Ab dem 1. Oktober 2009 müssen vom Klempner ausgeführte Bauteilerneuerungen, die mehr als 10 % umfassen, den Anforderungen der neuen Energieeinsparverordnung entsprechen. Umweltbewusstes Bauen wird durch die EnEV 2009 noch genauer definiert. Detailliert beschreibt die Neuauflage der Verordnung die Anforderungen zukünftiger Sanierungs- und Neubaumaßnahmen für Wohn- und Nichtwohngebäude. Dies gilt auch für die Leistungen des Klempners. Klempnermeister und Energieberater Markus Patschke macht sich dazu folgende Gedanken: „Wenn schon repariert werden muss, sollte dies grundsätzlich auf dem neuesten Stand der energetischen Anforderungen geschehen. Mit anderen Worten – es ist eine zusätzliche Dämmschicht einzubauen, wo immer es nur geht! Diese Bestimmung hat durchaus Vorteile für jeden:
1. ist es organisatorisch günstig, die „Sowieso-Maßnahme“ mit weiteren Ertüchtigungen zu verbinden
2. ist das gut für den Geldbeutel des Auftraggebers
3. bedeutet dies eine Auftragserweiterung für den Klempner
4. schafft/erhält es Arbeitsplätze
5. werden für energetische Sanierungsmaßnahmen weitaus bessere Zinskonditionen eingeräumt, als für bloße Reparaturen (KfW-Effizienzhaus 1,41 %, Einzelmaßnahmen 2,47 %, Stand 08.07.2009)
6. schützt es vor zukünftigen Energiepreissteigerungen
7. ist die EnEV gut für die Umwelt
Ich würde angesichts dessen immer versuchen, den Eigentümer vom Sinn einer energetischen Sanierung zu überzeugen. Was nutzt es ihm, heute eine teure Reparatur zu bezahlen und sich morgen darüber zu ärgern, dass ihm die Heizkosten aus dem Ruder laufen? Gerade in der jetzigen Krisenzeit ist diese Bestimmung doch Geld wert! Insofern ist die Fachunternehmererklärung über die Unmöglichkeit (die gibt es nicht!) beziehungsweise die „nicht angestrebte Sanierung“ eher kontraproduktiv. Zudem schützt sie ohne Gegenzeichnung durch den Kunden den Fachunternehmer nicht vor möglichen Regressansprüchen wegen unterlassener Beratungsleistung. Mein Tipp: Raten Sie Ihrem Kunden vor der Reparatur für wenig Geld einen Energieberater einzuschalten, der das Gebäude einmal ganzheitlich betrachtet. Möglicherweise bezahlt die Energieeinsparung ja bereits die Rechnung für die Reparatur! Übrigens vermitteln erste Klempnerfachbetriebe parallel zur Angebotserstellung bereits professionelle Energieberatungen, deren Kosten im Falle einer Auftragserteilung anteilig oder in voller Höhe übernommen werden. Wenn das kein zukunftsfähiges Geschäftsmodell ist?“