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Den Mittelstand digitalisieren

Investitionswillige Handwerker profitieren von einer ganzen Reihe von Fördermitteln. Eine Möglichkeit ist der Digitalbonus des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie. Der Digitalbonus unterstützt kleine Unternehmen dabei, sich für die Herausforderungen der digitalen Welt zu rüsten. Das Förderprogramm ermöglicht kleinen Unternehmen, ihre Produkte, Prozesse und Dienstleistungen zu digitalisieren und die IT-Sicherheit zu verbessern und es ist ein wichtiger Baustein der Initiative Bayern Digital. Das ­Bayrische Wirtschaftsministerium verlängert den Digitalbonbus um weitere drei Jahre. Laut Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger fördert der Freistaat kleinere Betriebe jährlich mit einer Gesamtsummen von 60 Millionen Euro.

Wer erhält die Förderung?

Antragsberechtigt sind kleine Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft (Gewerbesteuerpflicht gemäß § 2 GewStG) mit einer Betriebsstätte in Bayern, in der die geförderte Maßnahme auch zum Einsatz kommt. Freie Berufe sind auch in einer gewerblichen Rechtsform nicht förderfähig. Für welche Unternehmen das zutrifft, hängt von der Mitarbeiterzahl und dem Jahresumsatz oder der Bilanzsumme ab:

Mitarbeiter < 50

Jahresumsatz ≤ 10 Mio. Euro

Bilanzsumme ≤ 10 Mio. Euro

Gefördert werden die Entwicklung, Einführung oder Verbesserung von Produkten, Prozessen und Dienstleistungen durch Informations- und Kommunikationstechnologie (Software und Hardware) sowie Migration und Portierung von IT-Systemen und IT-Anwendungen im Unternehmen, Einführung oder Verbesserung der IT-Sicherheit im Unternehmen. Gefördert werden auch Ausgaben für Leistungen externer Anbieter und die zur Umsetzung der Maßnahme notwendige IKT-Hard- und Software.

Drei Fragen an Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger

BAUMETALL: Wird das Angebot des Förderprogramms Digitalbonus Bayern vom Handwerk gut angekommen?

Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger: Die Nachfrage nach dem Digitalbonus war auch im vergangenen Jahr sehr hoch. Insgesamt hat das Bayerische Wirtschaftsministerium im Jahr 2020 fast 6000 Anträge registriert und kleine und mittelständische Betriebe mit 27,3 Millionen Euro bezuschusst, um Investitionen in Informations- und Kommunikationstechnik (IKT) oder in IT-Sicherheit zu unterstützen.

Wie viele Handwerksbetriebe profitieren bislang von der ­Förderung?

Das bayerische Handwerk steht, wie andere Unternehmen auch, vor der Herausforderung, sich zu digitalisieren. Ziel ist es, wettbewerbsfähig zu bleiben. Antragsberechtigt sind Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft mit weniger als 50 Mitarbeitern, die ihre Werkstatt in Bayern haben. Seit dem Start des Förderprogramms liegen Anträge von Handwerksunternehmen zahlenmäßig an der Spitze mit ca. 28 %. Der Handel (17 %) und das Baugewerbe (13 %) sind die beiden Wirtschaftsbereiche, die nach dem Handwerk viel in ihre digitale Zukunft investieren und stark vom Digitalbonus profitieren.

Auch das Spenglerhandwerk wurde bereits aufgerüstet, um die Herausforderungen der digitalen Welt zu stemmen. So sind bislang von Spenglern mehr als 120 Anträge eingegangen.

Für welche Investitionen werden die Fördermittel hauptsächlich verwendet?

Mit dem Digitalbonus fördert das Bayerische Wirtschaftsministerium Investitionen in digitale Technik, um beispielsweise analoge Geschäftsmodelle umzustellen oder betriebliche Prozesse zu digitalisieren. Die Maßnahme muss eine Investition in die Digitalisierung von Unternehmensbereichen sein oder zur Verbesserung der IT-Sicherheit führen. Seit Kurzem kann jeder Meister für sein Unternehmen digital die Fördermittel beantragen. Förderfähig sind Anschaffungen von Branchenlösungen für Handwerker oder CAD-Software. Ausgenommen sind Standardsoftware, Standardhardware, Ersatzbeschaffungen oder Geräte, Anlagen und Maschinen. Die durchschnittlich bewilligte Förderung beim Digitalbonus liegt bei 8000 Euro.

Hintergrundinformation

Seit wenigen Wochen können bayerische Unternehmen den Digitalbonus digital beantragen. Die Fördermittelbeantragung ist nun vollumfänglich digitalisiert. Es ist nur noch eine digitale Unterschrift notwendig. War bislang die Unterschrift in Papierform erforderlich, läuft nun die Identifizierung über das ELSTER-Unternehmenskonto. Mit dieser Onlinelösung kann ab sofort über eine einzige Schnittstelle mit der Verwaltung kommuniziert und ein Antrag gestellt werden. Und das ist 24 Stunden an sieben Tagen pro Woche möglich. Voraussetzungen: Das Unternehmen darf nicht mehr als 50 Mitarbeiter haben. Der Jahresumsatz oder eine Jahresbilanzsumme darf höchstens 10 Millionen Euro betragen. Der Betrieb muss in Bayern seine Werkstatt haben.

Mit dem Förderprogramm Digitalbonus unterstützt der Freistaat Bayern seit 2016 Unternehmen, sich für die Herausforderungen der digitalen Welt zu rüsten. Insgesamt stehen 60 Mio. Euro pro Jahr zur Verfügung. Weitergehende Informationen zu Förderbedingungen und Antragstellung sind unter www.digitalbonus.bayern zu finden.

Info

Bewilligte Zuschüsse
Die meisten Bewilligungen (Stand: Juli 2021) gingen 2020 an Mittelständler aus den Regierungsbezirken Schwaben, Oberpfalz und Niederbayern.

Regierungsbezirk Anzahl der Bewilligter

Bewilligungen Zuschuss (in €)

Mittelfranken 367 2 851 826

Niederbayern 588 4 575 353

Oberbayern 452 4 479 514

Oberfranken 190 1 683 291

Oberpfalz 638 4 949 074

Schwaben 810 6 209 784

Unterfranken 332 2 509 598

Bayern (gesamt) 3377 27 258 440

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