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Bauwirtschaft: Modernisierung trotz Finanzkrise

Die konkreten Auswirkungen der Finanzkrise sind nach Einschätzung der Architekten stärker im Neubau als in der Modernisierung zu spüren. Zu diesem Schluss kommt die Heinze Marktforschung in ihrer neuen Online-Befragung, bei der im Zeitraum vom 05.12. bis 15.12.2008 insgesamt 283 Architekten über ihre Einschätzung der aktuellen und zukünftigen Auftragslage befragt wurden. Aufgrund der großen Anzahl von erfassten Projekten bei den Befragten (knapp 1300 Bauprojekte im Wohn- und Nichtwohnbau) verfügt die Befragung über eine aussagefähige Datenbasis.

Architekten gelten als „Frühindikatoren“ für die Baukonjunktur. Ihre Auftragslage spiegelt wieder, welche Projekte in nächster Zukunft begonnen werden und für entsprechende Nachfrage bei ausführenden Unternehmen und der Baustoffindustrie sorgen. Im Wohnbau gehen knapp drei Viertel der Befragten davon aus, dass bei den Modernisierungsmaßnahmen eher geringe bis gar keine Auswirkungen zu spüren sein werden. Im Nichtwohnbau liegt dieser Anteil bei 56 %. Den Neubau sehen die Architekten dagegen kritischer. Hier glauben zwei Drittel, dass die Finanzkrise ihre Auftragslage stark oder sehr stark belasten werde. Im Nichtwohnbau sind es 73 %. Ihre derzeitige Auftragslage bezeichnen 70 % der Befragten als befriedigend bis sehr gut. 30 % sind mit der aktuellen Situation nicht zufrieden. Zu ihren Erwartungen für die kommenden 12 Monate befragt, sind 53 % der Meinung, dass die Auftragslage sich nicht verändern oder sogar verbessern werde. Allerdings erwarten 46 % eine Verschlechterung der aktuellen Situation.

Finanzkrise wirkt im Bau mittelfristig

Bei der Frage, wann die Krise in der deutschen Bauwirtschaft Ihr Maximum erreichen wird, sind etwa ein Drittel der Architekten der Meinung, die Krise werde erst in einem Jahr oder später durchschlagen, nur 2,7 % glauben an kurzfristige Auswirkungen (in 1 bis 3 Monaten). Für den Wohnbau geben 3 % der Befragten an, dass bereits genehmigte Projekte durch den Auftraggeber abgesagt wurden, 15 % seien verschoben worden. Im Nichtwohnbau liegt der Anteil der abgesagten Projekte bei 1,8 %, verschoben wurden 6 %. Bei dieser Bewertung muss allerdings berücksichtigt werden, dass auch ohne Wirtschaftskrise ein „Normalniveau“ von abgesagten und verschobenen Projekten existiert.

Puffer schafft Chance

Die Ergebnisse der Untersuchung bestätigen die Tatsache, dass die Bauwirtschaft zurzeit durch Bauüberhänge im Nichtwohnbau über einen Puffer an Aufträgen verfügt, welcher die kurzfristigen Auswirkungen der Finanzkrise dämpft. Außerdem ist die Modernisierung mit einem Marktanteil von 71 % ein relativ stabiler Markt, der die negativen Effekte des „kleineren“ Neubaus abmildert.

Die Heinze Marktforschung geht davon aus, dass die Finanzkrise zwar auf die Bauwirtschaft durchschlagen wird, allerdings weit weniger dramatisch als in anderen Wirtschaftszweigen. Gleichzeitig hat die Politik durch den noch vorhandenen „Puffer“ die Chance, mit Hilfe von Infrastrukturmaßnahmen und Förderprogrammen im Wohnbau die Marktschwäche wirksam zu bekämpfen.

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