Die Dach + Holz International bietet Fachbesuchern alle zwei Jahre die Gelegenheit, sich umfassend zu informieren. Dazu gehören neben Innovationen und Neuheiten der Aussteller auch Gespräche mit Kollegen, Fachvorträge und ein vielfältiges Rahmenprogramm. So kann man dieses Mal vom 2. bis 5. Februar 2016 auf dem Messegelände Stuttgart beispielsweise auch den Spenglern über die Schulter schauen. Mitglieder der Spengler-Meisterschule Würzburg präsentieren in einer eigenen Sonderschau auf der Galerie in Halle 1 stündliche Vorführungen unterschiedlicher Arbeitstechniken. Geplant sind im Wechsel die Herstellung eines Wandanschlussfalzes bzw. Bündnerfalzes, einer Faltenkehle, eines Fenstersimses mit Laibungsanschluss und einer gerundeten Mauerabdeckung. Zudem werden auf der Sonderschau durchgehend ein Zwiebelturm, eine Fassade oder eine Gaube bekleidet. Darüber hinaus können die besten Meisterstücke der Meisterschule bestaunt werden.
Meisterstück des Jahres
Auch am BAUMETALL-Messestand in Halle 9, Stand 9.102 dreht sich vieles um die beliebtesten Meisterstücke der Branche. Bereits am ersten Messetag findet dort um 16.30 Uhr die Preisverleihung statt. Wer darüber hinaus erfahren möchte, wie Klempner zukünftig kommunizieren, dass sie absolut innovativ sind, sollte ebenfalls den BAUMETALL-Messestand besuchen. Natürlich trifft das auch für Spengler, Flaschner oder Blechner zu.
Ebenfalls meisterlich geht es auch bei den Dachdeckern zu. Genau darauf freut sich Marc Peschel besonders. Der Düsseldorfer ist einer von wenigen Dachdeckermeistern Deutschlands, die eine Zusatzqualifikation als Industriekletterer absolviert haben. „Auf der Messe habe ich endlich mal Zeit für Gespräche mit der Industrie, wozu im Alltag einfach die Zeit fehlt“, sagt er. „Natürlich hoffe ich auch, Innovationen zu finden, die meinen Mitarbeitern die Arbeit auf der Baustelle erleichtern. Die Dach + Holz International öffnet und erweitert den Horizont und zeigt gerade jungen Leuten, wie vielfältig ihr gewählter Beruf ist.“ Übrigens: Besucher der Enke-Impulscamps kennen den mutigen Dachdecker von zahlreichen Auftritten.
Klimaschutz geht alle an
Ein für Klempner lohnender Seitenblick könnte die Sonderschau der Dachdeckerinnung Stuttgart sein. Sie verdeutlicht auf ihrer Aktionsfläche die Bedeutung des Dachhandwerks für den Klimaschutz. Auf der Galerie in Halle 1 werden sie täglich ein Gründach aufbauen. Das Schichtenmodell verdeutlicht den gesamten Aufbau eines Gründachs, ausgehend von der Tragkonstruktion über Dampfsperre, Wärmedämmung, zwei Lagen Abdichtung, Trenn-, Schutz-, Drän-, Filter- und Vegetationsschicht bis hin zur Begrünung. „Deutschland ist weltweit führend bei der Begrünung von Dächern“, sagt Hartmut Schad. Er ist Geschäftsführer der Stuttgarter Dachdeckerinnung für Dach-, Wand- und Abdichtungstechnik.
Ausgezeichnete Architekten und spannende Bauprojekte
Ob das derzeit höchste Haus in Holzbauweise oder Projekte mit rekordverdächtiger Bauzeit: Auf dem Architekturforum holz³ Superwood berichten international renommierte und ausgezeichnete Architekten von ihren aktuellen Bauprojekten in Holzbauweise. Das Forum findet am Donnerstag, 4. Februar 2016, im Rahmen der Dach + Holz auf dem Messegelände Stuttgart statt und bietet Architekten, Planern und Interessierten eine wichtige Austauschplattform.
Öffnungszeiten, Preise und Informationen
Die Dach + Holz ist vom 2. bis 5. Februar 2016 täglich von 9.00 bis 18.00 Uhr geöffnet. Das Tages-Ticket kostet beim Online-Kauf 19 Euro, an der Tageskasse sind es 24 Euro. Ebenfalls an der Tageskasse erhalten Behinderte, Rentner, Schüler, Studenten oder Auszubildende gegen Nachweis ein ermäßigtes Tages-Ticket für 17 Euro. Gruppen-Tickets sind zum Beispiel für Schüler schon ab zwölf Euro zu haben. Sie gelten ab 15 Personen, wobei eine Lehrkraft freien Eintritt genießt. Das Vier-Tages-Ticket kostet als Dauerkarte 39 und ermäßigt 33 Euro. Der Ticketkauf vor Ort ist auch ohne Angaben persönlicher Daten möglich.
Als besonderen Service verteilt der Messeveranstalter den Messekatalog zur Dach + Holz kostenfrei an den Tageskassen. Weitere Fragen rund um die Messe beantwortet das Service-Center.
Tel.: (+49 89) 1 89 14 95 53
Stuttgart ist eine Reise wert
Rund 600 Aussteller zeigen auf dem Messegelände ihre Produkte und Neuheiten. Auch nach einem spannenden Tag auf der Messe gibt es in Stuttgart jede Menge zu entdecken. Carola Franke-Höltzermann, Inhaberin der Agentur „ArchitekTouren“, stellt die Lieblingsorte und Geheimtipps in ihrer Stadt vor. „In Stuttgart bewegt sich einiges“, sagt sie: „Unübersehbar sind natürlich die Baustellen zum Projekt S21, die derzeit das Tempo der Landeshauptstadt Baden-Württembergs steuern. 2022 soll dort der unterirdische Durchgangsbahnhof eröffnet werden. Wo heute Gleisanlagen liegen, entstehen dann neue Stadtviertel und Grünflächen, doch das wird noch einige Jahre dauern.“
Bereits heute bietet die Stadt eine ganze Menge. Den schönsten Blick hat man vom Fernsehturm, der auf dem Hohen Bopser steht und mit seinem Sendemast eine Höhe von 217 m aufweist. Nach seiner Renovierung wegen fehlenden Brandschutzes ist er 2016 wieder geöffnet. Als erster Fernsehturm der Welt ist er das Urmodell aller weiteren Fernsehtürme und steht unter Denkmalschutz. Die schlanke Stahlbeton-Konstruktion mit dem darüber sitzenden silberglänzenden Korb für das Restaurant, die Aussichtsplattform und die technischen Sendeeinrichtungen erlangten von Beginn an viel Aufmerksamkeit und der Turm erwies sich schnell als Besuchermagnet. 2009 erhielt das Bauwerk eine Auszeichnung als „Historisches Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland“. Ob sommerliches Grün, leuchtende Herbstfarben oder das weiße Winterkleid der Stadt – der weite Blick vom Turm lohnt sich zu jeder Jahreszeit. Die Kamera nicht vergessen!
Fest auf beiden Füßen sollte man für einen Ausflug auf den Aussichtsturm der Killesberghöhe stehen. Er versetzt sich bei frischem Wind und wenn ihn viele Menschen gleichzeitig besteigen in leichte Schwingungen. Der Turm besteht aus dem 40 m hohen zentralen Mast und einem an ihm aufgehängten, gewebten Stahlseilnetz. Für die Auf- und die Absteiger gibt es jeweils eine eigene Treppe. Der Turm wurde 2001 eröffnet und weitgehend finanziert durch den Verkauf der Stufen. Als Inspiration für die wagemutige Konstruktion dienten Schlaichs Kühlturmkonstruktionen, Fahrradspeichen, ein Brunnen im italienischen Orvieto und russische Stromleitungsmasten. Von allen Plattformen ergeben sich tolle Rundblicke: So sieht man beim Blick ins Neckartal Richtung Osten die Hauptzentrale von Mercedes-Benz und den gleich darüber aufsteigenden Württemberg, wo einst die Stammburg der Württemberger stand. König Wilhelm I. ließ die Reste der Burg 1824 abtragen, um die Grabkapelle für seine geliebte, früh verstorbene Frau Katharina bauen zu lassen. „Die Liebe höret nimmer auf“, steht über dem Eingang. Rund um diese Melancholie-Rotunde befinden sich übrigens einige der besten Weinlagen.