Bankenkrise, Griechenlandkrise, Eurokrise jede weitere Hiobsbotschaft lässt die Rufe nach mehr Regulierung der Märkte lauter werden. Auf politischer Ebene wurden die ersten Beschlüsse bereits gefasst, und auch in Deutschlands Handwerksbetrieben wird entsprechend reagiert. Doch unverständlicherweise bleiben überall dort, wo gerade in beunruhigenden Zeiten auf die Investitionsbremse getreten wird, Alternativvorschläge im Diskussionsmodus stecken. Dabei investieren viele Arbeitgeber, ohne dies überhaupt zu bemerken – und zwar in unnötige Arbeitszeit.
Es ist schon erstaunlich Immer dann, wenn wirtschaftliche Signale auf rot stehen und uns glauben gemacht wird, dass wir auf äußerst schwere Zeiten zusteuern, werden die Mitarbeiter zu noch mehr Arbeitsleistung angetrieben. Unachtsamkeit und Flüchtigkeitsfehler sind die Folge. Die Zeit, entsprechende Reklamationen zu bearbeiten, nimmt drastisch zu. Dennoch – ein Großteil der Arbeitgeber schwört auf die Manpower des Personals. Das Motto lautet: „Muskelhypothek kostet nichts“. Auch mein Vater, der zugleich mein Lehrmeister war, brachte mir diese Handwerkstugend bei. Doch unterschied er sich von seinen Kollegen durch eine andere, wesentliche Eigenschaft: Seine wichtigste Botschaft lautete: „Junge, wenn es eilig ist, soll man langsam machen“! Ich bewunderte ihn für diese Einstellung und heute weiß ich – er hatte Recht. Mehr noch: Ich beherzige seinen Ratschlag, bin effektiver und die Fehlerquote sinkt. Wenn ich darüber nachdenke, fallen mir Situationen ein, die bildhaft zu diesem Thema passen. Zum Beispiel waren da diese Spezialprofile. Nur weil die Abkantbank ohnehin im Hause stand wurden die Profile selbst gekantet – ein Lohnkanter hätte sicher wirtschaftlicher produziert. Und auch die vom Dachgepäckträger gerutschte Profilladung geht auf selbst verursachte Fehler zurück.
Heute gibt es zum Glück Lösungen, die Kosten sparen und zudem sicher sind. Beispielsweise werden zum Transport benötigte Spanngurte nicht mehr von scharfen Profilkanten durchtrennt. Moderne, mit Wechselkassetten ausgestattete Dachgepäckträger, sparen zudem Ladezeit. Bei der Bestellung von Kantprofilen sind keine maßstäblichen Produktionsskizzen mehr erforderlich und moderne Programmabläufe reduzieren eventuelle Fehlerquellen fast vollständig. Auch die Lehrlinge von heute haben Glück, denn die Haftherstellung aus Reststreifen lohnt sich, wenn überhaupt, nur noch im Winter. Was aber können Mitarbeiter machen, wenn der Chef wieder einmal wie vom wilden Affen gebissen durch die Werkstatt rennt und für schlechtes Betriebsklima sorgt? Vielleicht testen sie einfach ein modernes Zeiterfassungssystem und stoppen dabei, wie viele Wochenstunden mit unnötigen Reibereien vergeudet werden. Entsprechende Zeiterfassungsgeräte gibt es bereits und sogar gewöhnliche Mobiltelefone können, Dank passender Softwarelösung, beim Stresssparen helfen. Was bei allen Überlegungen nicht außer Acht gelassen werden sollte: Zeitersparnis sowie Stressvermeidung sind zwei wesentliche Indikatoren, die sich positiv auf die Gesundheit aller Beteiligten auswirken. Das Gute dabei ist, dass die gesparte Zeit für einen gelassenen Umgang mit jeder Art von Krise eingesetzt werden kann. Vielleicht besprechen Sie dies bei nächster Gelegenheit mit Ihren MitarbeiterInnen.
Herzlichst Ihr
Klempnermeister Andreas Buck
(Chefredakteur)