Rund 500 Besucher nahmen am Verbandstag des Fachverbandes Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik Bayern, am 19. und 20. Juni in Augsburg teil. Die jeweiligen Fachveranstaltungen aus den Bereichen Technik, Betriebswirtschaft, Bildung und Recht boten Teilnehmern wie Referenten die Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch. In der Vielzahl von Vorträgen, Referaten und Veranstaltungen war ein interessantes „Spengler-Fachprogramm“ integriert, welches von etwa 50 Kollegen genutzt wurde. In seiner Funktion als „Landesfachgruppenleiter Spengler“ begrüßte der neue Bundesfachgruppenleiter, Ulrich Leib aus München, die Tagungsteilnehmer und nahm diese mit den Worten: „Wir sind auch nur so gut wie unsere Mitglieder. Wir sind für Anregungen, Themenvorschläge oder auch konstruktive Kritik aus Ihren Kreisen offen und dankbar“, in die Pflicht. Ferner schilderte er die wirtschaftliche Situation der bayerischen Spenglerbranche, die er aufgrund des Ringens um Aufträge und den damit verbundenen Preiskämpfen als durchwachsen bezeichnete. Da sich die staatlichen Konjunkturprogramme aufgrund der Vorlaufzeiten voraussichtlich erst am Ende des Jahres bemerkbar machten, müssten auch Möglichkeiten, wie etwa der Marktauftritt als „Generalunternehmer-Dach“, genutzt werden.
- <b>Weiterbildung: </b>Auch die entsprechende Weiterbildung stuft Ulrich Leib als überaus wichtig ein. Verbunden mit Ausführungen zum demografischen Wandel wies der Fachgruppenleiter darauf hin, dass der Fachverband Bayern sein Vorhaben, die Ausbildungsdauer zu verkürzen, berichtigte und nun für die Beibehaltung der bisherigen Ausbildungsdauer von dreieinhalb Jahren einsteht. Gespannt würden nun die Verhandlungen mit den Gesetzes- und Sozialpartnern erwartet. Ergänzend berichtete Johannes Binder über den Zwischenstand beim geplanten Studiengang Gebäudehülle. Aktuell fänden entsprechende Gespräche mit dem ZVSHK statt, wobei sich die Wirtschaftskrise als unerwünschter Faktor bei der Bereitstellung der benötigten finanziellen Mittel bemerkbar mache. Dennoch blickt Johannes Binder zu-versichtlich nach vorne und unterstreicht zugleich wie wichtig ein Studiengang mit der Fachrichtung Gebäudehülle, als überaus sinnvolle und zukunftsfähige Einrichtung, ist.
- <b>Technik:</b> Mit dem Hinweis: „Bei uns Spenglern ist wirklich einiges im Fluss“, leitete Ulrich Leib zu den technischen Themen über. Das wichtigste Thema, die Aktualisierung der Klempnerfachregeln, wurde vom technischen Referent des ZVSHK, Leonhard Knobloch vorgetragen (siehe „Neues vom ZVSHK“, S. 10). Sehr interessant waren die Vorträge von Verbandsrechtsanwalt Rainer Blaschke und dem Spengler-Sachverständigen Peter Englbrecht zum Thema „Haftungsrisiken des Spenglers“.
- <b>Windlasten:</b> Außerdem glänzte Dr. Wilfried Krah vom Bauphysik- und Sonderingenieurbüro Basic auf dem Podium. Anhand von Schadensbildern zeigte dieser mögliche Auswirkungen auf, die durch erhöhten Windanfall an Gebäuden entstehen können. Interessant war dabei die Aussage, dass von „seinen“ Windsogschäden nur 3 % auf Metalldächer entfallen.
Der nächste Verbandstag findet am 11. und 12. Juni 2010 in Bayreuth statt