So gingen auch die Architekten von X-Arch vor, als sie einen Neubau in der Gartenstadt in Žaliakalnis, einem Stadtviertel von Kaunas, Litauen, planten. Das Quartier stammt aus der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen. Da bereits etliche vorhandene Villen über Metalldächer und -bekleidungen verfügen, lag es nahe, auch bei diesem Neubauprojekt Metall zu verwenden. Passend zur historischen Umgebung wurde vorpatiniertes Kupfer gewählt.
Unauffällig, aber ausdrucksstark
Žaliakalnis stammt aus den Jahren zwischen 1919 und 1940. Jedes Bauvorhaben in dieser charakteristischen, denkmalgeschützten Umgebung unterliegt strengen Auflagen. Daher stand bei diesem Projekt eine möglichst unauffällige zeitgenössische Formensprache unter durchdachter Verwendung moderner Materialien im Vordergrund. Eine sensible Einbindung in das architektonische Umfeld musste gewährleistet werden. Daher verfolgten die Architekten das Ziel, die charakteristische Optik des Viertels aufzugreifen und fortzuführen, um seine einzigartige Ästhetik zu bewahren und zu betonen. Gleichzeitig sollte Žaliakalnis durch das moderne Architekturkonzept eine Bereicherung erfahren, indem nicht einfach nur der historische Stil kopiert, sondern aus zeitgenössischer Sicht neu interpretiert wurde. Dafür spielten die Architekten im Entwurfsprozess verschiedene Designszenarien durch, die sich an dem historischen Erscheinungsbild der umgebenden Gebäude orientierten.
Klare, moderne Linienführung
Um gleichermaßen technische wie stilistische Anforderungen zu erfüllen, wählten die Architekten Kupfer als Bekleidung für die Fassade zur Straße hin, das Satteldach und weitere Gebäudeteile. Die vorpatinierten Kupferprofile bilden eine harmonische Einheit mit dem Grauton der Tür- und Fensterrahmen sowie anderer Fassadenelemente. So entstand eine zurückhaltende, moderne Farbgebung.
Die durchgängig vertikal verlaufenden Falze zwischen den langen Kupferscharen bilden ein Muster, das nicht nur bei modernen Gebäuden beliebt, sondern auch an den umliegenden traditionellen Villen zu finden ist. Somit stellt das Fassadenraster die Verknüpfung zwischen Vergangenheit und Gegenwart her. Um diese konsequente Linienführung nicht zu durchbrechen, wurde auf Details wie vorgehängte Dachrinnen oder Regenfallrohre gänzlich verzichtet.
Bautafel
Projekt:Privates Wohnhaus in Kaunas, Litauen
Architektur:Rstenis Milaševiius, X-Arch, Kaunas, Litauen
Fachbetrieb:Exterus, Vilnius, Litauen
Material:Vorpatiniertes Kupfer der Marke Nordic Copper von Aurubis
Die Serie Nordic Copper von Aurubis umfasst unterschiedlich stark patinierte bzw. oxidierte Ausführungen in Grün und Blau bzw. Braun. Die Art und Intensität der Grün- und Blaupatina lässt sich dank der Living-Oberflächen bei jedem Projekt neu bestimmen. Neben der gediegenen Grün- und Blaupatina können auch andere Patina-Nuancen hergestellt werden, die das dunkle, oxidierte Hintergrundmaterial durchscheinen lassen. Das Material lässt sich leicht biegen und formen und die Länge der vorpatinierten Kupferbleche bzw. -bänder ist quasi unbegrenzt, da auf dem Fertigungsband ganze Spulen behandelt werden und nicht nur Bleche mit bestimmter Größe.
Dieser Neubau entstand in einem gewachsenen Villenviertel. Das Satteldach und die Fassadenbekleidung aus patiniertem Kupfer stellen die Verknüpfung zur traditionsgeprägten Umgebung her
Zum Garten hin öffnet sich der geschlossene, geometrische Baukörper mit einer Glasfront. Die horizontale Struktur der Fassade bildet einen Kontrast zu den Längsfalzen an Dach und Seitentrakt
Die Intensität der Grün- oder Blaupatina der Oberfläche Nordic Copper lässt sich frei variieren. Die Länge der Bänder ebenfalls, da das Material in ganzen Spulen behandelt wird
