In der Regensburger Altstadt entstand an derStelle der 1938 zerstörten Synagoge ein neues jüdisches Gemeindezentrum mit Synagoge. Den Synagogenraum überspannt ein quadratisches Kuppeldach mit einer nachhaltig konzipierten Metalldachkonstruktion.
Um den noch erhaltenen Bestandsbau des Gemeindezentrums in das Ensemble zu integrieren, erhielten die Synagoge und das neue Gemeindezentrum ein gemeinsames Dach und bilden, zusammen mit einem großen Innenhof, eine Einheit mit dem Altbau. Damit ist das historische sakrale Dreieck aus katholischem Dom, protestantischer Neupfarrkirche und jüdischer Synagoge in der 2006 zum UNESCO-Welterbe ernannten Altstadt wieder komplett.
Der Entwurf stammt vom Berliner Büro Staab Architekten. Der gestaffelte Baukörper mit seiner differenzierten Dachlandschaft greift den Stil der niedrigen trauf- und giebelständigen Häuser der denkmalgeschützten Umgebung auf. Die hell geschlämmten Ziegelmauern harmonieren farblich mit der Putzfassade des Altbaus. Großzügige, zum Teil bodentiefe Fenster öffnen das Gebäude nach außen und zu mehreren Höfen hin. Im Innern wurde die Synagoge mit besonderer Sorgfalt gestaltet: Der ruhig proportionierte Raum erhielt eine zweite, nach Osten ausgerichtete Holzschale, durch deren Lamellen das Sonnen- und Tageslichts gedämpft in den Innenraum dringt und dem schlichten überwölbten Synagogenraum Weite und Ruhe verleiht.
Eine Kuppel aus Rib-Roof-Aluminiumprofilen
Den gesamten Sakralbau überspannt eine einzigartige quadratische Kuppelkonstruktion. Den Auftrag für die Kuppelgewerke Stahl- und Holzbau führte das Unternehmen Ihr Tischler aus Harth-Pöllnitz in Thüringen aus. Die BSP-Schale und die BSH-Träger stammen von Merk-Züblin Timer in Aichach. Die Dacheindeckung mit dem Rib-Roof-Komplettdachsystem von Zambelli übernahm der autorisierte Verarbeitungsbetrieb Pichler aus Regen.
Das Holztragwerk der Kuppel ruht auf vier bogenförmigen ausgebildeten Randträgern und vier Rundstützen mit einer 20 mm starken Wandung. Für das Tragwerk und den Aufbau (v.i.n.a.) verwendete man auf der Raumseite eine Lage aus Furnierschichtholz. Die Besonderheit besteht in den hochkant angeordneten Furnierlagen, zweiachsig gebogen, mit lasierendem Anstrich. Für die Dachtragschale (Kuppel) verwendete man 20 zweiachsig gebogene Brettsperrholzelemente, und zwei Lagen Aussteifungsschalung, die überkreuzt verlegt wurden. Hierauf liegen radial und quer angeordnete BSH-Sparren. Die darauf liegende Dämmung besteht aus hochverdichteter Mineralwolle. Den Abschluss bildet das Metalldachsystem, bestehend aus Aluminiumprofilen Rib-Roof-Evolution. Entsprechend der Kuppelform wurden die ca. 6,25 m langen Profile in konischen Scharen ohne Bodensicken vor Ort bombiert und mit zum System gehörenden Halteclips formschlüssig miteinander verbunden. Die Konstruktion ist nicht nur in puncto Materialverbrauch und Langlebigkeit nachhaltig, sondern zudem völlig wartungsfrei. Die Kuppel mit dem strahlenkranzartigen Design glänzt im Sonnenlicht wie ein neu aufgegangener Stern.
Bilder der neuen Synagoge Regensburg
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