. Außerdem sollten die Fluchtpunkte auf der Unterkonstruktion eingemessen und zur Orientierung entsprechende Rasterlinien aufgezeichnet werden. Sogenannte Kreideschnüre haben sich dabei als nützliche Hilfsmittel werwiesen.
Holzlatten-Unterkonstruktion
Holzunterkonstruktionen für klempnertechnisch erstellte Metallfassaden müssen nicht zwingend eine vollflächige Schalung aufweisen. Anstatt vielfach verwendeter lückenlos verlegter Schalungen aus gewachsenen Brettern oder Holzwerkstoffplatten können durchaus auch kostengünstige, auf Abstand verlegte Lattenkonstruktionen eingesetzt werden. Zudem verbessern sogenannte Sparschalungen die Belüftung von Fassadenbekleidungen aller Art. Am rautenbekleideten Wohnhaus in Hulshorst wurden handelsübliche, sägeraue Bretter, circa 100 x 24 mm, auf zuvor an der Wand montierten Holzrahmen befestigt. Um ein zufriedenstellendes Ergebnis mit einer gleichmäßig ebenen Fassadenfläche zu erzielen, sollten ausschließlich scharfkantige und gleichstarke Latten oder Bretter Verwendung finden. Bauseits hergestellte Schnittkanten müssen entgratet werden – Schrauben- und Nagelköpfe dürfen nicht überstehen. Die flucht- und lotrechte Montage der Konterebene erfolgt mittels bauaufsichtlich zugelassener Dübel und korrosionsgeschützten Schrauben. Gegebenenfalls ist zum Ausgleich von Wandungenauigkeiten eine unterfütterte Grundlattung erforderlich. Der Achsabstand der Konterlattung wird auf die verwendete Lattenstärke, der Lattenabstand auf die Eigenstabilität der zu montierenden Metallbauteile abgestimmt. Alternativ können Holzlattungen in stärkeren Abmessungen, etwa 60 x 30 mm, eingesetzt werden.
Besondere Maßnahmen
Generell ist es vorteilhaft, neben dem Korrosionsschutz aller Metallteile der Unterkonstruktion auch den erforderlichen Holzschutz auf die örtlichen Bedingungen abzustimmen. Zudem können beim Bau von Holzunterkonstruktionen, je nach Anforderung, besondere Brandschutzmaßnahmen erforderlich werden, beispielsweise der Einsatz spezieller und brandhemmender Anstriche. Dabei sind die Brandschutzvorschriften der Baubehörden, Brennbarkeitsklassen, Brandkennziffern oder vorgeschriebene Definitionen bezüglich der Qualmbildung regional unterschiedlich. Wichtig ist, entsprechende Informationen bei der jeweils zuständigen Behörde zu erfragen. Im Zweifelsfall können metallische Unterkonstruktionen eine sinnvolle Alternative darstellen.
BAUTAFEL
Architektur: Slaa + van Asselt architecten BNA, Nunspeet, Holland, https://www.slaavanasselt.nl/
Fachbetrieb: Ruitenberg B.V. (Zinkmeester) Zwolle, Holland
Konstruktion: Kleinrauten ca.150 m2
Dachfläche: Stehfalzsystem ca. 50 m2
Material: Vorbewittertes Titanzink, Ned Zink Nova