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Wir biegen's hin …

Wo der Hammer hängt, da sind Profis am Werk. In der niederbayrischen Gemeinde Dreieck hängt der Hammer besonders hoch, denn das Firmenzeichen des Fachbetriebs Pichler ist dort kaum zu übersehen. Riesig prangt es neben den Schriftzügen Schlosserei und Spenglerei an der Streckmetall-Fassade der neuen Werkhalle. Das Spezialistenteam um Josef Pichler sen., Josef Pichler jun. (Geschäftsführer Metallbau) und Stefan Pichler (Geschäftsführer Spenglertechnik) ist vorwiegend in den Bereichen Spenglertechnik sowie Metall- und Flachdachbau aktiv. Pünktlich zum 80. Firmenbestehen bezogen sie gemeinsam mit 40 Mitarbeitern das neue Betriebsgelände. Die modernen Werkstatt- und Lagerhallen bieten ausreichend Platz für die Schlosser-und Spenglerfachabteilung sowie den entsprechenden Maschinenpark. Dieser umfasst neben kleineren Blechbearbeitungsmaschinen auch CNC-gesteuerte Schwenkbiege- und Langabkantmaschinen sowie praktische Profilierautomaten, Coilbearbeitungsstationen, Stanz-Nibbelautomaten und leistungsstarke Pressen. Dass die Metallprofis von Pichler mit diesen Maschinen auch perfekt umgehen können, veranschaulicht beispielsweise der ausgefallene um das Betriebsgelände verlaufende Zaun. Die Einfriedung wurde samt Tor mit wellenförmig zugeschnittenen Metalltafeln bekleidet. Und auch die Kupferfassade des Bürokomplexes macht deutlich, dass sich bei Pichlers alles um Metallbearbeitung dreht. Die ebenfalls wellenförmig verlaufenden Fassadenscharen bestehen aus Kupfer. Horizontal angeordnete und geschwungene Winkelfalze verbinden die einzelnen Elemente miteinander. Zur Auflockerung der aus walzblankem Kupfer hergestellten Fassadenwellen wurde eine zurückgesetzte Teilfläche integriert. Die fensterähnliche Nische wurde mit natürlich patiniertem Kupfer in klassischer Tafeldeckung bekleidet. Ein besonderer Clou wird mit Einbruch der Dunkelheit sichtbar: In den horizontal verlaufenden und wellenförmigen Winkelfalzen sind LED-Lichtbänder integriert. Diese tauchen die ohnehin extravagante Fassade in eine besondere Atmosphäre und verleihen dem Gebäude eine ebensolche Note.

Perfekte Welle im bayerischen Wald

Wellenförmige Fassaden spielen nicht nur auf dem Pichler-Firmengelände in Dreieck eine wichtige Rolle. In der nahegelegenen Kreisstadt Regen bekleidete das Pichler-Team die Fassade der Kreissparkasse mit einem speziellen Wellprofil – einer sogenannten Wasserwelle. Frei geformte und aus 1-mm-Tecu-Oxid hergestellte Profiltafeln umspannen das kubische Gebäude auf einer Fläche von 650 m². Die senkrecht verlaufende Wellstruktur bildet dabei einen spannenden Kontrast zu horizontal angeordneten Fenster- und Fassadenflächen. Außerdem verleihen die im Fachjargon als 3D-Platten bezeichneten Elemente dem kubischen Baukörper eine moderne Optik mit Wiedererkennungswert und entsprechender Werbewirksamkeit. Das dunkle Wasserwell-Profil wurde im Zuge einer umfassenden Fassadensanierung eingesetzt. Neben dem Design spielt die damit verbundene energetische Komponente eine ebenso große Rolle.

Die Montage der schweren Profiltafeln erfolgte auf einer aus verzinkten Profilrohren hergestellten Unterkonstruktion. Die vorgehängte Kupferfassade schützt nicht nur dahinterliegende Fassadenelemente vor Witterungseinflüssen, sondern kaschiert auch das leicht geneigte Satteldach des Gebäudes. Alle Giebel- und Traufbereiche des foliengedeckten Daches bleiben somit hinter den Wasserwell-Profilen verborgen. Durch diesen Trick erscheint das sanierte Gebäude wie ein kubischer und moderner Neubau. Die Ausführung der Flachdachabdichtung samt Wärmedämmung erfolgte ebenfalls durch das Pichler Team. Das 750-m²-Sarnafil-Foliendach der Sparkasse wurde als sogenanntes Nacktdach ausgeführt, die 160-mm-Dämmung liegt auf dem betonierten Untergrund.

Gestalten mit 3D-Platten

Die Fassadenelemente der Sparkasse in Regen wurden in moderner Tiefziehtechnik produziert. Solche und ähnliche, frei programmierbare Fassadenplatten eröffnen neue Maßstäbe in der Formgebung metallischer Elemente für Architektur und Design. Hersteller wie die Ingolstädter Fielitz GmbH bieten unterschiedliche Tafelgrößen bis zu 4,5 m² aus Aluminium, Edelstahl, Kupfer und anderen kaltverformbaren Metallen an. Die bei Fielitz als 3D-Platten bezeichneten Elemente (siehe Infokasten) können mit einer Vielzahl unterschiedlicher Oberflächen individuell gestaltet werden. Bei der Herstellung ermöglichen entsprechend hohe Druckkräfte frei wählbare Strukturen. Die scheinbar aufwendigen Elemente werden oft in einem einzigen Arbeitsgang hergestellt – der raffinierte Verformungsvorgang hinterlässt dabei weder Zieh- noch Werkzeugspuren. Umfangreiche Informationen zum Fertigungsverfahren sind direkt beim Hersteller erhältlich. Die Möglichkeit präzise CAD-Simulationen anfertigen zu lassen, besteht dort ebenfalls.

Start-Up-Unternehmen

Seit jeher ist man bei Pichler innovativen Werkstoffen, Maschinen und Fertigungsverfahren gegenüber positiv eingestellt. Das war auch schon vor 80 Jahren so. Der Fachbetrieb kann durchaus als eines der ersten Start-Up-Unternehmen Deutschlands bezeichnet werden. Firmengründer und Biller-Schlosser Josef Pichler sen. war ein vielseitiger Handwerker. Als er sich 1933 selbstständig machte, fertigte er Dachrinnen, Kamineinfassungen, Blechdächer, Fensterbleche, Wasserleitungen, Rauchrohre, Öfen und Herde, Träger oder Böden für Tiegel an. Er führte Reparaturen an Landmaschinen und Fahrrädern aus, schmiedete Bänder und Eisstockringe oder beschlug Fuhrschlitten, Haustüren und Fenster. Das Geschäft florierte und entwickelte sich rasch zu einem angesehenen Unternehmen. Heute sind 26 hochqualifizierte Mitarbeiter und der moderne Maschinenpark ein Garant für perfekte Beratung, Planung und Ausführung. Der Pichler-Kundenkreis erstreckt sich von England bis nach Italien und umfasst unterschiedlichste Bereiche wie Industrie, Handel, Hotellerie oder öffentliche Träger und private Haushalte. Rosemarie und Josef Pichler sen., die den Betrieb von 1969 bis 1995 leiteten, sind zu Recht stolz auf ihre Söhne. Geschickt leiten Stefan und Josef Pichler jun. das Unternehmen, das vorwiegend in den Bereichen Metallbau, Flachdachbau und Spenglertechnik aktiv ist. Dass dies perfekt gelingt, beweist das Pichler-Team getreu dem Motto „Wir biegen's hin …“ immer wieder aufs Neue.

Bautafel

Objekt: Fassadensanierung Sparkasse Regen

Architektur: Brunner Architekten/Ingenieurleistungen, Viechtach

Fachbetrieb: Pichler GmbH, Dreieck https://pichler-metall.de/

Fassade: 650 m² Tecu-Oxid Wasserwelle 1,00 mm

Flachdach: 750 m² Sarnafil-Folienabdichtung mit 160 mm Wärmedämmung

Fotos: Pichler GmbH

Wasserwelle

Die Fassadensanierung der Kreissparkasse in Regen profitiert vom Einsatz sogenannter 3D-Platten. Profile wie die Wasserwelle lassen einprägsame Geometrien entstehen und stellen einen Technologiesprung für kreative Handwerker und Planer dar. 3D-Platten ermöglichen eine nahezu unbegrenzte Formensprache und auch in technischer Hinsicht bieten sie zahlreiche Vorteile. Zum Beispiel werden metallische Elemente je nach Verformungsgrad und Anzahl der Verformungen erheblich ausgesteift. 3D-Platten können vollflächig Dreidimensional verformt oder an den Elementrändern plan belassen sein. Glattflächige Elementränder eignen sich zum Beispiel zur Herstellung großflächig strukturierter Fassadenkassetten. Die Stöße und Verbindungen zur Unterkonstruktion werden in diesem Fall montagefreundlich begünstigt.

https://fielitz.de/

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