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Design und Funktionalität im Einklang

Gut geplant ist halb gewonnen

Gestalterische Ideen, material- und fertigungstechnische Bedingungen mit den Gegebenheiten vor Ort zu vereinen – diese Ansprüche galt es beim Projekt Résidence Lydia zu vereinen. Die anspruchsvolle Gebäudehülle des Mehrfamilienhauses auf dem Kirchberg im Nordosten der Stadt Luxemburg wurde vom Spenglerfachbetrieb Ferisol S.à.R.L. realisiert. Das Ergebnis spricht eindeutig für sich: Ein Eyecatcher, bei dem sich konstruktive Raffinesse und Design durch Handwerkskunst zusammenfügen. Nach Vorstellungen des Architekten sollte der aus Beton-Massivelementen bestehende Haupttrakt mit seinem hervorstehenden Anbau ein außergewöhnliches, aber elegantes Erscheinungsbild erhalten.

Fassade aus vorbewittertem Titanzink der Marke El-Zinc 

Die Bekleidung des Steildachs und der Fassade besteht aus vorbewittertem 0,8 mm starkem Titanzink der Marke El-Zinc Olivia. Die dunkelgraue Oberfläche präsentiert sich mit leicht grünlichen und bläulichen Nuancen und bildet einen harmonischen und natürlichen Kontrast zur Umgebung. El-Zinc Olivia wird gemäß EN 1179 und EN 988 hergestellt. Im Herstellungsverfahren kommt ein elektrolytisches Zink mit über 99,995-pro­zentigem Reinheitsgrad zum Einsatz, dem kleine Mengen Kupfer und Titan beigegeben werden.

Schräg: Der hohe Anspruch an die Optik erforderte den verdeckten Einbau einer Kastendachrinne

Bild: Sema / Ferisol

Schräg: Der hohe Anspruch an die Optik erforderte den verdeckten Einbau einer Kastendachrinne
Divers: Verschiedene Scharbreiten und deren Weiterführung vom Dach in die Fassade erfordern eine exakte Planung

Bild: Sema / Ferisol

Divers: Verschiedene Scharbreiten und deren Weiterführung
vom Dach in die Fassade erfordern eine exakte Planung

Der Architektenentwurf sah vor, dass die Falzverläufe der Dachfläche in die der Fassade übergehen. Dazu nutzte Michael Kirchen (Spenglermeister und Unternehmensgründer des Fachbetriebs Ferisol) vier verschiedene Schar-Deckbreiten. Im Ergebnis sorgen die durchgängigen Falzlinien für eine übergangslose Weiterführung der Deckelemente und bringen somit Dach und Fassade zusammen. Die bekleidete Gesamtfläche von 250 m² teilt sich auf in 170 m² Dachfläche und 180 m² Fassade.

Große Herausforderung

„Der hohe optische Anspruch hat uns bei der Planung einiges an Hirnschmalz abverlangt“, erinnert sich Michael Kirchen: „Zum einen wurde eine innen liegende Kastendachrinne benötigt, die sich im Zusammenspiel mit der Weiterführung der Falze vom Dach zur Fassade integriert, ohne wahrgenommen zu werden. Zum anderen erschwerten verschiedene Fenstergrößen die Gestaltung beziehungsweise die Einteilung der Eindeckung. Darüber hinaus bestand die Anforderung, dass von der Vorderansicht des Gebäudes kein Lüfterfirst ersichtlich sein sollte. Zu guter Letzt mussten die Eindeckrahmen für die Dachfenster optisch unauffällig gestaltet werden, um dem Gesamtbild eine harmonische Optik zu verleihen“, führt Michael Kirchen auf.

Ohne digitale Planung kaum realisierbar

Welch bedeutende Rolle praktikable Planungsprogramme bei der Koordination relevanter Details, der Fertigung und der Montage spielen, beschreibt Kirchen wie folgt: „Durch die langjährige Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro konnten die vom Architekten vorgesehenen Details bereits in einer frühen Planungsphase und mithilfe des Sema-Programms professionell visualisiert, konstruiert und anschließend in der Praxis umgesetzt werden.“

Als langjähriger Sema-Anwender weiß Kirchen: Die Sema-Software eignet sich hervorragend zur Planung. Vom Bau der Unterkonstruktion bis hin zur Dacheindeckung oder dem Fassadensystem: Sema ermöglicht mit vielfältigen Funktionen zum Beispiel die Planung verschiedener Fassadenarten wie Stehfalzsystemen, Paneelen oder großformatigen Kassetten und Platten samt dazugehörender Unterkonstruktion. Darüber hinaus leistet das Sema-Planungswerkzeug bei der Katalogisierung firmenspezifischer Standards wertvolle Dienste. Praxisorientierte Funktionen bei der Planausgabe, flexible Datenbankfunktionalitäten für Kalkulation und Stücklisten sowie die Anbindung an MS-Office-Programme bieten dem Anwender entscheidende Vorteile. Ein weiterer Pluspunkt ist die Darstellung individueller Oberflächentexturen.

Fazit

Bei der Planung des hier vorgestellten Projektes ist der auffallend hohe Anteil der Vorfertigung in der Ferisol-Werkshalle besonders erwähnenswert. Dazu Michael Kirchen: „Aufgrund der vielen Schrägverläufe mussten wir bereits bei der Planung und Arbeitsvorbereitung ein großes Augenmerk darauf richten, dass bei der Montage alles passte. Was als Herausforderung noch hinzukam, waren Bautoleranzen des Stahlbeton-Untergrunds. An den entsprechenden Bereichen musste die Unterkonstruktion alle Differenzen ausgleichen. Wir haben auf dem Kirchberg ein wirklich wunderschönes Projekt fertiggestellt, das sehr anspruchsvoll war. Digitale Planung hat uns bei der Umsetzung effektiv unterstützt. Das Ergebnis begeistert uns und vor allem unsere Auftraggeber sehr“.

Perfekt: Detailpunkte an Giebel, Traufe und First sind meisterlich ausgeführt

Bild: Sema / Ferisol

Perfekt: Detailpunkte an Giebel, Traufe
und First sind meisterlich ausgeführt

Bautafel

Dach und Fassade: Titanzink, El-Zinc Oliva, 0,8 mm   Weitere Infos

Fläche: 170 m² Dachfläche, 180 m² Fassade

Maßerfassung: Lasermesser und Maßband

Kalkulation: Topkontor Handwerk

Planung: Sema Software für Fassade & Metalleindeckung

Montage: Außengerüst

Fachbetrieb: Ferisol S.à.R.L., Dickweiler, Luxemburg