Im wunderschönen sächsischen Erzgebirgskreis, unweit der tschechischen Grenze, befindet sich der Ort Schneeberg mit jahrhundertealten Fachwerkhäusern. Ihre Gründung verdankt die über 500 Jahre alte Kleinstadt dem Bergbau. Noch heute ist das Stadtbild von anthrazitgrauen Schieferdächern geprägt – inzwischen ist das natürliche Material allerdings in vielen Fällen dem kostengünstigeren Kunstschiefer gewichen. So auch auf dem Einfamilienhaus eines Kunden der Firma Wunsch Dach. Kurz nach der Wende war das in einem ruhigen Wohngebiet gelegene Haus mit Schindeln aus Kunstschiefer gedeckt worden. Leider ließ die Langlebigkeit dieses vergleichsweise preiswerten Materials zu wünschen übrig: Es zeigte bereits die ersten Risse und Farbflecken, sodass der Bauherr sich kurzerhand zu einer Sanierung entschloss. Aus der bisherigen Erfahrung heraus kam Kunstschiefer für ihn allerdings nicht mehr infrage.
Leichtes Dach in Schieferdesign
Stattdessen suchte er nach einer sehr leichten Dachhaut mit einer ähnlichen Optik. Für Falk Wunsch, Geschäftsführer und Inhaber von Wunsch Dach, war die Lösung klar: die Kanada-Schindel der Firma Haushaut. „Der Kunde sah die Schindel und war sofort 100-prozentig von der Optik und dem Material überzeugt“, erzählt Falk Wunsch. „Ausschlaggebend waren nicht zuletzt auch die Wartungsresistenz und Langlebigkeit des Grundmaterials“. Mit dem Leichtmetall Aluminium wurde ein Material gewählt, das trotz seines geringen Gewichts äußerst robust und bruchsicher ist. Die gute Formbarkeit erlaubt gestalterischen Freiraum und modernes Design. Durch den Aufbau einer Oxidschicht erhöhen sich Wetterfestigkeit und Lebensdauer. Charakteristisch für die Kanada-Schindel aus farbbeschichtetem Aluminium ist eine spezielle Prägung in 3D-Optik. Im Zusammenspiel mit der leicht strukturierten Beschichtung „Pearls“ entsteht eine schieferähnliche Oberfläche.
Nie wieder Nässeschäden auf der Unterdeckbahn
Zu Beginn der Bauphase musste zunächst das komplette Kunstschieferdach bis auf die Schalung fachgerecht abgetragen werden. Um schon während der Eindeckung einen absoluten Schutz vor dem Eindringen von Regenwasser zu gewährleisten, hat sich Wunsch für eine nageldichte Alternative zur Vordeckung entschieden: die dreilagige BTX-Unterspannbahn der BWK Dachzubehör GmbH. Die regendichte und hitzebeständige Schalungsbahn besteht aus zwei Lagen Bitumen mit eingebetteter Polyesterarmierung und eignet sich zur Verlegung auf hinterlüftete Dächer. Zwar bedeutete dies einen deutlich höheren Kostenaufwand als bei der Verwendung von herkömmlichen Unterdeckbahnen, aber der entscheidende Vorteil dieses Produkts liegt in der vollständigen Abdichtung der Perforation von Nägeln. Im Laufe von etlichen Jahren Tätigkeit im Bereich Sanierung hatte Wunsch schon zahlreiche aufgelöste Unterdeckbahnen begutachtet, die in den 90er Jahren verlegt worden waren. Daher war er mit der Problematik bestens vertraut.
Schnelle Montage dank Interlockbefestigung
Nach dem Setzen der Rinnenhaken und der Verlegung der Unterdeckbahn wurde mit der Ausrichtung des Startstreifens der Kanada-Schindel begonnen. Aufgrund der speziellen Ausrichtungspunkte der Kanada-Schindel, die für den Verband vorgesehen sind, konnte auf eine Schnürung verzichtet werden. Durch das spezielle Interlock-Befestigungssystem, das dem Nail-Strip-System ähnelt, wurden auch keine Hafter benötigt. Bei diesem Verfahren werden anstatt der Befestigung mittels Haften die Strip-Profile in den entsprechenden Langlöchern direkt mit Schrauben oder Nägeln befestigt. Dadurch sparte Wunsch bei der Ausführung der Arbeiten viel Zeit, was die Projektkosten reduzierte. Passend zur hochwertigen Pearls-Optik der Kanada-Schindel wurden auch die Zubehörbänder und natürlich das Hauskrawatten-System farblich auf die Dachfläche abgestimmt. Dieses System besteht aus einer Dachentwässerung mit passendem Zubehör aus farbbeschichteten Aluminiumbändern in Pearls-Optik.
Dank der kleinformatigen Beschaffenheit der Schindel konnten kleine Unebenheiten in der Unterkonstruktion und Neigungsübergänge ausgeglichen werden. „Trotz der vielen kleinen Flächen war eine sehr schnelle Verlegung möglich“, ergänzt Klempnermeister Mike Häcker. Um das Gesamtbild des Kanada-Daches abzurunden, wurden auch für die Bekleidung des Firstes die passenden Firsteinbauteile von Haushaut verwendet. So erhielt das Dach ein einheitliches Erscheinungsbild mit 3D-Prägung. Das Abschlussresümee von Falk Wunsch ist eindeutig: „Wir sehen immer wieder, dass unsere Kunden auch bereit sind, gute Qualität bei der Verarbeitung am Dach zu bezahlen. Wichtig ist nur, dass dem Kunden ausreichend erklärt wird, was für einen Mehrwert er für sein Geld bekommt. Denn eins ist klar, billig kann jeder!“ Dass Spengler auch anspuchsvoll können, haben sie hier einmal mehr unter Beweis gestellt.