Klempner kennen das: Sie benötigen ein Bauteil in geringer Anzahl – etwa nur drei Stück –, den Artikel gibt es im Handel aber nur im Zehner-Pack. Oder das Material, das sie für einen Auftrag bestellen, ist nur in Mindestabnahmemengen erhältlich. Der Rest, den sie nicht verbauen, bleibt als Staubfänger im Lager, wo er wertvollen Platz beansprucht. Lagerhaltung ist teuer, das weiß jeder, der einen Betrieb hat. Was also tun? Entrümpeln und auf dem Müll entsorgen scheint die einfachste Lösung in unserer Wegwerfgesellschaft. Aber Nachhaltigkeit geht anders!
Was zum Wegwerfen zu schade ist, kann auf www.materialrest24.de eine neue Heimat finden. Die von Dachhandwerker Simon Schlögl gegründete Internetplattform ist ein Umschlagplatz für übrig gebliebene Baustoffe und -produkte. Sein Motto: Gestern verstaubt – morgen verbaut. Gewerbliche Handwerker können sich hier registrieren und ihre Restbestände anbieten oder nach Produkten suchen, die sie nur in Kleinstmengen benötigen. Das verfügbare Angebot ist in Kategorien geordnet, etwa unter „Spengler/Metall“, „Werkzeuge/Maschinen“ oder „Baustelleneinrichtung“. Das Vorgehen ist für Käufer und Verkäufer gleichermaßen einfach und erfolgt in vier Schritten: anmelden, Produkt einstellen bzw. suchen, Interessenten freischalten bzw. Verkäufer kontaktieren, Übergabe oder Versand vereinbaren. Die Mitgliedschaft für das Material-Sharing ist kostenlos, pro Freischaltung wird eine minimale Gebühr im Cent-Bereich erhoben.
Der Mehrfachnutzen ist klar: Die Betriebe sparen nicht nur Geld für Materialkauf und Lagerhaltung, sondern schützen auch die Umwelt, indem sie Ressourcen schonen und Müll vermeiden. Dazu die Betreiber Simon und Bastian Schlögl: „Das Bauhandwerk ist die Branche mit dem größten Rohstoffverbrauch in Deutschland, deshalb haben wir hier einen enormen Hebel, nachhaltig Ressourcen zu schonen.“