Mit den Worten: „Achtung! Sie befinden sich auf einem Fachpressestand – hier werden Fotos gemacht!“ eröffnete BAUMETALL-Chefredakteur Andreas Buck die Preisverleihung zum BAUMETALL-Wettbewerb „Meisterstück des Jahres“. Zu fotografieren gab es eine ganze Menge, denn es kommt schließlich selten vor, dass derart geballte Klempnerpower auf engstem Raum anzutreffen ist. Wie immer fand die Preisverleihung am Abend des ersten Messetages statt und wie immer versperrten zahlreiche Messebesucher das Durchkommen auf dem Gang vor dem BAUMETALL-Messestand.
Zum fünften Mal seit dem Debüt im Jahr 2010 bestimmten die Leser der Fachzeitschrift in einem Online-Voting die beliebtesten Meisterstücke. Im Jahrgang 2016/2017 wurden 49 Arbeiten eingereicht und die zwölf beliebtesten davon für die Endrunde nominiert. Im November 2017 präsentierten die nominierten Jungmeister ihre Prüfungsprojekte der fachkundigen BAUMETALL-Jury. Das Expertengremium begutachtete alle zwölf Meisterstücke in den Räumlichkeiten von Engelhardt Werkzeuge und Maschinen in Münchingen bei Stuttgart. Von Steffen Schulzes handlicher Weinkanne aus Zinnbelch waren sie ebenso beeindruckt wie von Jascha Aulbachs funktionsfähigem Laufrad aus Kupfer und Zink oder von Timo Mayers riesigem Titanzink-Zwiebelturm. Der engagierte Einsatz der Juroren kann an dieser Stelle nicht hoch genug gelobt werden. Anhand des von Mark Holzwarth entwickelten Bewertungssystems analysierten sie alle Meisterstücke und gaben folgendes Ergebnis bekannt: Sonderpreis: Beste Schulnote
- Titanzink-DachmodellDominik Gärtner, Bildungszentrum in Mayen
Bester Klassiker
- Lobende Erwähnung: Taufbecken aus Kupfer Johannes Leipold, Meisterschule Landshut
- 3. Preis: Zwiebelturm aus AluminiumAndreas Beckel, Spenglermeisterschule Würzburg
- 2. Preis: siebenteilige Rinnenerweiterung aus KupferFelix Fiederer, Klempnermeisterschule Ulm
- 1. Preis: achtteiliger Zwiebelturm aus TitanzinkTimo Mayer, Spenglermeisterschule Würzburg
Bestes Design
- Lobende Erwähnung: Skulptur Hobelhand aus Kupfer und AluFabian Schwebcke, Klempnermeisterschule Ulm
- 3. Preis: Brunnenschale aus Kupfer Valentin Kamm, Spenglermeisterschule Würzburg
- 2. Preis: 7- und 14-teilige Fackel aus KupferPeter Fichtner, Spenglermeisterschule München
- 1. Preis: Laufrad aus Kupfer und TitanzinkJascha Aulbach, Spenglermeisterschule Würzburg
Bester Ziergegenstand
- Lobende Erwähnung: Segelboot aus Kupfer und MessingFelix Schneider, Klempnermeisterschule Ulm
- 3. Preis: Bayrisches Wappen aus CU, ZN, Messing, Vergoldungen usw.Michael Eckstein, Spenglermeisterschule Würzburg
- 2. Preis: Gießkanne aus Kupfer und MessingMichael Genthner, Spenglermeisterschule Würzburg
- 1. Preis: Weinkanne aus selbst legiertem ZinnblechSteffen Schulze, Spenglermeisterschule Würzburg
Die Jury (v. l. auf Bild 4, S. 31) setzte sich aus folgenden Experten zusammen:
- Martin Fischer (Werkzeugexperte, Fachbetriebsausstatter und M.A.S.C.-Geschäftsführer, Senden)
- Mark Holzwarth (Klempnermeister, RMS-Kommissionsmitglied und Juryleiter, Stuttgart)
- Andreas Witt (Klempnermeister und Ausbilder, Hamburg)
- René Engelhardt (Maschinen- und Werkzeugprofi bei Engelhardt, Münchingen)
- Walter Müntener (Branchenkenner und langjähriger Spengler-Direct-Geschäftsführer, Ermatingen, Schweiz)
- Gert Brenner (Klempnermeister und ehemaliger Ausbilder der Robert-Mayer-Schule, Stuttgart)
Finale in Köln: Zehn goldene Sammlerstücke und jede Menge Preise
Antonia Pauli von Picard hatte bei der Preisverleihung alle Hände voll zu tun. Sie verlieh den jeweils drei Preisträgern der drei Wettbewerbskategorien Design, Ziergegenstand und klassisches Meisterstück sowie dem Gewinner der Kategorie „Beste Schulnote“ je einen vergoldeten Kreuzschweifhammer der Wuppertaler Hammermacher. Außer den begehrten Trophäen des Hauptsponsors Picard wurden den Preisträgern personifizierte Urkunden sowie wertvolle Sachpreise überreicht. Zum Beispiel stellten Rheinzink und Prefa Gutscheine zur Teilnahme an speziellen Weiterbildungsmaßnahmen zur Verfügung. Kupferhersteller Aurubis sowie Spengler Direct ließen den Preisträgern Einkaufsgutscheine zukommen und M.A.S.C. händigte praktische Rohraufweiter aus.
Gleich doppelten Grund zur Freude hatte Steffen Schulze aus dem thüringischen Ronneburg. Gemeinsam mit Kollegen, Freunden und seiner Familie feierte der Hauptpreisträger in der Kategorie „Bester Ziergegenstand“ nicht nur seinen Wettbewerbstriumpf, sondern auch seinen Geburtstag auf dem BAUMETALL-Messesstand in Köln. Ein schöneres Geschenk als den goldenen Hammer konnte sich Schulze nach dem erfolgreichen Prüfungsabschluss nicht vorstellen. Der Jungmeister hat diesen an der Spenglermeisterschule in Würzburg abgelegt. Überhaupt hinterließen die Würzburger Spenglermeister mit insgesamt sieben Platzierungen einen bleibenden Eindruck in Köln. Starke Wettbewerbspräsenz zeigten auch die Meisterschulen aus Dresden, Berlin, Landshut, Mayen, München, Stuttgart und Ulm.
Über 300 (!) Meisterstücke online
Wer erinnert sich noch an den Kupferkranich von So Iwamoto oder den Titanzink-Schirmständer von Silvio Ahr? „Solche Arbeiten sind wie das Salz in der Suppe“, sagt Juror Mark Holzwarth. Und damit das so bleibt, wächst mit jeder Neuauflage des Leserwettbewerbs „Meisterstück des Jahres“ auch das BAUMETALL-Archiv auf www.baumetall.de/meister. Seit der Erstauflage des Wettbewerbs im Jahr 2010 wurden exakt 309 Meisterstücke eingereicht. Darunter befanden sich Arbeiten aus allen Teilen Deutschlands und folglich auch aus fast allen renommierten Meisterschulen. „Sogar Spenglermeisterstücke aus Italien oder der Schweiz waren schon im Rennen um die begehrten Podestplätze“, erinnert sich BAUMETALL-Chefredakteur Andreas Buck. Für ihn zählt der Wettbewerb zu den absoluten Höhepunkten. Entsprechend groß ist seine Vorfreude auf die neuen Meisterstücke, die ab sofort eingereicht werden können. Sein Tipp: Das BAUMETALL-Online-Fotoarchiv liefert perfekte Ideen zum Entwurf neuer Meisterstücke. Anregungen zur perfekten Falzführung oder zur Abstimmung der Proportionen können dort ebenso gefunden werden wie zum Materialeinsatz. Bucks heimliches Lieblingsmeisterstück war jedoch bis dato noch nicht dabei: Der Nachbau eines Raumschiffs aus Filmen wie Star Trek oder Krieg der Sterne – natürlich aus Meisterhand und in perfekter Klempnertechnik ausgeführt.
Jetzt bewerben! Zeig uns, wo der Hammer hängt!
Nach der Preisverleihung ist immer auch vor der Preisverleihung. Folglich nimmt BAUMETALL ab sofort neue Bewerbungen entgegen. Zugelassen sind dabei ausschließlich Meisterstücke aus den Prüfungsjahren 2018 und 2019. Das nächste Leser-Voting startet voraussichtlich im Oktober 2019 und die entsprechende Jurysitzung findet folglich im November 2019 statt. Sogar der Termin für die nächste Preisverleihung steht bereits fest. Es ist der 28. Januar 2020 – dann auf der Dach + Holz in Stuttgart! Zur Teilnahme wird Folgendes benötigt:
- zwei bis vier hochwertige, möglichst hochaufgelöste Fotos des Meisterstücks aus unterschiedlichen Blickrichtungen
- eine Kurzbeschreibung zum eingesetzten Material sowie zur angewandten Verbindungstechnik
- Vor- und Nachname, Adresse und Telefonnummer des Meisters
Sammelbewerbungen über die Vorbereitungsklasse (Ausbilder oder beauftragter Schülervertreter) sind zulässig. Die Vorauswahl und Nominierung der Meisterstücke erfolgt über eine Online-Abstimmung durch die BAUMETALL-Leser. Die Preise werden in den Kategorien „Bester Klassiker“, „Bestes Design“ und „Bester Ziergegenstand“ vergeben. Die Bewerbung für den Sonderpreis „Beste Abschlussnote“ kann ausschließlich von der jeweiligen Meisterschule eingereicht werden. Entsprechende Bewerbungen werden per E-Mail an redaktion@baumetall.de oder auf dem Postweg angenommen.
Fachberichte und Online-Extras folgen
In den kommenden Ausgaben stellt BAUMETALL zahlreiche prämierte und aktuelle Meisterstücke vor. Ergänzt werden die Berichte durch entsprechende Online-Extras auf www.baumetall.de/extra. Ein weiteres digitales Highlight ist das Online-Extra zu diesem Beitrag. BAUMETALL zeigt zahlreiche Fotos von der Preisverleihung sowie von den Aktivitäten am BAUMETALL-Messestand.