Architektonisch herausragende Bauwerke ziehen die Blicke von Passanten auf sich und ragen wohltuend aus dem oft gesichtslosen Einerlei zahlreicher Straßenzüge heraus. Gestaltete Gebäude besitzen zudem ihre eigene Persönlichkeit und bringen mit ihrem Aussehen sowie den eingesetzten Materialien die Lebensphilosophie ihrer Bauherren zum Ausdruck. Die Auswahl von Baustoffen erfolgt nach sehr unterschiedlichen Kriterien. Zwar spielen hierbei wirtschaftliche und technische Aspekte eine wesentliche Rolle, dennoch sind die emotionalen Gründe nicht zu unterschätzen. Mit Baumaterialien sind stets Wertigkeiten verbunden. Zu den assoziativ eher neutralen und wertfreien Werkstoffen zählt Zink. Es wird seit Jahrhunderten eingesetzt und heute mit Nüchternheit und Modernität verbunden. Darüber hinaus steht es für Leichtigkeit und vermittelt damit einen Hautcharakter, der sich durch Detaillierung noch unterstreichen lässt.
Auf Grund ihrer hohen Formbarkeit bieten sich Produkte aus Zink, genauer Titanzink, für ein breites Einsatzspektrum an. Sie können sowohl in Großserie industriell vorgefertigt als auch manuell in handwerklicher Tradition hergestellt werden. Eine nahezu unbegrenzte Gestaltungsvielfalt bietet die - wirtschaftlich interessante - Möglichkeit, industriell vorgefertigte Teile handwerklich zu verändern oder sie zu ergänzen. Hier sind der Phantasie und Kreativität fast keine Grenzen gesetzt.
Das Metall Zink, das bereits in der Antike als Legierungsbestandteil von Messing bekannt war, wurde etwa ab dem 17. Jahrhundert als eigenständiger Werkstoff für das Bauwesen entdeckt. Dieser zu 100 % recycelbare Baustoff weist eine außergewöhnliche Langlebigkeit auf und bedarf dabei keinerlei Wartung. Verantwortlich hierfür ist die sogenannte Patina, die sich mit ihrer blaugrauen Oberflächenwirkung durch die natürliche Bewitterung im Zeitverlauf entwickelt. Für Anwendungen in Bereichen, bei denen bereits von Beginn an das „fertige“ Bild der patinierten Zinkoberfläche gewünscht wird, entwickelte Rheinzink die Technik der „Vorbewitterung“ mittels eines weltweit einmaligen Beizverfahrens. Farbe und Struktur der sogenannten Oberflächenqualitäten Rheinzink „vorbewittert pro blaugrau“ gleichen der einer natürlich bewitterten Oberfläche. Bei der vorbewitterten Variante in schiefergrau weist die Oberfläche im Regelfall einen leichten grau-grünen Schimmer auf. Da es sich bei dieser „Vorbewitterung“ nicht um eine Beschichtung handelt, werden auch in keiner Weise die elementaren Eigenschaften des Zinks beeinflusst. Gerade für die gestalterisch sichtbar konzepierten Gebäudebereiche empfiehlt sich die Verwendung der „vorbewitterten“ Oberflächenvariante.
Zink-Accessoires unterstützen architektonische Konzepte
Typische Anwendungsgebiete von Rheinzink sind Fassaden und Dächer. Aber das Baumetall erfreut sich auch immer weiter steigender Beliebtheit, um bei der Gestaltung von Gebäuden wohl geplante Akzente zu setzen. Hierbei kann es sich beispielsweise um Teile einer Fassadenfläche oder Giebelbekleidungen handeln, die durch horizontal, vertikal oder diagonal verlegte Systeme strukturiert werden und einem Haus eine optisch reizvolle Lebendigkeit verleihen. Auch können Elemente aus Titanzink eine Putzfassade effektvoll gliedern, die Ausstrahlung von Sichtmauerwerk unterstützen, bei Holzfassaden den nach Feng Shui notwendigen Ausgleich darstellen oder die kühle Sachlichkeit einer Glasfassade unterstreichen
Balkone, ohnehin meist herausragende Elemente in einer Fassade, erhalten beispielsweise durch Bekleidungen mit Rheinzink zusätzliche Plastizität. Licht- und Schatteneffekte verändern das Bauteil in Abhängigkeit vom Standort des Betrachters. Bei diesem Einsatzgebiet kommt zudem ein zweiter, sehr wichtiger Aspekt zum Tragen. Weil Abdeckungen oder Bekleidungen aus Titanzink die konstruktiven Elemente sicher und dauerhaft vor schädigenden Witterungseinflüssen schützen, braucht der Bauherr keine teuren Instandhaltungsarbeiten zu fürchten.
Ein Material – zwei Funktionen
Gleiches gilt für Dachgauben, Zwerchhäuser und Vordächer. Sowohl bei der Altbausanierung als auch bei neuen Gebäuden bieten Gauben die Möglichkeit, den Wohnraum unter dem Dach zu belichten und zu belüften. In gestalterischer Hinsicht setzen sie entweder die vertikale Gliederung der Fassade im Dach fort oder betonen die Gebäudeachse. Für welche der zahlreichen Gauben- oder Zwerchhausformen sich Planer und Bauherr entscheiden, hängt neben den Vorgaben des Bebauungsplanes in erster Linie von der Architektur des Hauses ab.
Ihre Planung und Ausführung stellt an Architekt und Handwerker besondere Anforderungen. Es geht darum, eine Vielzahl von (teilweise sehr komplizierten) Anschlüssen sorgfältig zu planen und handwerklich akkurat auszuführen. Der Einsatz zusätzlicher Materialien schafft weitere Probleme. Für diesen speziellen Anwendungsfall eignet sich Titanzink besonders gut als Bekleidungsmaterial. Zum einen kann dieser Werkstoff hier das Gestaltungsziel des Architekten unterstützen, zum anderen ermöglicht er durch seine nahezu unbegrenzte Formbarkeit saubere und vor allem dichte Anschlüsse. Auch bei Vordächern kombinieren die seit Jahrzehnten bewährten Anwendungstechniken zuverlässige Abdichtung mit individueller Gestaltung - egal, ob das Vordach als integrierter Bestandteil eines Neubaus oder bei einem Altbau nachträglich zum Schutz des Eingangsbereichs errichtet worden ist.
Edel wirken auch Dachblenden oder Ortgangbekleidungen aus „vorbewittertem“ Titanzink. Mit ihnen kann ein ansonsten gestalterisch eher zurückhaltendes Gebäude einen ganz besonders eleganten Akzent erhalten. Moderne Profil- und Klempnertechniken ermöglichen es, das Erscheinungsbild eines Hauses individuell zu prägen, stilvoll abzurunden und dem Dach Struktur zu verleihen. Auch Gesims- und Fensterbankabdeckungen können aus Titanzink hergestellt und geformt werden. Ebenso eignet es sich sehr gut für die Bekleidung von Fensterlaibungen. Damit ist einerseits das Mauerwerk vor Witterungseinflüssen geschützt und andererseits lassen sich so weitere kleine, aber durchaus wirksame Akzente setzen.
Technische Einrichtungen als gestaltendes Element
Dachentwässerungen zählen zu den technisch notwendigen Bestandteilen eines jeden Hauses. Sie können entweder als schlichte Notwendigkeit angesehen und lediglich ihrer Funktion entsprechend eingebaut werden. Systeme aus Zink bieten aber auch die Chance, ihre Aufgabe zu erfüllen und gleichzeitig als Gestaltungsmittel eingesetzt zu werden. Generell kann man zwischen sichtbaren und unsichtbaren Lösungen wählen. Sowohl mit der klassischen vorgehängten Rinne als auch mit der Auf-Dach- bzw. Saumrinne können Gebäude und Bauteile horizontal gegliedert werden. Runde oder quadratische Fallrohre ermöglichen eine vertikale Linienführung. Neben dem allgemein bekannten Standardprogramm schaffen zahlreiche Sonderanfertigungen, wie besonders geformte Einlaufstutzen einschließlich des notwendigen Zubehörs, kreative Freiräume.
Das gestalterische i-Tüpfelchen von Haus und Dach können mit Rheinzink bekleidete Kamine sowie Vorrichtungen für die Be- und Entlüftung sein. Für haustechnische Einrichtungen bietet sich ohnehin der Einsatz eines kühlen, technisch wirkenden Materials an. In Abhängigkeit des gewählten Bedachungsmaterials harmonieren die Zinkbekleidungen der Kamine bzw. die Lüftungsrohre hier entweder mit den Dachprofilen aus Zink oder sie bilden einen angenehmen Kontrast zu den Ziegeln beziehungsweise Dachsteinen. Soll nur der Schornsteinkopf geschützt und gleichzeitig gestaltet werden, dann bieten auch sie - wie Dachblenden oder Ortgangbekleidungen - die Möglichkeit, einer sonst eher zurückhaltenden Architektur eine besondere Note zu verleihen. Die Formbarkeit des Titanzinks erlaubt es auch in diesem Fall, nahezu jede noch so ausgefallene Idee in die Wirklichkeit umzusetzen - bei einem Neubau, aber auch bei einem Altbau.