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Klempnerwerkstatt 4.0?!

Clever & Smart Klempnermeister Fred Salmjakstein  ist clever. Um die Werkstattzeiten in seinem Fachbetrieb 

zu verkürzen, möchte er in eine neue Schwenkbiegemaschine investieren. Zuerst stoppt er die Dauer eines 90°-Biegezyklus. Die ermittelte Zeit vergleicht er bei einem Messebesuch mit den Biege-Geschwindigkeiten moderner Anlagen. Schnell erkennt er, dass seine in den 1990er-Jahren

angeschaffte Langabkantmaschine deutlich langsamer ist. Die Erstellung von Biegeprogrammen ist umständlich und die Möglichkeit im Büro zu programmieren ebenso utopisch wie das Senden von Profilbestellungen von der Baustelle an die Biegemaschine. Doch lohnt sich die Investition tatsächlich?

Lebe Deinen Klempnertraum So wie Fred Salmjakstein geht es vielen. Glaubt man den Maschinenherstellern, ist die Zeit zur Kaufentscheidung so günstig wie noch nie. Geringe Zinsen und eine gute Rendite versprechen eine rasche Amortisation – von der Zeiteinsparung ganz zu schweigen. Wie denken Sie darüber? Beginnen Sie bei dieser Geschichte ebenfalls zu träumen? Wie oft denken Sie daran, Ihrer Werkstatt ein neues Herzstück zu implantieren? Schön, lang und leistungsstark soll sie sein, die Neue. Und schnell! In der gesparten Zeit könnten Sie andere Dinge erledigen oder endlich den lange versprochenen Einkaufsbummel mit Ihrer Frau unternehmen. Doch wie erklären Sie Ihr und vor allem dem Filialleiter Ihrer Bank, dass eine solche Anschaffung wichtig ist? Sie denken nach. Über den Fortschritt, die Zukunft und über Captain James T. Kirk vom Raumschiff Enterprise. Als Kind haben Sie den Fernsehhelden bewundert. Er war der einzige Mensch im Universum, der einen Transponder besaß und via Bildtelefonie mit seiner Crew kabellos kommunizieren konnte. War das abgefahren!

Die Zukunft beginnt Heute ist das normal. Sogar Grundschüler informieren per Smartphone-Bildnachricht darüber, dass der Bus fünf Minuten Verspätung hat. Warum sollte das ausgerechnet beim Maschinenpark anders sein? Theoretisch ist die HighTech-Strategie „Industrie 4.0“ schon heute auf die Profilfertigung übertragbar und die menschenleere Klempnerwerkstatt zum Greifen nah! Erste Lösungen zur automatischen Blechzufuhr werden inzwischen ebenso angeboten wie automatische Blechwendevorrichtungen. Die technologische Grundlage für eine Cyber-Werkstatt ist vorhanden und könnte die Weichen für eine abgefahrene Klempnerzukunft stellen. Ob die Ausbildung spezieller Werkstattklempner angesichts dieser Entwicklung Sinn macht, sollte dringend überdacht werden. Lassen wir uns überraschen . . .

Herzlichst Ihr

Klempnermeister Andreas Buck (Chefredakteur)

Andreas Buck

Chefredakteur, Klempnermeister

redaktion@baumetall.de