Ein Unternehmen veranstaltet für seine Spitzenleute ein teures In-House-Seminar. Dort sollen sie lernen, auch in einer ungewohnten Situation Lösungen zu erarbeiten und dann rasch sowie zielgerichtet zu entscheiden. Am zweiten Tag wird einer Gruppe von Managern die Aufgabe gestellt, die Höhe eines Fahnenmastes zu messen. Sie begeben sich zunächst in die Werkhalle des Unternehmens, wo sie sich eine Leiter und ein Bandmaß beschaffen. Geschlossen gehen sie weiter zur Werkseinfahrt, wo sie die Leiter an der dort befindlichen Fahnenstange anstellen. Die Leiter ist zu kurz und so holen die Seminarteilnehmer noch einen Tisch, auf den sie die Leiter stellen. Es reicht immer noch nicht. Sie stellen noch einen Stuhl auf den Tisch. Die Konstruktion ist sehr wackelig und fällt immer wieder um. Alle reden gleichzeitig. Jeder hat andere Vorschläge zur Lösung des Problems. Es ist ein heilloses Durcheinander.
Auf dem Weg zur Baustelle kommt ein Obermonteur mit seinem Lieferwagen vorbei. Er stoppt den Wagen an der Ausfahrt und sieht sich das Treiben ein paar Minuten lang an. Dann steigt er aus, zieht den Mast wortlos aus dem Boden, legt ihn um, nimmt das Bandmaß und misst die Stange von einem Ende zum anderen. Er schreibt das Ergebnis auf einen Zettel und drückt diesen zusammen mit dem Bandmaß einem der Manager in die Hand. Er steigt in den Liefer-wagen und fährt davon.
Kaum ist er um die Ecke, sagt einer der Top-Manager: „Das war wieder typisch Obermonteur! Wir müssen die Höhe der Stange wissen und er sagt uns die Länge! Genau deshalb lassen wir solche Typen auch niemals in den Vorstand.“