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Wenn der Wurm drin is(s)t

Kennen Sie das? Es gibt Tage, da läuft so ziemlich alles schief. Die Kollegen kritisieren Ihre Leistung, weil sie denken, Sie hätten das wissen müssen. Ihre bessere Hälfte ist sauer, weil Sie wegen schlapper vier Überstunden zu spät zum Abendessen kommen, dabei hätte sie es doch wissen müssen. Und Ihre Vereinsfreunde sind enttäuscht, weil Sie bei der zurückliegenden Sitzung nicht anwesend waren. Und obwohl Sie Ihr Fernbleiben mit guten Gründen erklärt haben, wurden Sie missverstanden. Woran liegt das? Sie denken nach und damit wenigstens das Denken besser gelingt, beschließen Sie, Ihren Vitaminhaushalt in Ordnung zu bringen. Beherzt beißen Sie dazu in einen Apfel, aber was ist das? Aus der Vitaminspritze schaut ein kleiner und empörter Wurm, dessen Botschaft ebenso einfach wie eindeutig ist: „Hier ist besetzt. Wusstest du das nicht?“

Kommunikation ist die halbe Miete Das Problem an moderner Kommunikation ist, dass es zunehmend zu Kommunikationsproblemen kommt. Zu unseren Teenagern sage ich in solchen Situationen immer: „Auf deiner Stirn steht nicht geschrieben, was du denkst, also sprich mit mir darüber.“ Wissen Sie was? Ich bin davon überzeugt, dass Missverständnisse im direkten Gespräch am besten beseitigt werden können bzw. erst gar nicht entstehen. Wichtig dabei ist nur, dass sich die Gesprächspartner Zeit nehmen, sich auf Augenhöhe begegnen, sich zuhören und sich an das Vereinbarte halten. Das Erklären ist dabei ebenso bedeutsam wie das Zuhören. Und selbstverständlich muss am Ende einer solchen Besprechung eine Bestätigung erfolgen: „Ja, einverstanden. Genau so machen wir das!“ Was aber, wenn es dann trotzdem anders läuft?

Was soll das? Sie haben sich alle Zeit der Welt genommen und den Sachverhalt genau erklärt. Sie wurden verstanden und haben eine entsprechende Bestätigung erhalten. Beruhigt wenden Sie sich wieder Ihren Aufgaben zu und siehe da: Es läuft! Ihr Kopf ist frei und die Arbeit gelingt im Handumdrehen. Einige Tage später erkundigen Sie sich nach dem verpassten Termin und erfahren, dass Sie ein unzuverlässiger Partner seien. Außerdem hätten Sie sich keine Zeit genommen und überhaupt und sowieso. Ist es denn die Möglichkeit? Waren alle zuvor geführten Gespräche umsonst und beginnt nun alles wieder von vorne?

Bleib Dir Treu Jeder irrt sich im Rahmen seiner Möglichkeiten, sagte der Aphoristiker Leonid Leonidow. Das kann man akzeptieren. Völlig inakzeptabel ist jedoch die Verbreitung von Halbwissen und Fehlinformationen. In solchen Situationen fällt mir der chinesische Philosoph und Dichter Zhuangzi ein. Er sagte: „Niemand ist weiter von der Wahrheit entfernt als derjenige, der alle Antworten weiß.“ In diesem Sinne konzentriere ich mich auf meine Arbeit, damit Sie als Leserinnen und Leser von weiterhin gut recherchierter Fachlektüre profitieren.

Herzlichst Ihr

Klempnermeister Andreas Buck (Chefredakteur)

Andreas Buck

Chefredakteur, Klempnermeister

redaktion@baumetall.de