Frank Neumann (Rheinzink GmbH & Co.KG) zum Cocktail in BAUMETALL 6/2011:
Sachen gibt’s … Mit Interesse haben wir den Cocktail-Beitrag in der BAUMETALL über die Probleme eines Handwerkers mit der Oberseite eines beschichteten und folierten Metalls gelesen. Der Verlauf des Falles mit den entsprechenden Antworten war amüsant zu lesen, stimmt aber auch nachdenklich. Das Thema möchten wir jedoch aus einem sehr viel heikleren Grund nochmals aufnehmen. Im Hinblick auf die Verwendung eines ungestempelten Baumetalls ist die fehlende Möglichkeit der Erkennung einer Ober- oder Unterseite sicher ärgerlich und verbunden mit nichtssagenden Auskünften umso mehr. Allerdings birgt diese Angelegenheit ein noch viel größeres Risiko für den Handwerker. Im Grundsatz ist der Handwerker verpflichtet, genormtes Material einzusetzen und dieses auch bei Bedarf nachzuweisen. In den Materialnormen ist nachzulesen, dass ein Werkstoff eine Kennzeichnung aufweisen muss; bei Titanzink sind es die Angaben zur Norm, dem Hersteller, dem Herstellungsort etc. Im besten Fall steht dort auch geschrieben, dass dieses die Unterseite ist, was für Orientierung sorgt. Letztendlich läuft dieser Handwerker, auch wenn er die Orientierung dann doch wiedergefunden hatte, Gefahr, dass ihm die Abnahme seiner Leistung nicht gelingt, da er eben nicht normgerechtes Material eingebaut hat, alleine weil die Produktbezeichnung fehlt. Zumindest birgt diese Tatsache Zündstoff für unnötigen Schriftwechsel, Erklärungen, Diskussionen und am Ende womöglich Rechnungsabzüge. Im schlimmsten Fall muss das Material ausgetauscht werden, auch wenn es noch so gut verarbeitet worden ist – wer kennt sie nicht, die Gründe, die angeführt werden können, wenn es darum geht, Geld zurückzuhalten. Die Frage, die sich uns stellte, nachdem wir den zunächst amüsanten Artikel gelesen haben, war: „Warum setzt man sich einem Risiko aus, wenn es doch geeignete Markenprodukte gibt, die keinen Raum für Interpretationen geben?“ Wir geben diese Orientierung gerne, nicht nur weil es in der Norm steht, sondern weil es unseren Handwerkspartnern das Leben einfacher und nicht so teuer macht.