Kolumne von BHW-Vorstandschef Hans-Joachim Gasda
Die eigenen vier Wände stehen bei den Deutschen ganz oben auf der Wunschliste. Nicht nur weil Wohneigentum erlaubt, das Zuhause ganz nach den eigenen Vorstellungen zu gestalten. Auch als solide Säule der privaten Alterssicherung hat sich Immobilienbesitz etabliert - und wird weiter an Bedeutung gewinnen. Ein Grund dafür ist, dass der Gesetzgeber den Eigenheim-Erwerb nun auch im Rahmen der Riester-Förderung unterstützt. Zusammen mit Wohnungsbau-Prämie und Arbeitnehmer-Sparzulage sind fürs Bausparen jetzt bis zu drei staatliche Zulagen möglich. So unterstützt der Staat nicht nur den Aufbau von Eigenkapital, er schafft auch die Möglichkeit, bereits in der Familienphase von der Altersvorsorge zu profitieren. Wie wichtig eine solide Eigenkapitalausstattung ist, zeigen die zusammenbrechenden Wohnungsmärkte in den USA, England oder Spanien. Dort ist viel zu lange mit der Illusion ständig steigender Immobilienpreise gebaut worden, ohne zu bedenken, dafür auch die nötigen Eigenmittel bereitzustellen.
Vorsorgen mit Komfort
In Deutschland hat es zum Glück keine Immobilienblase gegeben. Davon kann die Wohnimmobilie als wichtige Säule der Altersvorsorge profitieren. Durch die Eigenheimrente ist die "Rente aus Stein" die einzige Altersvorsorge, die man bereits in jungen Jahren nutzen kann: Denn das eigene Haus oder die Eigentumswohnung bieten schon lange vor dem Ruhestand Freiraum und Komfort. Und dank der steigenden Lebenserwartung lässt sich beides nach der Berufstätigkeit meist noch viele Jahre genießen. Hinzu kommt: Mietfreies Wohnen bedeutet im Alter eine erhebliche finanzielle Entlastung. Dabei sind Immobilien eine Wertanlage, die der Familie erhalten bleibt. Nach dem neuen Erbschaftsteuergesetz bleiben Eigenheime für hinterbliebene Ehepartner und Kinder erbschaftsteuerbefreit, wenn sie selbst zehn Jahre darin wohnen. Vor diesem Hintergrund können wir mit einer "Renaissance der Immobilie" rechnen. Die immer noch niedrigen Hypothekenzinsen beflügeln diese Entwicklung. Gleiches bewirkt die angesichts der Finanzkrise nicht hoch genug einzuschätzende Wertstabilität des Eigenheims. Das gilt vor allem für Immobilien in attraktiven Lagen, die darüber hinaus modernen Standards entsprechen.
Modernisieren als Geldanlage
Wer neu baut, sollte schon bei der Planung auf diese Kriterien größtes Augenmerk legen. Für Besitzer von älteren Gebäuden oder Wohnungen lohnt oft eine Modernisierung, um den Wert des Eigenheims langfristig zu sichern. Wichtigstes Ziel sollte dabei sein, die Energiekosten dauerhaft zu senken. Auch für Vermieter zahlt sich der finanzielle Aufwand meist aus. Denn sie dürfen nach dem Gesetz die jährliche Miete um elf Prozent der Investition erhöhen. Damit wird aus der Modernisierung eine Geldanlage: Zur Finanzierung ist eine rechtzeitige Rücklagenbildung, idealerweise über einen Bausparvertrag, dringend zu empfehlen. Unter bestimmten Bedingungen wird dieser staatlich gefördert und bleibt abgeltungssteuerfrei. Außerdem lassen sich staatliche Zuschüsse und zinsgünstige Darlehen von der KfW-Bank nutzen. Fördermittel zahlen auch viele Länder und Kommunen.