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Johannes Binder, Ingolstadt:

Lehrlingsmangel durch Imageverlust?!

Viele Unternehmen klagen seit längerem über fehlenden, bzw. unqualifizierten Nachwuchs. Um Gegenmaßnahmen ergreifen zu können, ist die Entwicklung des Handwerks zu betrachten: Noch vor drei Generationen war das Handwerk einer der angesehensdten Arbeitgeber. Die Inhaber von Handwerksbetrieben gehörten zu den Honoratioren ihrer Städte und Orte. Das Einkommen der Handwerker lag damals teilweise über dem mancher Akademiker. Diese Zeiten sind leider vorbei. Heute denken viele Menschen, Handwerker seien unpünktlich, unsauber, unqualifiziert und unbezahlbar – TV-Sendungen wie „Pfusch am Bau“ sprechen für sich.

Doch wie kam es zu diesem Imagewandel? Ein alter Spruch sagt, „der Fisch fängt am Kopf zu stinken an“. In unserem Fall steht dies für dürftige Auftragsannahme, ungenaue Kalkulation, schlechte Planung, mangelnde Arbeitsvorbereitung und ungenügende Kommunikation durch die Unternehmensführung. Die uns gestellten Aufgaben verlangen heute weit mehr Kenntnisse als dies früher der Fall war. In den heute so hoch gelobten Industrieunternehmen werden diese Aufgaben von Ingenieuren erledigt. Damit das Handwerk wieder auf Augenhöhe und vor allem in Zusammenarbeit mit den Planern und Auftraggebern agieren kann, ist eine höhere Qualifikation unserer Führungskräfte dringend erforderlich.

Wenn eines Tages das Ansehen des Handwerks wieder gestiegen ist, wird es auch als Arbeitgeber wieder geschätzt werden. Dafür ist auch die Durchgängigkeit der Ausbildung vom Lehrling zum Facharbeiter, zum Meister oder zum Ingenieur von großer Bedeutung. Dieser Weg ist lang. Doch wenn das Fundament eines Hauses nicht fest ist, bekommt es später Risse oder fällt gar ein.

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