Sie sind zwar putzig, aber keineswegs harmlos – Waschbären, Marder und andere Kleintiere haben sich in Deutschland mancherorts zu einer regelrechten Plage entwickelt. Die niedlichen Pelztiere sind nicht nur für manche einheimischen Tierarten eine Bedrohung, sondern auch immer öfter Hausbesitzern ein Dorn im Auge. Der Grund: Sie können in Gärten und Gebäuden beträchtliche Schäden anrichten. Dabei ist eine ausgeräumte Mülltonne noch ein vergleichsweise kleines Übel, schlimmer sind Schäden am Dach, die sehr teuer werden können.
Als ausgezeichnete Kletterer ist es für Marder und Waschbären ein Leichtes, Dächer zu erklimmen, wo sie nach undichten Stellen suchen, um in das Haus bzw. den Dachraum zu gelangen. Die ganz Schlauen unter ihnen heben dazu einzelne Dachziegel an, kriechen darunter und kommen so auf den Dachboden oder in die unter den Ziegeln liegende Dämmebene. Dort finden sie Schutz und eine gemütliche Wohnung – zum Leidwesen der Hausbesitzer: Neben Urin und Kot bereiten zerstörte Dämmschichten den Eigentümern erhebliche Kopfschmerzen.
Nach nur zehn Jahren reif für die Sanierung
Ein Lied davon singen kann das Landratsamt Wartburgkreis in Bad Salzungen, das sich mit einem von Mardern verursachten Schaden am Dach einer Turnhalle in Dermbach auseinandersetzen musste. Die erst 1997 erbaute Halle musste bereits 2012 infolge des Schadens saniert werden. Nach nur zehn Jahren Nutzungsdauer wies die Turnhalle Feuchtigkeitsschäden auf.
Das ortsansässige Architekturbüro Kraus erhielt den Auftrag, die gesamte Dachkonstruktion zu untersuchen. Architekt Thomas Kraus: „Bei der ersten Begutachtung der Ziegeldeckung fiel zunächst auf, dass zahlreiche Dachziegel gerissen waren. Vermutlich waren diese Risse beim Begehen der Dachflächen entstanden und die Ziegel nicht ausgetauscht worden. Das eigentliche Schadensbild zeigte sich jedoch unter diesen Ziegeln. Die Unterspannbahn und die Dämmung waren regelrecht zerfetzt und in großflächigen Bereichen nahezu nicht mehr vorhanden.“
Im Bereich der Dachfenster wurden gravierende Fehler der Winddichtung an den Anschlüssen und Kabeldurchdringungen festgestellt. „Die Warmluft aus der Halle strömte spürbar in die Dachkonstruktion. Fazit: Die Unterspannbahn bot keinen Schutz mehr vor Treibwasser aus der Ziegeldeckung. Durch die zerstörte und nicht fachgerechte verlegte Winddichtung entstand Tauwasser aus der Nutzungsfeuchte des Halleninneren“, berichtet Kraus.
Mardersicheres Dach in Ziegeloptik
Gemeinsam mit der technischen Abteilung der Firma Prefa wurde ein wetterfester und mardersicherer Metalldachaufbau erarbeitet. Eine Herausforderung war dabei die Dachneigung von 18°. Aus optischen Gründen wurden Dachplatten in Oxydrot gewählt, da diese den Charakter einer Ziegeldeckung aufwiesen. Ein weiterer Vorteil war, dass die Dachplatten ab 14° bei einer Sparrenlänge über 7 m problemlos eingesetzt werden können. Mit 2,3 kg/m² sind die Platten zwar ein Leichtgewicht, können aber mit einer Traglast von 800 kg/m² auch größere Schneemengen problemlos aufnehmen. Ein Schneefangsystem mit Schneestoppern und Schneerechen wurde bei der Planung gleich mitberücksichtigt. Die Schneelastberechnung und Empfehlungen zur Dimensionierung der Dachentwässerung lieferte die technische Abteilung von Prefa mit.
Um Mardern oder Waschbären den Einstieg ins Dach dauerhaft zu verwehren, empfiehlt sich also eine Dachsanierung mit Metalleindeckung, z. B. eine Aluminiumeindeckung von Prefa. Der entscheidende Vorteil ist, dass alle Elemente – Dachplatten, -rauten oder -schindeln – einzeln befestigt werden. So können sie nicht von Klettertieren angehoben oder abgerissen werden, um sich Zugang ins Hausinnere zu verschaffen. Mit gerade einmal 2,3 bis 2,7 kg/m2 sind Prefa-Produkte für Dach und Fassade besonders leicht und somit zum Beispiel ideal für die Überdeckung von alten Bitumenschindeldächern geeignet. Bauherren können zudem zwischen neun Standardfarben im Dachbereich wählen. Zubehörteile wie Dachentwässerung und Fassadenprodukte gibt es farblich passend, sodass es bei einer Dachsanierung nicht zu optischen und stilistischen Brüchen kommt.
Bautafel
Projekt: Dachsanierung einer Turnhalle in Dermbach, Thüringen
Bauherr: Landratsamt Wartburgkreis, Bad Salzungen
Architekt: Ingenieurbüro Kraus, Dermbach
Fachbetrieb: Bauklempnerei Dieter Petzenberger, Dermbach
Material: 1600 m² Prefa-Dachplatte in Oxydrot P.10