Mythen und Geschichten Glauben Sie an den Weihnachtsmann? Ich bin jetzt ganz ehrlich zu Ihnen: Spätestens seit der Zuspitzung der Genderdebatte hege ich berechtigte Zweifel an der Existenz des weißhaarigen Mannes mit der roten Zipfelmütze. Könnte es sein, dass der Weihnachtsmann in Wahrheit eine Weihnachtsfrau ist? Dann hätten mich meine Eltern jahrelang hinters Licht des Tannenbaums geführt. Und wie stünde es dann um die Weihnachtswichtel? Sind die Hilfskräfte der Weihnachtsfrau womöglich Weinhachtswichtelinnen? Wissen Sie was? Mir wird das hier zu bunt. Verschwörungstheorien zu Weihnachten sind nicht mein Ding. Und was andere denken mögen, ist mir ziemlich egal, solange sie nicht versuchen, mir eine Bärin oder gleich eine ganze Herde Rentierinnen aufzubinden.
Diversity Als Klempner kenne ich mich mit Verschiedenartigkeit bestens aus. Ich weiß zum Beispiel, dass Klempner, Spengler, Flaschner und Blechner nicht verschieden, sondern ein und dasselbe sind. Ich weiß, dass unsere Berufsgruppe die Architekturvielfalt bereichert. Und ich weiß, dass Klempnertechnik an und für sich mehr Wertschätzung verdient hätte. Ganz im Sinne der Debatte um Diversity müssten im Grunde alle Menschen, und zwar unabhängig von ihrer sozialen oder ethnischen Herkunft, ihrer sexuellen Orientierung, ihrem Lebensalter,
ihrer Religionszugehörigkeit oder Weltanschauung, ihren Fähigkeiten oder anderen Merkmalen sagen: „Ich weiß, was ein Klempner macht!“ Und Knall auf Fall beschleicht mich ein Verdacht: Womöglich haben wir bei der Ausübung der Öffentlichkeitsarbeit jahrelang vergessen, Armbinde zu tragen? Quasi die offizielle Regenbogenbinde der Branche. Das wäre besonders deshalb tragisch, weil uns doch so viel daran gelegen ist, die Öffentlichkeit über die Schaffenskraft und die Fähigkeiten unserer Branche zu informieren.
Bedrohte Art Sie merken, der Buck schlägt heute sarkastische Töne an. Warum? Weil eine talentierte Auszubildende im ersten Lehrjahr davon berichtet, dass sich an dieser Situation seit Jahrzehnten fast nichts geändert hat. Konkret werden in Thüringen derzeit nur zwei aus zwei Bundesländern stammende Azubis in einer gemeinsamen Klasse mit Metallbauern beschult. Mir ging es in meiner Ausbildung Anfang der 1980er-Jahre übrigens ganz genauso. Und im Gegensatz zur Geschichte vom Weihnachtsmann sind solche Erzählungen wahr und verdammt ernst zu nehmen.
Zu viert ans Ziel BAUMETALL berichtet kontinuierlich über das zarte Pflänzchen der Imagearbeit, unterstützt jede Maßnahme nach Kräften und packt an, um grenzüberschreitend Zeichen für unseren Beruf zu setzen. Alle vier Berufsbezeichnungen werden dabei unterstützt – im Rahmen der XXL-Zukunftstage übrigens erstmals auf unserem internationalen Spengler-Meetup, einer Großveranstaltung für Mitstreitende aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Südtirol. Und so sicher, wie auf das Anzünden der vierten Adventskerze Weihnachten folgt, gibt Ihr BAUMETALL-Team nach Weihnachten noch mehr Gas. Versprochen!
Frohes Fest, Ihr
Klempnermeister Andreas Buck
(Chefredakteur)