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Klempner dieser Welt rücken zusammen

Spengler, Branche, Emotionen

Mein Name ist Mauro Ognibeni. Ich arbeite seit über 30 Jahren als Spengler, bin seit zehn Jahren BAUMETALL-Abonnent und wurde vor drei Jahren zum Obmann der Spenglerinnung der Provinz Trient (Italien) gewählt. Ich möchte vorab sagen, dass ich kein Deutsch spreche, aber mit der Hilfe meiner Frau und durch „gewaltige“ technologische Unterstützung, die heute jedem zur Verfügung steht, die Inhalte der BAUMETALL übersetzen kann. Ich bin ständig auf der Suche nach Informationen und Neuheiten über meinen Beruf und möchte mit diesem Schreiben das Interesse auf ein Thema lenken, das mir sehr am Herzen liegt:

Nach viel Einsatz und Bemühungen, sind wir soweit! Am 15. Oktober 2011 haben die ersten frisch gebackenen Spenglermeister der Provinz Trient endlich ihre Meisterdiplome erhalten. Es sind die ersten italienischsprachigen Handwerkmeister in Italien überhaupt. Während in deutschsprachigen Ländern jeder weiß, was ein Handwerkmeister ist, gibt es bei uns im Trentino weder eine Handwerksmeisterrolle noch eine Spenglermeisterrolle. Eine berufsspezifische Landesfachschule gibt es ebenso wenig. Bislang wurden Spenglermeister in Italien wenn überhaupt nur in der autonomen und deutschsprachigen Provinz Südtirol ernannt. Ich muss mich daher bei meinen Südtiroler Kollegen Hubert Trenkwalder und Walther Schmid bedanken, die sich an der Erarbeitung des Bildungsprogramms für unsere berufsspezifische Ausbildung aktiv beteiligt haben. Ein ganz besonderes Dankeschön gilt And­reas Hofer, der beim Ausbildungskurs mit dem technischen Teil beauftragt wurde. Er war für uns alle ein hilfsbereiter und verständnisvoller Lehrer.

Meisterausbildung in Trient

Um das erforderliche Mindestmaß an fachspezifischen Kenntnissen nachzuweisen, mussten unsere Meisteranwärter zunächst eine Aufnahmeprüfung bestehen. Außerdem mussten sie eine mindestens zehnjährige Berufserfahrung als selbstständiger Handwerker nachweisen und sie durften nicht jünger als 35 Jahre sein. Während der zweijährigen Ausbildung wurden über 400 Stunden Unterricht in folgenden Bereichen geleistet:

  • Informatik
  • Markt und Marktstrategien
  • Verhandlungen mit Kunden/­Lieferanten
  • Mitarbeiterführung
  • Finanzwesen
  • Betriebsmanagement
  • Weitergabe des Fachwissens

Die theoretische Ausbildung wurde von Dozenten aus Universitäten und Hochschulen übernommen – die Praxis fand unter der Leitung von Andreas Hofer in der Landesberufsschule „Christian Josef Tschuggmall“ in Brixen sowie in einer Lehrwerkstatt eines venezianischen Handwerkbetriebs statt. Im Oktober wurde parallel zur feierlichen Übergabe der Meisterdiplome eine Podiumsdiskussion veranstaltet. Unter den Teilnehmern waren neben den Meistern und ihren Ausbildern auch Vertreter verschiedener Innungen und Landesbehörden sowie Jörg Steixner aus Innsbruck als Vertreter der Wirtschaftskammer Tirol.

Spenglerzukunft Trient

Die autonome Provinz Trient hat stark in die Förderung der Handwerkmeisterrolle investiert und ist derzeit dabei, einen neuen Gesetzesentwurf über die Einführung der sogenannten „Betriebsschule“ zu verabschieden. Dabei ist der Betrieb Lehrwerkstatt und Schule zugleich. Ziel ist es, das Interesse der Jugendlichen am Handwerk zu wecken und deren Ausbildung, bzw. Weiterbildung zu unterstützen. Da sich die an alle Spengler der Provinz Trient gesandte internationale BAUMETALL-Sonderausgabe mit diesem Thema beschäftigt (diese Initiative wurde übrigens sehr geschätzt), möchten wir unsere Bereitschaft erklären, Sie weiterhin über die künftige Entwicklung zu informieren und auf diese Weise einen Beitrag zu Ihren Artikeln leisten. Ich weiß nicht, ob wir gute Spenglermeister sind, aber ich bin mir sicher, dass wir mit unserem Ausbildungsgang die Weichen für die künftige Aus- und Weiterbildung richtig gestellt haben. Da BAUMETALL ein wichtiges Mittel für meine persönliche Weiterbildung ist, fühle ich mich verpflichtet, Sie über unseren Beruf im „Trentino“ zu informieren. Ich hoffe, damit gedient zu haben und verbleibe mit freundlichen Grüssen, Mauro Ognibeni

Respekt

BAUMETALL ist von der nachahmungswerten Initiative überaus beeindruckt und gratuliert Mauro Ognibeni und seinen Kollegen zum erreichten Erfolg. Übrigens: Spenglermeister Mauro Ognibeni unterstützt auch den iib, für dessen Anzeigenkampagne er sich unmittelbar nach Kontaktaufnahme mit BAUMETALL fotografieren ließ.

DANKE

Bereits in der römischen Antike wurde der Mittelpunkt einer Stadt als Forum bezeichnet. Im Forum waren vorwiegend wichtige Einrichtungen wie der Marktplatz, der Ort der Volksversammlung oder diverse kulturelle Angebote einer Gemeinde angesiedelt. Kurz: Das Forum war der Platz des Austausches und der Kommunika­tion und daran hat sich bis heute wenig geändert. Noch immer ist ein Forum ein realer oder virtueller Ort, an dem Meinungen ausgetauscht und Fragen gestellt sowie beantwortet werden können. Und auch die gleichnamige BAUMETALL-Rubrik macht diesbezüglich keine Ausnahme: Im übertragenen Sinne ist das BAUMETALLForum so etwas wie der zentrale „Treffpunkt“ der Branche. Hier werden nicht nur unterschiedlichste Informationen weitergegeben, sondern auch Meldungen veröffentlicht, die voller Emotionen stecken.

Wissen Sie was? Für mich als Redakteur gibt es fast nichts Schöneres, als diese Seiten mit Inhalten zu füllen. Der Beitrag von Mauro Ognibeni nimmt einen besonderen Platz in der langen Reihe bewegender und impulsiver Beiträge dieser Seiten ein...

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