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Sei kein Frosch …

Kleiner Feigling Am Rande einer Festzeltveranstaltung hat der örtliche Sportverein eine Bar für Feiglinge aufgebaut. Die vorwiegend junge Kundschaft ist wie besessen darauf, möglichst viele Fläschchen eines ganz bestimmten Getränks zu konsu-mieren. Lustig geht es zu und lautstark. Runde um Runde wird bestellt, irgendwie bezahlt und geleert. Dabei scheint es, als unterläge das Mitmachen einer Art von Gruppenzwang, denn wer sich weigert, ist nicht nur ein Spielverderber, sondern vor allem eines: feige! Nur so lässt sich erklären, warum die Partygänger das Zählen nach der dritten Runde einstellen und sogar dann noch weitermachen, als sich erste Schnapsleichen in die Büsche der angrenzenden Parkanlage zurückziehen. Als sei die Situation nicht schon unheimlich genug, tragen die mutigsten Trinker/innen sogar Papiermasken mit dem Markenzeichen des begehrten Durstlöschers. Ist das modernes Marketing? Den Bargästen ist es egal und als ob sie vom Vermummungsverbot auf öffentlichen Veranstaltungen noch nie etwas gehört haben, starren sie mit rot unterlaufenen Augen aus den Sehschlitzen des grün umrandeten Werbe-Gimmicks. Welch ein Mut!

Unmaskiert Wesentlich couragierter und dadurch um ein Vielfaches sympathischer sind mir Kollegen, die ohne Maske sagen, was sie denken. Daher begrüße ich deren Wortmeldungen zum Klempnertag oder zur Zusammenarbeit mit den Fachverbänden sowie über den Sinn und die Unsinnigkeit von Dichtmaßnahmen in doppelt gefalzten Stehfalzbedachungen. Neulich hat ein Leser in diesem Zusammenhang gesagt: „BAUMETALL ist unser Sprachrohr“, und wissen Sie was? Genau darüber freue ich mich in Zeiten schneller und unbedacht getippter Anpöbeleien in den sozialen Netzwerken besonders. Mehr noch: Ich bin froh darüber, einer Branche anzugehören, deren Akteure sich weder gegenseitig beleidigen noch verbal „ab morgen in die Fresse“ hauen.

Trau Dich Konstruktives Miteinander zeichnet unsere Branche aus und als stolzer Klempner, Spengler, Flaschner oder Blechner sollten Sie das auch nach außen kommunizieren. Veranstaltungen wie der Deutsche Klempnertag eignen sich hervorragend dazu, doch Vorsicht: Gerade weil das so ist, dürfen Sie sich nicht auf andere verlassen. Stattdessen ist es unsere Aufgabe, in Würzburg Flagge zu zeigen. Machen wir das nicht, verlieren wir das, was wir uns über Jahre hinweg mühsam aufgebaut haben. Wie denken Sie darüber? Ich für meinen Teil bin stolz darauf, den Meistertitel in einem Handwerk zu führen, dessen Vertreter ein eigenes Museum und sogar einen eigenen Teil-Studiengang vorweisen können. Damit das so bleibt, sollten wir zusammenstehen und unser Spenglerwappen hissen – auch in Würzburg. Das freilich wird nur dann gelingen, wenn wir dort ohne Papiermasken teilnehmen und stattdessen selbstbewusst unsere Meinung äußern.

Herzlichst Ihr

Klempnermeister Andreas Buck (Chefredakteur)

Andreas Buck

Chefredakteur, Klempnermeister

redaktion@baumetall.de