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Chatbot GPT 4 im Fachgespräch

Interview mit einem Roboter

Schulleiter sind verzweifelt. Klassenlehrerinnen werden ohnmächtig und manch Schüler ist in Feierlaune. Der Grund: ChatGPT kann im Handumdrehen unbeliebte Hausaufgaben und sogar komplexe Seminararbeiten verfassen. Für BAUMETALL ist das Grund genug, genauer nachzuhaken. Vorab ein Hinweis: Gerade Ausbilder und Lehrmeister sollten sich speziell mit Blick auf die Ausbildungssituation im Klempnerhandwerk eindringlich mit diesem Thema beschäftigen. Genau das ­haben am 11. April 2023 drei neugierige, innovative Spengler und Branchenvertreter gemacht. In der Whatsapp-Gruppe des BM-digital-Anwendernetzwerks diskutierten sie über ChatGPT und damit verbundene Möglichkeiten, diese Technik auch im Spenglerhandwerk einzusetzen. Ein Fazit? Gibt es an dieser Stelle nicht. In Anbetracht der rasanten Weiterentwicklung verschiedenartiger KI-Systeme hat das auch keiner der Diskutanten erwartet.

Und Sie? Falls Sie der Meinung sind, ein BAUMETALL-Bericht ohne belastbares Fazit sei unbefriedigend, dann sollten Sie gerade deshalb unbedingt weiterlesen, denn: BAUMETALL hat den derzeit bekanntesten Chatbot GPT 4 um ein „Interview“ gebeten. Finden Sie cool? Dann freuen Sie sich auf den folgenden Schlagabtausch, der, nebenbei bemerkt, eine kleine Weltpremiere ist. 

BAUMETALL: ChatGPT, erinnerst du dich noch an Metager? Wann wurde das Tool eingeführt?

ChatGPT: Metager ist eine Suchmaschine, die Ergebnisse vieler Suchmaschinen kombiniert.1 Die Idee zu Metager kommt dem deutschen Ingenieur Dr. Wolfgang Sander-Beuermann während der Computermesse CeBIT beim Mittagessen auf einer Papierserviette.² Die Arbeit am ersten Prototyp beginnt noch am gleichen Abend und Ende 1996 wird Meta­ger in Betrieb genommen.

Ist das System heute noch verfügbar? Und falls ja – hat die Nutzung des Systems Vorteile?

Metager ist noch verfügbar und schützt gegen Zensur, indem es Ergebnisse vieler Suchmaschinen kombiniert.1 Der Quellcode ist frei und Open Source.¹ Sie können Metager auch auf Ihrem Android-Mobilgerät nutzen.¹1.metager.de

Weißt du, warum ich das frage?

Nein, ich weiß nicht, warum Sie das fragen. Kann ich Ihnen bei etwas anderem helfen?

Die Einführung von Metager war für mich ziemlich spannend. ­Allein die Vorstellung, dass eine Suchmaschine dabei hilft, in zahlreichen anderen Suchmaschinen nach dem perfekten Ergebnis zu suchen, war damals irgendwie unheimlich. Wie funktionieren führende Suchmaschinen heute?

Eine Suchmaschine besteht aus drei Teilen:¹ Webcrawler, Indexierungs-Software und Searcher. Der Webcrawler ist ein automatisierter Informationssammler.² Er sammelt die Webseiten des Internets und speichert sie in einer Datenbank.³ Die Indexierungs-Software analysiert die gesammelten Informationen und erstellt eine Datenbank.¹ Der Searcher ist das Programm, das die Suchanfragen der Nutzer entgegennimmt und die Ergebnisse aus der Datenbank liefert.¹

Und wie funktionieren Systeme, die aufgrund von Suchanfragen individuell angefertigte Bilder ausgeben?

Es gibt verschiedene Systeme, die aufgrund von Suchanfragen individuell angefertigte Bilder ausgeben.¹ Ein Beispiel dafür ist Google Images.¹ Wenn Sie nach einem bestimmten Begriff suchen, werden Ihnen Bilder angezeigt, die mit diesem Begriff verknüpft sind.² Die Bilder werden auf der Grundlage von Algorithmen ausgewählt.³

Okay, das habe ich verstanden. Meine Frage zielt aber auf einzigartige Bilder ab, die aufgrund meiner individuellen Suchanfrage generiert werden.

Es gibt verschiedene KI-Tools, die Bilder generieren können.¹ Diese KI-Programme lernen aus Millionen von Beispielen und versuchen dann, neue Werke zu erschaffen, die ähnlich aussehen wie die im Datensatz enthaltenen Quelldaten.¹ Ein Beispiel dafür ist der Text-zu-Bild-Converter von Canva.² Dieses KI-Tool kann Kunst in verschiedenen Stilen generieren, wie etwa Fotos, Zeichnungen, Gemälde, 3D, Muster und Concept-Art.²

Auf die Anfrage „Abstrakte Darstellung, Ölgemälde einer Person, die Zeitung auf dem Dach liest“ fertigte die KI in weniger als zwei Sekunden ein erstaunlich treffsicheres Bild an. Das Ergebnis der Bild-Rückwärtssuche über Google zeigte kein einziges ähnliches Bild. So gesehen übernehmen solche Systeme klassische Aufgaben kreativschaffender Personen, oder sehe ich das falsch?

Ja, das stimmt. KI-Tools können klassische Aufgaben kreativschaffender Personen übernehmen. Allerdings sind sie noch nicht so weit entwickelt, dass sie die Kreativität und das Einfühlungsvermögen von Menschen ersetzen können. Sie können jedoch helfen, kreative Prozesse zu beschleunigen und zu vereinfachen.

Gibt es ähnliche Systeme, die schon heute Aufgaben aus anderen Wirkungskreisen übernehmen? Ich denke speziell an Aufgaben im Handwerk?

Ja, es gibt KI-Tools, die auch im Handwerk eingesetzt werden können.¹ Allerdings gehört KI im Handwerk noch nicht zur Technologie der breiten Masse.2 Ein Beispiel dafür ist das LanguageTool³, ein kostenloser und leistungsfähiger Lektorat-Bot, der Grammatik- und Rechtschreibfehler auch in längeren Texten korrigieren kann.³

Okay, aber ein Text- und Übersetzungsroboter ist im Handwerk, wo Menschen mit ihren Händen Dinge erschaffen, nicht wirklich das Tool der ersten Wahl, oder?

Das stimmt, ein Übersetzungsroboter ist im Handwerk nicht wirklich das Tool der ersten Wahl. KI-Tools können jedoch auch im Handwerk eingesetzt werden, um beispielsweise Arbeitsprozesse zu automatisieren oder um die Qualität von Produkten zu verbessern.

Werden solche Systeme in der Klempner- und Spenglertechnik beziehungsweise bei der Anfertigung von Metallprofilen eingesetzt?

Ich habe keine Informationen darüber gefunden, ob KI-Tools in der Klempner- und Spenglertechnik oder bei der Anfertigung von Metallprofilen eingesetzt werden.¹ Es ist jedoch möglich, dass KI-Tools in diesen Bereichen eingesetzt werden können, um beispielsweise Arbeitsprozesse zu automatisieren oder um die Qualität von Produkten zu verbessern.

Und wie funktioniert die Vernetzung von Maschinen, die speziell in der Spengler- und Klempnertechnik eingesetzt werden? Ist das bereits KI oder nur ein weiterer Schritt der Digitalisierung im Fertigungsprozess?

Die Vernetzung von Maschinen in der Spengler- und Klempnertechnik ist ein wichtiger Schritt in der Digitalisierung des Fertigungsprozesses.¹ Dabei handelt es sich jedoch nicht um KI-Systeme, sondern um Systeme zur Automatisierung von Arbeitsprozessen.²

Welche Systeme sind dabei derzeit führend beziehungsweise am effektivsten?

Es gibt verschiedene Automatisierungssysteme, die in der Spengler- und Klempnertechnik eingesetzt werden können.¹ Siemens bietet beispielsweise Automatisierungssysteme an, die ein Höchstmaß an Effizienz, Flexibilität und Wirtschaftlichkeit bieten.²

Ich glaube, jetzt kommt unsere Unterhaltung an den Punkt, an dem Fachleute oder die Leser der BAUMETALL-Rubrik „BM digital“ über mehr Fachwissen verfügen.

Ich verstehe. Vielen Dank für Ihre Zeit und Fragen. Wenn Sie weitere Fragen haben, stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.

Zwischenstand

Liebe Leserin, lieber Leser,

was macht dieses Interview mit Ihnen? Welche Gedanken kommen Ihnen in genau diesem Augenblick in den Sinn? Sind Sie überrascht? Sind Sie irritiert? Und finden Sie das abrupte Ende des Interviews ebenso unhöflich wie ich? Denken Sie daran: Der (oder eher das) Gesprächspartner hat keine Empathie und gibt entsprechend emotionslose Antworten. Alle Auskünfte werden aus Informationen kreiert, die im Internet frei zugänglich sind. Und genau damit ist eine der größten Schwachstellen des Systems verbunden, denn: Hoch spezialisiertes Fachwissen ist im Internet weder frei noch vollumfänglich zugänglich. Das gilt für Fachvorschriften und technische Empfehlungen ebenso wie für Skizzen, Tabellen, Fachbücher und Fachzeitschriften.

Und noch eine weitere Gefahr lauert in den Untiefen des Internets: Wer verbürgt sich dafür, dass ChatGPT wirklich alle Informationen „ausgeplaudert“ hat? Und wer legt seine Roboterhand dafür ins Feuer, dass alle Antworten frei von Werbung und anderen Manipulationsversuchen sind? Könnte es sogar sein, dass einzelne ChatGPT-Antworten gezielt Produkte von Werbepartnern und Sponsoren berücksichtigen?

Bleiben Sie wachsam!

Anstatt den technischen Fortschritt zu feiern und KI-Systemen blind zu vertrauen, ist es ratsam, eine eigene Sichtweise auf die Dinge zu entwickeln oder anders formuliert: Hinterfragen Sie alles, was Sie im Internet lesen, sehen oder hören. Aus genannten Gründen sind Ausbilder, Auszubildende, Meisterschüler und alle anderen Nutzer von KI-Systemen wie ChatGPT (zumindest zum derzeitigen Entwicklungsstand) gut damit beraten, KI-generierten Antworten niemals blind zu vertrauen. Mein persönliches Fazit lautet: KI wird immer mehr Aufgaben übernehmen – auch im Handwerk. Wann und wie, ist eine Frage der Zeit.

Ihre Meinung mit Kollegen diskutieren?

Sie möchten einen Leserbrief schreiben oder sich mit Ihren Kollegen austauschen? Melden Sie sich! Am besten per E-Mail und mit dem Stichwort „KI-Systeme“ an redaktion@baumetall.de. Übrigens: Das nächste Treffen des BM-digital-Anwendernetzwerks findet am 29. September 2023 im Fachbetrieb von Michael Kirchen in Luxemburg statt. Dann werden neben aktuellen Systemen zur Digitalisierung der Klempnerwerkstatt auch KI-Systeme und deren Möglichkeiten thematisiert. Bis dahin bleibt das BAUMETALL-Team für Sie am Ball bzw. in der Datencloud.

Haben Sie spezielle Fragen an ChatGPT?

Nur zu: BAUMETALL leitet Ihre Frage weiter und veröffentlicht die entsprechende Antwort des Chatbots in der barrierefrei zugänglichen Online-Rubrik BM digital.