Viele Klempner- und Spengler-Kollegen vertreten die Meinung, dass es besser ist, die Zukunft positiv zu beeinflussen, als Veränderungen einfach auf sich zukommen zu lassen. Auch Johannes Binder, Spenglermeister und Geschäftsführer des gleichnamigen Spenglerfachbetriebes in Ingolstadt, macht sich für die Zukunft des Klempner- und Spenglerhandwerks stark. Sein Ziel ist die Schaffung eines Studienganges mit dem Titel „Fachingenieur für die Gebäudehülle“, der eine ideale Weiterbildungsmöglichkeit nicht nur für Klempnermeister darstellt.
Hintergrund: Durch die Novellierung des Studiengesetzes können Klempnermeister zeitnah sogar ohne Abitur Fachhochschul-Studiengänge absolvieren. Diese Neuerung bildet die Grundlage zur Schaffung eines neuen Studienganges. Ähnlich dem Fachingenieur für die Gebäudetechnik soll künftig der Fachingenieur für die Gebäudehülle bereits in der Planungsphase mit eingebunden werden. Planer und Architekten erhalten dadurch fundierte, praxisbezogene Fachberatungen, die weit über die Aufklärung der positiven metallischen Eigenschaften hinausgehen. Johannes Binder ist sich sicher: „national und international können dann auch komplizierte Projekte fundierter geplant und umgesetzt werden.“ Für Handwerksfirmen und Hersteller bietet sich hier die Möglichkeit hoch qualifiziertes Fachpersonal heranzubilden.
Lehrinhalte werden beispielsweise Dachdeckungsarten, Fassadensysteme, Solarsysteme, Absturzsicherungssysteme, Begrünungstechnik, Entwässerungstechnik, Bauphysik, Wärme- und Schallschutz, Belichtungssysteme, Statik, Materialkunde und vieles mehr beinhalten. Erfreulich ist, dass seitens der Industrie bereits verbindliche Zusagen für eine umfangreiche Unterstützung dieses ehrgeizigen Vorhabens vorliegen. Ein umfangreiches Informationsgespräch, mit dem Ziel der Gründung eines Förderkreises, findet am 30. April 2008 statt. Dabei sind ehrenamtlich tätige Herzblutklempner ebenso wichtig, wie die Unterstützung von Industrie und Verbänden. Auch der BAUMETALL-Treff wird sich mit der Initiative intensiv auseinandersetzen. Wer aktiv in seine und in die Zukunft der Klempner eingreifen möchte, sollte das Motto: “Wer seine Zukunft mitgestaltet, hat keinen Grund, die Ergebnisse zu beklagen!“ beherzigen.