Springe auf Hauptinhalt Springe auf Hauptmenü Springe auf SiteSearch

Gute Nachrichten sind schlechte Nachrichten

Sensation Endlich gibt es einheitliche deutsche Fachregeln für alle Klempner, Spengler und Dachdecker. Besser noch: Kurz nach der Vorstellung haben Fachverbände beider Berufsgruppen aus Österreich, der Schweiz und Südtirol signalisiert, das neue Regelwerk als international verbindliche Wegleitung anzuerkennen. Zu Recht, denn die einzigartige Fachvorschrift verzichtet auf irreführende Querverweise oder zweideutige Ausführungsempfehlungen. Ferner wurden Formulierungen wie „sollte“ oder „könnte“ konsequent vermieden. Stattdessen werden wichtige Ausführungsdetails unmissverständlich beschrieben, was zur praxisbezogenen Planungs- und Ausführungssicherheit führt. Ein weiterer Vorteil ist die vereinfachte Angebotserstellung sowie die eindeutige Beurteilung von Baumängeln. Von Branchenkennern wird die neue Fachregel bereits als großer Wurf gefeiert – auch weil sich verantwortliche Verbandsvertreter endlich darauf verständigen konnten, dass Regenschauer in Zürich, Stuttgart und Wien nahezu identisch niedergehen. Einziger Haken ist ...

Fake News ... diese Nachricht ist zu schön, um wahr zu sein. Unabhängig davon, ob Sie Vertreter der Mainstream-Medien populistisch über einen Kamm scheren oder neuerdings sogar Fachjournalisten an den Pranger stellen – es stimmt beziehungsweise es stimmt nicht! Dies ist eine Falschmeldung, eine Ente oder einfach nur Fake News. Ja, Sie sind alternativen Fakten aufgesessen. Fraglich ist, ob Nachrichten wie diese unsere Branche spalten werden oder eher zur Einigung beitragen. Sicher ist, dass Fachjournalisten nach wie vor alle Nachrichten auf den Prüfstand stellen müssen, damit Sie sich eine eigene Meinung bilden können. Übrigens: Ebenso wie in der internationalen Politik scheiden sich auch in Berufsverbänden immer öfter die Geister. So herrscht zum Beispiel keine Einigkeit darüber, wie ein Kehlprofil aufgemessen wird. Bei der Bemessung des Tropf-kantenabstandes ist es ebenso und beim Einsatz sogenannter Wirrgelege erst recht.

(K)Ein Wunschkonzert Es ist leichter, Quietsche-Entchen in Dachrinnen schwimmen zu lassen als einfach anzuwendende Fachregeln auf den Weg zu bringen. Das leuchtet ein! Wenn Regelwerke darüber hinaus gewerkeübergreifend und für alle verbindlich sein sollen, ist Schluss mit lustig. Gerade deshalb geraten Verbände zunehmend unter Druck – wird internationaler Fachaustausch immer wichtiger. Die weitverbreitete Meinung, dass Verbandsmühlen einfach zu langsam mahlen, kann man teilen, muss man aber nicht. Ich persönlich wehre mich statt-dessen gegen den journalistischen Leitsatz, dass nur schlechte Nachrichten auch gute Nachrichten sind. Viel lieber berichte ich über die positiven Entwicklungen und freue mich darüber, wenn es vorangeht. Allen Zweiflern rufe ich deshalb zu, endlich aktiv zu werden, denn nur mit vereinten Kräften wird es uns gelingen, das Klempnerleben in ein Wunschkonzert zu verwandeln.

Herzlichst Ihr

Klempnermeister Andreas Buck (Chefredakteur)

Andreas Buck

Chefredakteur, Klempnermeister

redaktion@baumetall.de