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Federführend

Handschriftlich Um Worte, Anweisungen, Nachrichten oder wichtige Neuigkeiten zu übermitteln, reicht eine direkte und klar kommunizierte Ansage häufig aus. Dennoch sagt der Volksmund: „Wer schreibt, der bleibt!“ Selbstverständlich gilt das auch für handschriftliche Aufzeichnungen. Dumm nur, dass gefühlt jeder Zweite seine eigene Handschrift als „Sauklaue“ bezeichnet. Richtig peinlich wird es dann, wenn wirklich wichtige Mitteilungen handschriftlich an Geschäftspartner, Kunden oder die große Liebe übermittelt werden sollen. Menschen, die regelmäßig Tintenausrutscher produzieren und spätestens nach dem dritten Satz des handgeschriebenen Briefes von vorne beginnen müssen, können ein Lied davon singen. Doch nicht nur diese Personengruppe erkennt zusehends, dass eine schöne Handschrift gerade im Computerzeitalter immer wichtiger und seltener wird. Eine Schreibwerkstatt aus Berlin nutzt diese unschöne Entwicklung und macht sie kurzerhand zum lukrativen Geschäftsmodell. Im Auftrag von Firmenkunden sowie Privatpersonen schreiben dort über 100 Schönschreibexpertinnen und -experten Ansichtskarten, Einladungen, Liebesbriefe oder einfach nur Adressen auf Kuverts. Ziel ist es, dank Individualität in Erinnerung zu bleiben oder die Chance auf das Öffnen des per Post zu-gestellten Briefes zu steigern. Wie bitte? Ist unsere Gesellschaft dermaßen abgestumpft, dass sogar Geschäftsbriefe ungeöffnet in den Papierkorb wandern? Offensichtlich schon.

Individuell Geht es Ihnen ebenso wie mir? Als ich von diesem Angebot erfuhr, übertrug ich dies sofort auf die Wahrnehmung unserer Klempnerfachbetriebe in der Öffentlichkeit sowie deren Umgang mit Kunden und Auftraggebern. Wer nur in der Masse mitschwimmt, wird übersehen und folglich weder weitervermittelt noch ein zweites Mal beauftragt. Marketing-experten betonen daher, wie wichtig es sei, Fachbetriebe mit einer eigenen „Handschrift“ zu versehen. Neben der individuellen Außendarstellung zählen natürlich auch ein freundlicher Kundenumgang sowie eine perfekte Handwerksleistung dazu. Zumindest letztgenannter Grund zeichnet ein positives Zukunftsszenario für unsere Branche.

Sicher Klempnerfachbetriebe gehören zum Glück zu den Spezialisten unter den Hochbau-Handwerkern. Ihre Fingerfertigkeit sowie die Fähigkeit, aus einem glatten Stück Metall einen Maßanzug für nahezu jeden Gebäudetyp herzustellen, ist einzigartig und wird in absehbarer Zeit auch nicht durch Systeme oder industriell vorgefertigte Bauteile ersetzt. Dennoch ist abzu-warten, welche Berufsgruppe bei Arbeiten an Dach und Fassade in Zukunft federführend sein wird. Aber zurück zur Computer-tastatur, die unsere Handschrift weitestgehend ersetzt. Ich bin davon überzeugt, dass Klempner beruhigt in die Zukunft blicken können. Schließlich profitieren sie davon, Arbeiten auszuführen, die für Roboter schlicht und ergreifend zu gefährlich sind!

Herzlichst Ihr

Klempnermeister Andreas Buck (Chefredakteur)

Andreas Buck

Chefredakteur, Klempnermeister

redaktion@baumetall.de