25 denkmalgeschützte Objekte gibt es im Tiroler Längenfeld im Ötztal. 21 davon sind Kirchen, Kapellen und andere sakrale Gedenkstätten, an denen der Besucher andächtig verweilt, um Ruhe und Kraft zu schöpfen. Ausgerechnet der Längenfelder „Dom“ ist ein Neubau und auch wenn man dort entspannen und sich selbst finden kann, hat der Aqua Dome mit Andacht wenig zu tun. Trotzdem pilgern rund 350 000 Besucher pro Jahr nur wegen des „Dome“ nach Längenfeld. Die kristalline, ungeometrische Architektur des Wellness-Tempels perfektionierte Prefa.
Wasser hatte in Längenfeld schon immer etwas mit Andacht zu tun. Neben der seit 1830 bekannten Quelle wurde eine Kapelle errichtet, bevor das erste Badehaus entstand, und im Naturbad der Natrium-Chlorid-Sulfat-Schwefeltherme konnte man sich bis 1980 unter freiem Himmel eins mit der hochalpinen Umgebung des Ötztals fühlen. Auch im Aqua Dome, der einzigen Tiroler Therme, bestimmen Wasser, die alpine Umgebung und sakrale Elemente die Architektur. 2013 wurde die Therme des Jahres 2015 um einen spektakulären Dachausbau, geplant von Holzbauer & Partner, erweitert.
Mit Andacht bedacht
„In dem bereits vor Ort vorherrschenden Architekturkanon war es schwierig, etwas zu kreieren, das die restliche Architektur nicht stört“, meint Architekt Wolfgang Vanek, der andererseits bei aller Originalität des Aqua Dome auch an den von schroffen Bergmassiven und spitzen Kirchtürmen geprägten örtlichen Baucharakter anschließen wollte. „Es sollte etwas sein, das mit der Bergwelt in Verbindung steht. Aus jeder Spitze des Dachausbaus wurde eine Kanzel, die den Blick auf die Berge, die Kirche Längenfeld oder hinein in das Tal freigibt.“
Komplex war das Projekt auch wegen der statischen und technischen Schwierigkeiten, ein Dach auf die bestehende, nicht auf einen Dachaufbau ausgelegte Substanz aufzupropfen. „Es war das Aufwendigste, das wir jemals geplant haben. Mit dem Anspruch, ein homogenes Erscheinungsbild zu erzielen“, sagt Projektleiter Alexander Fend über das Dach, das gleichzeitig zur Fassade wurde.
Extra auf www.baumetall.de
Hintergrundinformationen zur kristallinen, ungeometrischen Dachform, die innen wie außen von Dachverschnitten und unregelmäßigen Elementen lebt, bietet das frei abrufbare BAUMETALL-Online-Extra. Außerdem sind dort zahlreiche Fotos und detaillierte Informationen zu den eingesetzten Aluminium-Dachschindeln von Prefa abrufbar.