Das ungewöhnliche Objekt beherbergt den neuen Hauptsitz der französischen Behörde für die Erhebung von Sozialabgaben. Zwischen dem Verwaltungssitz und einer großen Wohnsiedlung verlaufen mehrere Bahngleise. Die wellenförmige Ausführung der Gebäudehülle dient dem Zweck, den Schall der im regelmäßigen Takt vorbeifahrenden Züge zu brechen und zu verhindern, dass er direkt auf die gegenüberliegenden Wohngebäude zurückgeworfen wird. Die Außenhülle verbessert also den Schallschutz, und zwar nicht nur im Gebäude selbst sondern auch für das nachbarschaftliche Wohnumfeld.
Schallschutz-Oberfläche
Das von der Architektin Anne Carcelen entworfene Gebäude reckt sich acht Stockwerke in die Höhe. Eine VMZINC-Oberfläche in der Variante Pigmento rot kleidet die beiden Längsseiten der Fassade ein. Pro Etage sind je zwei horizontale Reihen abwechselnd leicht nach unten und nach oben geneigt. Auf diese Weise wird eine direkte Schallreflexion in gerader Richtung vermieden und der Schall in Richtung Boden beziehungsweise in den Himmel abgeleitet. Gleichzeitig wirkt die gewinkelte Oberfläche wie ein Diffusor, der den Lärm des Schienenverkehrs zerstreut und damit insgesamt verringert. Mit dieser akustischen Schutzfunktion übernimmt der Behördenstandort Verantwortung für das städtische Umfeld. Um die optische Einheit des Gebäudes zu wahren, wird die besondere Konstruktionsweise der „Schallschutz-Oberfläche“ auch auf der von den Schienen abgewandten Seite dupliziert.
Fünfte Fassade
Von der Spitze des Daches bis zum Fuß der Gebäudeseiten finden sich rund 4.000 m² Zink, welches in Stehfalztechnik auf einer Holzunterkonstruktion montiert wurde. Ein gerundetes Zinkdach übernimmt die Funktion einer fünften Fassade. Ebenfalls in der VMZINC-Oberfläche Pigmento rot ausgeführt, bildet es gemeinsam mit den Seitenflächen eine homogene Einheit.