VOM ZUHÖREN Haben Sie schon einmal erlebt, wie ein Auszubildender seinem Meister Paroli bietet? Wenn überhaupt, gelingt das nur auf fachlicher Ebene, denn vom Zuhören verstehen Ausbilder oft zu wenig. Erst Recht wenn deren Führungsstil in Frage gestellt wird oder der Lehrling sich darüber beklagt, dass er ohnehin „immer“ alles falsch machen würde. Doch bis es soweit kommen konnte, musste vieles schiefgelaufen sein. Die meisten Konflikte entstehen auf der Suche nach dem Schuldigen, und anstatt darüber nachzudenken, wie Fehler zukünftig vermieden werden können, streut manch Ausbilder zusätzlich Salz in offene Wunden. Sätze wie: „Das war wieder typisch und konnte nur Dir passieren“ sollten daher niemals ausgesprochen werden – auch nicht von sogenannten „unantastbaren“ Ausbildern. Stattdessen sind Lösungen gefragt und Hand aufs Herz: Wer nimmt Konflikte zum Anlass, sein Gegenüber als Spiegelbild zu verstehen und die Fehler am eigenen Führungsstil zu suchen? Was viele Handwerker noch lernen müssen hat die Industrie verstanden und bereits mit Bravour umgesetzt. Beispielsweise wenn es um die Optimierung von Arbeitsabläufen geht.
VOM ZUSCHAUEN Bestes Beispiel war die Architektur-Leitmesse Bau 2011 in München. Zahlreiche Aussteller nutzen die Kommunikationsplattform nicht zur Präsentation neuer Produkte, sondern primär um Reaktionen auf noch zu entwickelnde Innovationen zu erhalten. Mit Fragen wie: „Sind wir mit der neuen Fertigungstechnik auf dem richtigen Weg?“ integrierten die Aussteller ihre Standbesucher in aktuelle Entwicklungsprozesse. Die Hersteller haben verstanden wie wichtig es ist, neue Produkte dem tatsächlichen Bedarf anzupassen und zukünftige Kunden in Entwicklungsprozesse einzubinden.
VOM ZUREDEN Je mehr ich darüber nachdenke erkenne ich Zusammenhänge – vor allem das menschliche Miteinander sowie die damit verbundene Wertschätzung des Gegenübers. Dabei macht es keinen Unterschied, ob ein großer Konzern oder ein Privatunternehmer agiert und umso mehr Respekt verdient derjenige, der gelernt hat mit den „Großen“ gleichzuziehen. Wer zuschaut, zuhört und seine Erfahrungen weitergibt hat ohnehin immer Rückenwind und lässt seine Mitmenschen gerne davon profitieren. Und auch unser Verband agiert auf diese Weise: Der ZVSHK praktiziert diese Techniken überaus professionell. Er nutzt die erhaltenen Impulse zur ständigen Verfeinerung der Verbandsarbeit und kommuniziert dies nach außen. Leider, so scheint es, wird die Botschaft der Klempner-Führungsriege nicht immer verstanden, was wiederum ein Zeichen dafür ist, dass entscheidende Erfolge nur gemeinsam erzielt werden können – also in der Kommunikation zwischen Kleinen und Großen. Wissen Sie was mich interessiert? Es ist Ihre Meinung zu diesem Thema. Schildern Sie mir gleich heute noch Ihr persönliches Kommunikationserlebnis und lassen Sie auch Ihre MitarbeiterInnen inklusive der Auszubildenden daran teilhaben.
Herzlichst Ihr
Klempnermeister Andreas Buck
(Chefredakteur)