Seit jeher gelten Hubert Trenkwalders Visionen als der Stoff aus dem Südtirols Spenglerträume sind. Dass diese durchaus wahr werden können, beweißt der Obmann der Bau- und Galanteriespengler immer wieder aufs Neue. So erinnert sich der Spenglermeister aus Pfitsch gerne an die erste in Südtirol abgenommene Meisterprüfung. Das dürfte um 1980 herum gewesen sein. Schon damals ließ die Ausbildungsqualität kaum Wünsche offen. Dass sich daran bis heute nichts geändert hat, bewiesen Südtiroler Spenglermeister unter anderem mit hervorragenden Platzierungen bei der ersten Auflage des BAUMETALL-Wettbewerbs „Meisterstück des Jahres“. Im März 2014 berichtete Trenkwalder anlässlich der Jahreshauptversammlung der Bau- und Galanteriespengler über die aktuelle Ausbildungssituation. Demnach erlernen in Südtirol derzeit 46 Lehrlinge den Beruf des Bau- und Galanteriespenglers – bei rund 140 Fachbetrieben eine stolze Zahl! Durch die Einführung des vierten Berufsschuljahres werden Nachwuchstalente noch besser auf die Herausforderungen des Berufsalltags vorbereitet. Teil der Ausbildung im vierten Lehrjahr wird zukünftig das Flachdach sein. Außerdem denken die Südtiroler Kollegen darüber nach, die Weiterbildung zum Vorarbeiter (Polier) einzuführen. Erfahrungen aus der Schweiz belegen, dass dieser zwischen Geselle und Meister eingegliederte Ausbildungsgrad den Beruf für junge Handwerker attraktiver macht.
Blick zurück
Hubert Trenkwalder spricht gerne über alte Spenglerzeiten. Für den Herzblutspengler begannen diese im Nachkriegsdeutschland mit einer Flaschner-Ausbildung in Göppingen. In Schwaben lernte er, wie Stehfalzdächer hergestellt oder Regenrinnen wasserdicht miteinan-der verbunden werden. Den Schritt in die Selbstständigkeit wagte Hubert Trenkwalder 1974. Metallarbeiten rund um Montage von Schornsteineinfassungen, Dachrinnen oder Kehlprofilen gehörten damals zu seinen Hauptaufgaben. „Nach 40 Jahren hat sich viel geändert“, so Trenkwalder. Die Fachleute der Trenkwalder & Partner GmbH-srl kümmern sich um nahezu alle Bauelemente aus Metall und auch die Flachdachabdichtung nimmt einen beachtlichen Stellenwert ein. Idealerweise sorgt die fest im Unternehmen integrierte Glaserei für Synergieeffekte, beispielsweise beim Bau komplexer Glas-Metall-Fassaden.
Blick nach vorn
„Ebenso wichtig wie die technische Weiterentwicklung ist die Nachwuchsförderung und Nachwuchssicherung“, sagt Hubert Trenkwalder. Dass er stets vorausschauend handelt, belegen kreative Ideen ebenso wie die Unterstützung praxisorientierter Projekte. Trenkwalder weiß: „Natürlich ist jede Idee nur so gut wie die Kollegen, die sich um deren Umsetzung bemühen. Daher bin ich auf den guten Zusammenhalt und die aktive Unterstützung innerhalb der Berufsgruppe sowie die Zusammenarbeit mit internationalen Kollegen besonders Stolz.“
Auch in Zukunft wird Hubert Trenkwalder gemeinsam mit seinen Südtiroler Mitstreitern einiges bewegen. Zum Beispiel profitieren Südtiroler Spengler schon bald von der neuesten Entwicklung in Sachen Berufsmatura. Geplant ist die Einführung eines fünften Vollzeitschuljahrs, welches in Südtirol mit der Berufsreifeprüfung verbunden ist. Dieses Bildungsangebot soll den Spenglernachwuchs zur vollen Hochschulreife bringen. Das staatlich anerkannte Diplom ermöglicht den Zugang zu europäischen Fachhochschulen – ein Vorteil, der sich speziell mit Blick auf die neue, an der FH Rosenheim angebotene Studienrichtung Gebäudehülle auszahlen wird.
Zeit zum Feiern
Hubert Trenkwalder, der im März 2014 für weitere fünf Jahre als Obmann der Bau- und Galanteriespengler bestätigt wurde, blickt nicht nur auf eine erfolgreiche Legislaturperiode zurück, sondern gleichzeitig in eine erwartungsvolle Spenglerzukunft. Und obwohl er täglich im Betrieb nach dem Rechten schaut, bleibt ihm Zeit zum Feiern. Gründe dazu gibt es in diesem Jahr gleich mehrere: Zum Beispiel besteht sein Unternehmen seit 40 Jahren, sein Sohn Peter, der als iib-Präsident von sich reden macht, wurde ebenfalls 40 und Hubert Trenkwalder selbst feierte kürzlich seinen 70. Geburtstag. „Mein Vater hat sich eine kleine Feier gewünscht“, sagt Peter Trenkwalder, „doch da hat er die Rechnung ohne Familie und Freunde gemacht!“ Per Hubschrauber wurde der Jubilar zu einem angeblichen Rundflug abgeholt. In Wirklichkeit führte dieser zu einem Treffpunkt, an dem das einschwebende Geburtstagskind von zahlreichen Gästen empfangen wurde. Die Überraschung war perfekt, denn was kann schöner sein, als ausgerechnet an seinem Geburtstag mit langjährigen Wegbegleitern über Spenglertechnik zu philosophieren und Pläne für die Zukunft zu schmieden? Happy Birthday Hubert! Auch BAUMETALL wünscht Dir alles Gute und freut sich auf viele Impulse aus Südtirol. Übrigens: Dass Du seit 55 Jahren Spengler bist, ist ein Segen für die Branche!
Bei der Münchner Ornamentenmanufaktur Lorenz Sporer kennt man sich mit der Rekonstruktion historischer Blechbauteile bestens aus. Neben Zinkverzierungen an Dachgauben, Schmuckgesimsen aus Kupfer oder vergoldeten Dachspitzen und Wetterfahnen stellt das traditionsverbundene Unternehmen auch unterschiedliche Wasserfangkästen nach alten Vorlagen her. Für die Sanierung einer im Münchner Volksmund als zwölf Apostel-Blöcke bekannten, um 1930 erbauten Wohnanlage, fertige das Team um Geschäftsführerin Caroline Sporer wunderschöne geschwungene Kupferbögen an. Mit einer Länge von etwa 1600 mm und einem oberen Durchmesser von 310 mm führen die konischen Bögen das Niederschlagswasser sicher zu den direkt angeschlossenen 120-mm-Rohren. Die Bögen bestehen aus zwei Kupfer-Halbschalen. An der Einlauföffnung sind sie mit einer Drahteinlage sowie einem Notüberlauf ausgestattet.
Die Mitarbeiter der Lorenz Sporer Spenglerei und Bedachung GmbH verfügen über enorme Erfahrung sowie unzählige Originalvorlagen, die übrigens auch bei der Herstellung der hier vorgestellten Kupferbögen hilfreich waren. Zur Produktion der ornamentalen Bauteile setzen sie Techniken ein, die seit mehr als 130 Jahren von einem Spezialisten zum anderen weitergegeben werden. Dass dabei auch das eine oder andere Betriebsgeheimnis überliefert wird, versteht sich von selbst.