Wie sind Sie heute drauf? Wie fühlen Sie sich? Geht's Ihnen gut? Falls ja, gehören Sie zu den wenigen Glückspilzen unter uns. Wie ich das meine? Machen Sie sich doch einmal die Mühe und sehen Sie sich aufmerksam um: Längst ist unsere Welt geprägt von Negativschlagzeilen – gehören Bankenkrisen, Rettungsschirme oder Politskandale ebenso selbstverständlich zu unserem Alltag wie teures Benzin und zu geringe Löhne. Und was wäre die Tagesschau ohne Flüchtlingsdramen oder Erdbeben? Sind Ihrer Meinung nach nur schlechte Nachrichten auch gute Nachrichten? Und welche Erwartungen haben Sie an mich? Bin ich in meiner Position als verantwortungsbewusster Fachjournalist verpflichtet, vorwiegend über die Härte des Klempnerlebens zu berichten?
Skandal aufgedeckt Stellen Sie sich vor: Sie schlagen die neue BAUMETALL auf und finden auf Seite 7 die Meldung, dass die Metallpreise durch Börsenspekulationen ins Unermessliche geklettert seien. Außerdem hätten Kartellabsprachen dazu geführt, dass die vorgeschriebene Scharbreite zukünftig zwingend 33 cm und die Stehfalzhöhe mindestens 75 mm betragen sollte. Zu allem Übel wäre die Meisterprüfung ersatzlos abgeschafft und die Ausbildungsdauer von dreieinhalb Jahren auf zwei verkürzt worden. Hinter all diesen Machenschaften stünden natürlich Spekulanten und ausgebuffte Geschäftsleute, die einzig danach trachten, ehrbaren Handwerkern das Leben zu erschweren. Sie merken sicher – so viele schlechte Nachrichten auf einmal gibt es nicht. Ebensowenig werden Klempner mit Skandalen konfrontiert, die Interessenvertreter willkürlich herbeiführen: Niemand hat Interesse daran, die Branche binnen weniger Wochen ins Unglück zu stürzen – im Gegenteil!
Angst ist ein schlechter Begleiter Stammtischparolen und Missmut sind eindeutig fehl am Platze. Stattdessen sollten wir uns über die ausgesprochen gute Stimmung in der Szene freuen. Vorbildliche Fachbetriebsinhaber zeigen uns alternative Strategien auf, während Verbände oder Interessensgemeinschaften wie der iib Zukunftsperspektiven bieten.
Gemeinsam geht es leichter Obwohl wir massive Nachwuchssorgen haben und der Preiskampf um Aufträge im Frühjahr mit härteren Bandagen erfolgt als sonst, sieht die Branche positiv nach vorne. Vielleicht weil wir als krisenerprobte Generation genau darin geübt sind, Herausforderungen meisterlich und aus eigener Kraft zu bewältigen. Wir helfen uns selbst und bauen mit international ausgerichteten Kampagnen gemeinsam an einer erfolgreichen Zukunft. Ich bin froh, dass in BAUMETALL die guten Nachrichten überwiegen. Die Szene hat erkannt, wie wichtig Imagearbeit für Klempner ist. Das Beste ist: wir haben verstanden, dass wir nur gemeinsam stark sein können – zeigen Sie es einfach!
Herzlichst Ihr
Klempnermeister Andreas Buck
(Chefredakteur)
